Arbeitsförderung

Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission - Modul 1a (2006)

Modul 1a: Neuausrichtung der Vermittlungsprozesse, Neuausrichtung der Vermittlungsprozesse

Ziel dieses Evaluationsprojektes war es, herauszufinden, wie sich der Service für Arbeitslose und Arbeitgeber in den seit 2003 sukzessiv aufgebauten Kundenzentren entwickelt hat. Außerdem wurde analysiert, ob und wie sich neue Instrumente zur Einbeziehung privater Dienstleister in die Arbeitsvermittlung bewährt haben.

Die Untersuchung basiert auf schriftlichen Befragungen von Führungskräften aus allen Arbeitsagenturen, ausführlichen Prozessfallstudien in zehn Arbeitsagenturen, einer Wirkungsanalyse auf Basis von Prozessdaten der Bundesagentur für Arbeit sowie einer Wirkungsanalyse auf Grundlage repräsentativer Befragungen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern und einer Kontrollgruppe von Nichtteilnehmerinnen und Nichtteilnehmern an vier arbeitsmarkt­politischen Instrumenten dieser Gesetze (insgesamt rund 5.000 Arbeitslose). Zur Beachtung des Gender Mainstreaming Ansatzes wurden die Auftragnehmer vertraglich verpflichtet.

In den seit 2003 neu aufgebauten Kundenzentren hat sich der Service für Arbeitslose und Arbeitgeber deutlich verbessert. Zu wenig wird jedoch für Arbeitsuchende mit den größten Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt getan. Die neuen Instrumente der Arbeitsvermittlung unter Einschaltung Dritter haben sich dagegen in ihrer bisherigen Form nicht bewährt. Die Teilnehmer/innen an drei dieser Instrumente - Beauftragung privater Dienstleister mit der Gesamtvermittlung, Eingliederungsmaßnahmen  durch Träger, Personal-Service-Agenturen (PSA) - hatten insgesamt eine geringere Wahrscheinlichkeit, in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert zu werden, als andere Arbeitslose. Lediglich beim Vermittlungs­gutschein deuten die Ergebnisse der Wirkungsanalyse darauf hin, dass mit diesem Instrument Private erfolgreicher vermitteln könnten als die Arbeitsagenturen. Alle Instrumente weisen allerdings so deutliche Schwächen auf, dass eine Fortführung nur in nachgebesserter Form empfohlen wird

Die Evaluationsstudie wurde vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und vom infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft Bonn durchgeführt.

599 Seiten