Die G7-Arbeits- und Beschäftigungsminister haben heute auf ihrem Treffen in Paris einen gemeinsamen Aufruf zum Abbau von Ungleichheiten in einer globalen Welt verabschiedet. Sie fordern die internationalen Organisationen auf, besser zusammenzuarbeiten und ihre Aktivitäten konsequenter auf nachhaltiges und inklusives Wachstum auszurichten.
Nach Angaben der Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat die Mehrheit der 3,3 Milliarden Beschäftigten weltweit weder wirtschaftliche Sicherheit noch ein angemessenes Auskommen oder Chancengerechtigkeit. 55 % der Weltbevölkerung - vier Milliarden Menschen - sind ohne jeglichen sozialen Schutz.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil:
Internationale Organisationen wie der Internationale Währungsfonds, die Weltbank und die Welthandelsorganisation müssen sich am Maßstab der sozialen Nachhaltigkeit messen lassen und bei ihren Entscheidungen die Arbeitsstandards der Internationalen Arbeitsorganisation stärker beachten. Wenn wir weltweit menschenwürdige Arbeit und soziale Gerechtigkeit erreichen wollen, müssen wir alle an einem Strang ziehen - Regierungen, internationale Organisationen, Unternehmen und Sozialpartner. Nur mit vereinten Kräften werden wir das schaffen.
Der Aufruf richtet sich auch an Unternehmen, ihrer Verantwortung für menschenwürdige Arbeit weltweit nachzukommen und die Verletzung von Menschenrechten und Arbeitsstandards entlang ihrer Lieferketten konsequent zu ermitteln und zu verhindern. Die G7 verpflichteten sich, die Unternehmen dabei zu unterstützen und die unternehmerische Sorgfaltspflicht auch selbst anzuwenden, zum Beispiel bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen oder Krediten.
Die G7-Arbeits- und Beschäftigungsminister verpflichten sich auch, den Aufbau universeller sozialer Sicherungssysteme weltweit stärker zu unterstützen, sich gemeinsam für gute Arbeitsbedingungen und soziale Sicherung in der digitalen Wirtschaft einzusetzen und sich stärker für die Gleichstellung von Männern und Frauen am Arbeitsmarkt einzusetzen.
Erstmals wurde auch eine gemeinsame Erklärung der G7-Arbeits- und Beschäftigungsminister und der internationalen Sozialpartnerverbände zu diesen Themen verabschiedet.