Nach dem Rat am 3. Juni 2021 hat am 7. Juni 2021 auch das Europäische Parlament der Inanspruchnahme des Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung zugunsten entlassener Arbeitnehmer (EGF) zur Unterstützung der Arbeitsmarktreintegration von entlassenen Beschäftigten der GMH Guss Gruppe zugestimmt. Die 476 ehemaligen Beschäftigten der Gießereien der GMH Guss Gruppe werden nun mit rund 1,1 Mio. EUR EGF-Mitteln dabei unterstützt, eine neue berufliche Perspektive zu finden. Deutschland hat somit auch seinen elften EGF-Antrag erfolgreich gestellt.
Die Ursache für die Entlassungen bei der GMH Guss Gruppe waren negative Auswirkungen der Globalisierung. Die GMH Guss Gruppe produzierte Gussteile für den Fahrzeug- und Maschinenbau. Aufgrund einer Verlagerung der Herstellung von Gießereiprodukten für die PKW- und LKW-Produktion und den Maschinenbau ins Ausland, insbesondere nach Asien und Osteuropa, brach die Produktion der deutschen Gießereien im Jahr 2019 um 8,9 % ein. In Folge dessen kam es zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens über die Vermögen der GMH Guss GmbH und vier ihrer Tochtergesellschaften. Die Tochtergesellschaften mussten ganz oder teilweise geschlossen werden.
Die Planung und Umsetzung der EGF-Fördermaßnahmen übernimmt der eingesetzte Transferdienstleister BOB Transfer. Der EGF soll die entlassenen Beschäftigten mit Qualifizierungen, Beratung, Berufsvorbereitung und -orientierung sowie weiteren Maßnahmen, die den Betroffenen bei der Arbeitssuche und dem Erwerb neuer Kompetenzen behilflich sind, unterstützen. Das Gesamtvolumen der Förderung beträgt inkl. nationalen Mitteln rund 1,8 Mio. EUR.
Der Europäische Fonds zur Anpassung an die Globalisierung (EGF) – kurz Globalisierungsfonds – wurde Anfang 2007 ins Leben gerufen.