Ziel dieses Forschungsprojektes war eine umfassende Evaluierung öffentlich geförderter Beschäftigung am Beispiel von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM). Um diesem Anspruch gerecht zu werden, waren die unterschiedlichen Zieldimensionen dieses Förderansatzes zu identifizieren und als Evaluierungsmaßstab herauszuarbeiten. So wurde der Zielerreichung unter den Aspekten der Arbeitsmarktintegration, der Beschäftigungsfähigkeit, der Strukturwirksamkeit wie auch der Zielgruppenerreichung und der Marktersatzfunktion von ABM nachgegangen.
Aufbauend auf intensiven Literatur- und Dokumentatenanalysen sowie umfassenden deskriptiv-statistischen Untersuchungen wurden in 10 ausgewählten Agenturbezirken Implementationsanalysen durchgeführt. Diese lieferten jene Informationen, die eine detaillierte Interpretation der Ergebnisse ermöglichten, die mit Hilfe einer bundesweit repräsentativen mikroökonometrischen Untersuchung des Verbleibs von ehemals in ABM beschäftigten Personen im Vergleich zu einer statistisch gesicherten Vergleichsgruppe auf Grundlage der IEB-Datenbank der BA gewonnen wurden. Um den aktuellen Rand der Datenlage abbilden zu können, wurden darüber hinaus CATI-Interviews in die Auswertungen einbezogen. Darüber hinaus wurde in einer repräsentativen Befragung von ABM-Beschäftigten in den 10 Agenturbezirken den Veränderungen in der Beschäftigungsfähigkeit im Gefolge der ABM-beschäftigung nachgegangen. Nicht zuletzt lieferten zahlreiche, sich über den gesamten Projektverlauf verteilende Experteninterviews den Hintergrund für eine umfassende Bewertung der Untersuchungsergebnisse in ihrer Gesamtheit. Zur Beachtung des Gender Mainstreaming Ansatzes wurden die Auftragnehmer vertraglich verpflichtet.
Der zu empfehlende Einsatz dieses Förderinstruments richtet sich nach der Verfasstheit des jeweiligen Arbeitsmarktes. In Arbeitsmärkten mit erheblichen Ungleichgewichten zwischen Angebot und Nachfrage sollte öffentlich geförderte Beschäftigung - im Sinne des Marktersatzes - selektiv ausgebaut und dabei auf die Ziele Beschäftigungsfähigkeit und Strukturwirksamkeit fokussiert werden. In funktionsfähigen Arbeitsmärkten kann ABM demgegenüber - bei angemessener Dimensionierung - dezidiert auf die Inklusion besonders förderungsbedürftiger Personen und dabei auf deren Arbeitsmarktintegration ausgerichtet werden.
Das Forschungsprojekt wurde von den Instituten COMPASS Gesellschaft für Informationsmanagement und Projektentwicklung, Bremen, IMU Institut für Medienforschung und Urbanistik, Berlin, PIW Progress-Institut für Wirtschaftsforschung, Bremen, Institut für Sozialökonomische Strukturanalysen (SÖSTRA), Berlin sowie der Universität Hamburg durchgeführt.
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