Die Zahlen aus Nürnberg zeigen, dass der deutsche Arbeitsmarkt trotz internationaler Unsicherheiten in einer stabilen Verfassung ist. Erfreulich ist, dass das Wachstum der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung anhält und diese im Mai um rund 65.000 auf 34,43 Millionen Beschäftigte gestiegen ist. Auch der Rückgang der Kurzarbeit auf 328.000 Beschäftigte im Mai, das sind etwa 101.000 weniger als im April, stimmt positiv. Der Abwärtstrend der Kurzarbeit hält hier weiter an.
Beim Blick auf die Arbeitslosigkeit zeigt sich, dass sich diese im Juli um rund 107.000 überdurchschnittlich stark auf 2,47 Millionen erhöht hat. Der Anstieg der Arbeitslosenquote auf 5,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat geht zum einen darauf zurück, dass seit 1. Juni dieses Jahres ukrainische Geflüchtete in die Grundsicherung für Arbeitsuchende aufgenommen und damit für die Arbeitsvermittlung erfasst werden. Zum anderen hat das Ende des Ausbildungsjahres dazu geführt, dass viele jüngere Menschen temporär arbeitslos sind. Und auch die Tatsache, dass sich Unternehmen und Betriebe in den Sommermonaten mit Einstellungen zurückhalten, führt zu einer erhöhten und üblichen Sommerarbeitslosigkeit.
Die ukrainischen Fluchtbewegungen nach Deutschland tragen auch dazu bei, dass die Unterbeschäftigung um 105.000 zunimmt – ein Zeichen dafür, dass die Geflüchteten mehr und mehr an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen, um zeitnah dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen zu können.
Wir sehen: Der deutsche Arbeitsmarkt ist robust, allerdings ist die konjunkturelle Entwicklung der nächsten Monate mit hohen Unsicherheiten verbunden. Falls die Unsicherheiten zu wirtschaftsbedingten Störungen am Arbeitsmarkt führen werden, werden wir schnell mit weiteren arbeitsmarktpolitischen Instrumenten reagieren. Mein Ziel bleibt den Arbeitsmarkt gut durch schwierige Zeiten zu bringen.