Die vorliegende Studie befragt erstmalig in Deutschland 200 repräsentativ ausgewählte Männer mit Behinderungen und Beeinträchtigungen, die in Haushalten leben, zu Gewalt- und Diskriminierungserfahrungen und wertet die Ergebnisse im Vergleich zu Männern der Durchschnittsbevölkerung und zu Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen aus. Trotz der relativ kleinen Zahl der befragten Männer können damit erstmals vorsichtige Vergleiche zu Gewaltbelastungen gezogen und Risikokonstellationen im Hinblick auf Gewalt, Geschlecht und Behinderungen identifiziert werden. Es zeigt sich, dass Männer mit Behinderungen ein erhöhtes Risiko gegenüber Männern der Durchschnittsbevölkerung haben als Erwachsene Opfer von körperlicher oder psychischer Gewalt zu werden. Insgesamt erweist sich das Niveau der Gewaltbelastung bei den untersuchten Männern und Frauen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen als deutlich erhöht gegenüber Männern und Frauen der Durchschnittsbevölkerung. Anders als in der Frauenbefragung konnten bei Männern mit Behinderungen keine erhöhten Gewaltbelastungen in Bezug auf elterliche psychische und physische Gewalt in Kindheit und Jugend festgestellt werden. Darüber hinaus wurden auch keine erhöhten Belastungen durch sexuelle Gewalt in Kindheit, Jugend und Erwachsenenleben festgestellt.
Teilhabe
Lebenssituation und Belastung von Männern mit Behinderungen und Beeinträchtigungen in Deutschland - Haushaltsbefragung
Abschlussbericht