JUVENTUS unterstützt junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt, indem es ihnen betriebliche Praktika im EU-Ausland ermöglicht. So gelingt in vielen Fällen die nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt.
Rund 85 Teilnehmende, darunter JUVENTUS-Projektträger, ausgewählte transnationale Partner sowie Projektträger aus der EU-Initiative ALMA, die nach dem Vorbild von JUVENTUS benachteiligte jungen Menschen unterstützen, diskutierten aktuelle Herausforderungen bei der Integration dieser Zielgruppe in den Arbeitsmarkt, tauschten Erfahrungen aus und knüpften neue Kooperationen.
Es ist großartig, dass wir heute so viele internationale Gäste hier haben. JUVENTUS und ALMA zeigen, wie erfolgreiche Projektarbeit junge Menschen erreicht, die sonst leicht übersehen werden. Ich danke den Projektträgern für ihre Arbeit, die ein wichtiges Zeichen für Europa ist – gerade in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen und des zunehmenden Rechtsrucks. Solche internationalen Begegnungen machen deutlich: Kooperation über Grenzen hinweg ist möglich und unverzichtbar. Die Projekte eröffnen Chancen, fördern Selbstvertrauen und ermöglichen jungen Erwachsenen, ihre Zukunft aktiv zu gestalten.
Ein Highlight des ersten Tages war der sogenannte Gallery Walk, bei dem sich ALMA-Projektträger präsentierten und ihre Projekte vorstellten. Auf diese Weise erhielten alle Teilnehmenden einen direkten Einblick in konkrete Arbeitsansätze, Austauschformate und Strategien der internationalen Partner, Teilnehmer*innen für ihre Projekte zu gewinnen.
Im anschließenden World Café diskutierten die Teilnehmenden über den Umgang mit dem zunehmenden Rechtsruck in der Gesellschaft. Hierzu gab Frau Ann-Sofie Susen (Stiftung SPI) wichtige Impulse. Anhand konkreter Beispiele zeigte sie auf, wie rechte Argumentationen erkannt und konstruktiv aufgegriffen werden können. Im Mittelpunkt standen dabei Fragen wie: Wie zeigt sich der Rechtsruck in der Praxis? Wie kann man sich typischen Argumenten und Verhaltensweisen stellen? Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es, um demokratische Werte im persönlichen Umfeld zu stärken? Besonders relevant ist dieses Thema, da viele Träger zunehmend erleben, dass Programme mit transnationalem Austausch in kritisch hinterfragt oder abgelehnt werden. Daher ist es umso wichtiger, fundierte Strategien für den Umgang mit diesen Widerständen zu entwickeln.
Das World Café am zweiten Tag widmete sich dem Thema "Arbeitswelten im Wandel – Herausforderungen und Ideen aus der Praxis". Prof. Dr. Marcus Eckelt (TU Berlin) erläuterte praxisnah, wie sich benachteiligte junge Menschen in einer sich rasant verändernden Arbeitswelt zurechtfinden können, welche Herausforderungen daraus entstehen und wie man darauf reagieren kann. Wesentlich sei dafür zum Beispiel, allen jungen Menschen den Zugang zu einer Ausbildung zu ermöglichen. Außerdem betonte Professor Eckelt die Notwendigkeit, gerade bei den Zielgruppen von ALMA und JUVENTUS Schulabbrüchen vorzubeugen und Basiskompetenzen zu vermitteln.
Ein weiterer Höhepunkt war der Vortrag "Strategisch sichtbar: Die Outreach-Strategie des portugiesischen Projektträgers TESE" von Vanessa Mendes. Sie zeigte, wie das portugiesische ALMA-Projekt mit Hilfe einer ausgeklügelten Kommunikationsstrategie, die auf eine überzeugende Bildsprache und klare Botschaften setzt, die Zielgruppe erfolgreich erreicht und dauerhaft motiviert hat.
Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit des JUVENTUS-Netzwerktreffens, ihre Erfahrungen auszutauschen, voneinander zu lernen und neue Kooperationen anzustoßen. Die internationale Zusammensetzung der Gäste war dabei ein starkes Signal: Gerade in Zeiten zunehmender nationaler Abschottung sind Programme wie ALMA und JUVENTUS wichtig um zu zeigen, dass die EU-Mitgliedsstaaten auch auf arbeitsmarktlicher Ebene gemeinsame Ziele verfolgen.
Über JUVENTUS
"JUVENTUS: Mobilität stärken - für ein soziales Europa" ist ein ESF Plus-Förderprogramm des BMAS, das junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt unterstützt. Das Programm bietet transnationale Mobilitätsmaßnahmen mit betrieblichen Lernerfahrungen im Ausland, intensive Vor- und Nachbereitung und fördert so die nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt. JUVENTUS ist Teil der europäischen ALMA-Initiative.
Über ALMA – Aim, Learn, Master, Achieve
ALMA ist eine EU-Initiative, die benachteiligte junge Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren unterstützt, die weder in Ausbildung noch in Arbeit sind (NEETs - Not in Education, Employment or Training). Sie bietet ihnen die Möglichkeit, durch maßgeschneiderte Vor- und Nachbereitung sowie ein betreutes Praktikum von 2 bis 6 Monaten in einem anderen EU-Mitgliedsstaat berufliche Erfahrungen zu sammeln. Ziel ist es, sie nachhaltig in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft zu integrieren.