Hubertus Heil:
Die Zahlen aus Nürnberg sind wieder ein Grund zur Freude: Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt hält an. Im März sind über 200.000 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Saisonbereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 19.000 gesunken. Das heißt, dass der Rückgang gegenüber Februar stärker war als jahreszeitlich üblich. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung liegt weiterhin auf hohem Niveau – im Vergleich zum Vorjahr sind über 760.000 Menschen mehr in Arbeit. Und die Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bleibt hoch. Aber was wir auch beobachten: Trotz der guten Gesamtlage sind immer noch Menschen schon zu lange ohne Arbeit. Und um diese Menschen müssen wir uns kümmern. Und zwar jetzt, da die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt insgesamt ausgezeichnet ist.
Für mich heißt soziale Marktwirtschaft, dass wir Chancen für alle Menschen schaffen, wieder mitmachen zu können in unserer Gesellschaft. Und das heißt vor allem: Sie müssen eine Chance haben auf Arbeit und Aufstieg. Wir wollen deshalb einen sozialen Arbeitsmarkt schaffen. Wir wollen die Menschen nicht von einer Kurzzeitmaßnahme zur nächsten schieben, sondern die Chance auf eine längere sozialversicherungspflichtige Beschäftigung eröffnen. Dafür stellen wir in den nächsten vier Jahren vier Milliarden Euro bereit. Damit wollen wir die Qualifizierung, Vermittlung und Reintegration von Menschen, die lange Zeit Leistungen beziehen, vorantreiben und Teilhabe sowohl auf dem allgemeinen als auch auf dem sozialen Arbeitsmarkt ermöglichen. Hierzu schaffen wir mit der "Teilhabe am Arbeitsmarkt für alle" ein neues Instrument, mit dem Menschen, die lange Leistungen beziehen, in der freien Wirtschaft, bei Wohlfahrtsverbänden oder gemeinnützig in den Kommunen beschäftigt werden können.