Die Bekämpfung von Ungleichheiten und die ungleiche Verteilung von Bildungs- und Weiterbildungschancen, Teilhabe an guter und produktiver Arbeit und sozialer Absicherung weltweit waren zentrale Themen des hochrangigen Treffens zum Abschluss der diesjährigen französischen G7-Präsidentschaft. Für das BMAS hat Staatssekretär Björn Böhning auf Einladung der französischen Arbeitsministerin Muriel Pénicaud in Paris teilgenommen. Neben den G7-Regierungen waren auch die Spitzen der internationalen Organisationen ILO , IWF und OECD sowie die Vorsitzenden der internationalen Gewerkschafts- und Arbeitgeberverbände vertreten.
In ihrer Eingangsrede mahnte die neue IWF-Chefin Kristalina Georgieva vor weiter sinkendenChancen auf einen intergenerationellen sozialen Aufstieg und einer steigenden Armut unter Kindern und Jugendlichen. Sie unterstrich die makrokritische Bedeutung von Sozialausgaben und die Stärkung von Arbeitsmarktinstitutionen als wichtige Voraussetzung für ein inklusives Wachstum.
Anknüpfend an die Vereinbarungen des G7-Arbeitsministertreffens im Juni 2019 unterstrichen alle Beteiligten die gemeinsame Verantwortung für mehr soziale Gerechtigkeit weltweit. Staatssekretär Böhning begrüßte den gemeinsamen Fahrplan der drei anwesendeninternationalen Organisationen für eine bessere Koordination ihrer Programme zum Abbau von Ungleichheiten. Er sprach sich auch für eine weiterhin enge Einbindung der Sozialpartner im Rahmen der G7 aus:
Wir wollen zunehmenden Ungleichheiten entgegen wirken - und vermeiden, dass sich schon jetzt vorhandene Ungleichheiten aufgrund von Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz oder Klimawandel weltweit weiter verschärfen. Deshalb müssen wir beides tun: national vor Ort handeln und dieses Handeln in einen globalen Kontext stellen. Das geht nur gemeinsam mit Regierungen, Sozialpartnern und internationalen Organisationen. Die heutigen Gespräche und das gemeinsame Bekenntnis zum konkreten Handeln setzen hierfür wichtige Weichenstellungen.
Als zentrale Handlungsfelder für den weiteren Austausch werden u.a. die Bereiche Weiterbildung und die Stärkung der menschenrechtlichen Verantwortung von Unternehmenfür nachhaltige globale Lieferketten in den Blick genommen. Das BMAS wird sich auch vor dem Hintergrund der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im 2. Halbjahr 2020 für eine enge Zusammenarbeit der G7 zu diesen Themen einsetzen.
Die französische G7-Präsidentschaft endet am 31. Dezember. Ab 1.1.2020 werden die Vereinigten Staaten von Amerika die Präsidentschaft übernehmen.