Wie stellen sich die Menschen in Deutschland ihre Zukunft vor? Was erwarten sie für ihr Arbeitsleben? Welche soziale Absicherung wünschen sie sich? Um diese Themen drehte sich der Zukunftsdialog "Neue Arbeit - Neue Sicherheit", zu dem Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, von September 2018 an eingeladen hatte. Heute stellte der Minister die Ergebnisse auf einer Konferenz mit 500 Bürgerinnen und Bürgern plus Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Verbänden in Berlin vor.
Bundesminister Heil:
Ich freue mich, dass unser Zukunftsdialog auf so große Resonanz gestoßen ist. Ich blicke auf viele interessante Gespräche zurück, die nun als Richtungsweiser für unsere Politik dienen. Mit dem Ergebnisbericht lege ich konkrete Vorschläge vor, um Menschen, die in Sorge um ihren Arbeitsplatz sind, Perspektiven zu zeigen, um auch die Arbeit von morgen machen zu können. Mir ist wichtig, dass wir die Digitalisierung so gestalten, dass sie die Arbeit der Menschen erleichtert und dass ihre Arbeit zum Leben passt. Und ich möchte einen bürgerfreundlichen Sozialstaat schaffen, der als Partner an der Seite der Bürgerinnen und Bürger steht.
Ziel des Zukunftsdialogs war es, dringende Fragen zum Wandel in der Arbeitswelt und Veränderungen im modernen Sozialstaat zu erfassen und hierauf Antworten zu geben. Fast 1.000 Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland waren ausführlich beteiligt, bevor Wissenschaftler des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) die Themen und Anliegen auswerteten. Es folgten Experten-Workshops und Verbände-Anhörungen, in denen es um Lösungsoptionen ging. Resultat des Zukunftsdialogs ist das neue Leitbild "Neue Arbeit – Neue Sicherheit – Neue Zuversicht".
Dieses Leitbild besteht aus sechs Orientierungsmarken, die sich gegenseitig verstärken: Dazu zählen der Strukturwandel in der Arbeitswelt und ein neues Weiterbildungssystem sowie Arbeit, die zum Leben jedes Einzelnen passt. Weitere Elemente sind ein neues Solidaritätsverständnis und ein Recht auf Sicherheit – all dies in dem Bewusstsein, dass Arbeit unsere Gesellschaft auch weiterhin prägen wird, auch wenn sie sich verändert.
Zum Hintergrund:
Der Zukunftsdialog ist im September 2018 gestartet. In einer ersten Phase waren Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Praxis eingeladen, in regionalen Zukunftsforen, Ortsgesprächen und Fachdialogen ihre Anliegen und Ideen einzubringen und sich an Diskussionen über zentrale Herausforderungen der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik zu beteiligen. Im Mittelpunkt standen z. B. die Leitfragen "Wie sieht gute Arbeit im digitalen Wandel aus?", "Wie können wir Weiterbildung für alle ermöglichen?" oder "Wie können wir den Sozialstaat noch besser ausgestalten?".
In der zweiten Phase kamen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Verbänden zu ausgewählten Handlungsoptionen zu Wort. Die dabei geäußerten Vorstellungen und Einschätzungen hat das BMAS mit eigenen Überlegungen für die künftige Gestaltung der Arbeitswelt und des Sozialstaats zusammengeführt und zum neuen Leitbild entwickelt.