Die Studie begleitete den Umbau mit empirischen Ergebnissen zum Außenbild der Bundesagentur für Arbeit. Repräsentative Querschnitterhebungen bei Arbeitslosen, Arbeitsplatzwechslern, Arbeitgebern und Privathaushalten jeweils im Frühjahr 2004, 2005 und 2006 zeichnen die Inanspruchnahme von Leistungen der Bundesagentur und ihrer 178 örtlichen Agenturen sowie die Bewertungen der Kundengruppen und der Öffentlichkeit im Zeitverlauf nach. Der Vergleich zwischen den drei Erhebungswellen zeigt, wie sich die Neuorganisation von Kundenmanagement und Vermittlung in der Zufriedenheit und Akzeptanz der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberkunden niederschlägt.
Es wurden drei Querschnitterhebungen mittels computerunterstützter Befragungen (CATI) durchgeführt. Diesen Erhebungen liegen repräsentative Stichproben von arbeitslosen Kunden in den beiden Regelkreisen nach SGB III und SGB II, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit Arbeitsplatzwechsel, Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie der Wohnbevölkerung zugrunde. Die Analysen erfolgten deskriptiv und multivariat. Zudem wurde ein Längsschnittvergleich zwischen den drei Messzeitpunkten vorgenommen. Erhebung und Analyse verfolgten die Grundsätze des Gender Mainstreaming.
Der Dreijahresvergleich zeigt, dass die Neuausrichtung der Bundesagentur für Arbeit Spuren in der Außenwahrnehmung hinterlassen haben. Beratungskunden zeigen sich signifikant zufriedener als vor der Reform, insbesondere Marktkunden dagegen deutlich unzufriedener. Großunternehmen haben als einziges Segment mehr Kontakt zur Bundesagentur für Arbeit und auch mehr offene Stellen gemeldet. Kleine und mittlere Unternehmen offerieren dagegen weniger Stellen als vor dem Umbau. Die Autoren interpretieren die Ergebnisse vor dem Hintergrund der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberprogramme und empfehlen eine kritische Revision. Im Urteil der Bevölkerung und der Arbeitsplatzwechsler, die den Umbau der BA nicht aus nächster Nähe beobachten konnten, ist die Skepsis auch drei Jahre nach Beginn der Reform noch groß, ob die Bundesagentur für Arbeit den Umbau zu einem modernen Dienstleister schaffen wird.
Der Untersuchungsauftrag wurde vom infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft, Bonn ausgeführt.
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