Seit 1950 wohnt Frau P. im Katharinenhof Großhennersdorf. Kurz vor ihrem dritten Geburtstag wurde sie dort aufgenommen. Sie kam aus der Psychiatrie in Arnsdorf, wo sie 1947 geboren wurde.
Frau P. erzählt im Beratungsgespräch, dass die Diakonissen im Katharinenhof so kurz nach dem Krieg ungemein streng waren. Anstatt eine Schulbildung zu erhalten, musste Frau P. in der Hauswirtschaft, in der Landwirtschaft und in der Pflege und Beaufsichtigung schwächerer Kinder arbeiten. Alle zwei Wochen hat es einen freien Tag gegeben.
In die Arbeitstherapie wurde Frau P. ab den 70er Jahren einbezogen. Traurige Erinnerungen verbindet Frau P. mit der Zelle, in die sie als Strafe gekommen ist. Zur Mutter bestand kaum Kontakt, diese hat ebenfalls in einem Heim gelebt.
Heute wohnt Frau P. relativ selbständig, geht gerne spazieren oder schaut fern.
Mit den Geldern der Stiftung möchte sie ein Doppelstockbett für ihre Puppen und ein Feuerwehrauto kaufen.