Der zehnte "Tag der Jobcenter" stand ganz im Zeichen des Sozialen Arbeitsmarktes. Diskutiert wurden Erfahrungen und Perspektiven des im Januar 2019 in Kraft getretenen Teilhabechancengesetzes, über das bereits jetzt mehr als 25.000 vormals langzeitarbeitslose Menschen eine Beschäftigung aufgenommen haben. Die Weiterentwicklung der Grundsicherung für Arbeitsuchende bildete einen zweiten Schwerpunkt der Fachveranstaltung am 3. September 2019 in Berlin.
Bundesminister Hubertus Heil:
Gerade in Zeiten rasanter Veränderung ist es unsere Aufgabe, für Chancen und Schutz im Wandel zu sorgen. Als sozialer Rechtsstaat müssen wir Menschen Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben eröffnen und den sozialen Schutz gewährleisten, der ihnen zusteht. Es geht um existenzsichernde Leistungen. Kein Mensch in Deutschland, der auf Hilfe angewiesen ist, soll um seine Existenz fürchten müssen oder sich schämen, Leistungen in Anspruch zu nehmen. Dies ist ein soziales Bürgerrecht.
Kurz vor Abschluss des Zukunftsdialogs"Neue Arbeit - Neue Sicherheit" gab Prof. Dr. Holger Bonin vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH einen Einblick in die wissenschaftliche Begleitung des Dialogs. Der Dialogprozess des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) dient der Ermittlung von Handlungsbedarfen und der Entwicklung von Maßnahmen zur künftigen Gestaltung der Arbeitswelt und des Sozialstaats. Das BMAS hatte hierfür seit Herbst 2018 bundesweit Bürgerinnen und Bürgern, Stakeholder sowie Expertinnen und Experten am Dialog beteiligt.
In der anschließenden Podiumsrunde wurden einzelne Themen des SGB II vertieft, aber auch dessen praktische Anwendung und Ideen für die Weiterentwicklung der Grundsicherung diskutiert. Bundeminister Hubertus Heil begrüßte dazu Detlef Scheele (Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit), Reinhard Sager (Präsident des Deutschen Landkreistages) und Prof. Dr. Holger Bonin. Einen Blick in die Praxis gaben die Jobcenter-Geschäftsführer Birgitt Ehrl (Regensburg) und Dr. Matthias Schulze-Böing (Offenbach).
Der inhaltliche Fokus am Nachmittag lag auf konkreten Themen der Jobcenter-Praxis. In verschiedenen Workshops ging es unter anderem um Fragen der Qualifizierung und Weiterbildung, um eine ganzheitliche Betreuung von Bedarfsgemeinschaften, die Teilhabe für Familien und die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Behinderungen. Staatssekretärin Leonie Gebers diskutierte mit Daniel Terzenbach (Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit), Burkhard Jung (Präsident des Deutschen Städtetages), Prof. Dr. Martin Brussig (Institut Arbeit und Qualifikation, Universität Duisburg-Essen), Jobcenter-Geschäftsführer Karsten Böhmke (Kiel) und der stellvertretenden Jobcenter-Geschäftsführerin Kristin Degener (Solingen) sowie Tim Kuckenberg (Stahlwaren Kuckenberg, Solingen) die Ziele, Chancen und Herausforderungen des Sozialen Arbeitsmarktes.
Besucher beim "Tag der Jobcenter".
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil informiert sich an einem Stand.
Hubertus Heil im Dialog.
Panoramablick auf den Veranstaltungssaal des "Tag der Jobcenter".
Bundesminister Heil während seiner Rede.
Vortrag von Prof. Dr. Holger Bonin.
Die Künstlerin Ninia LaGrande auf der Bühne.
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion.
Minister Heil mit Workshop-Teilnehmer*innen.
Staatsekretärin Gebers an einem Informationsstand.
Workshop-Teilnehmer*innen präsentieren ihre Ergebnisse.
Eine Referentin spricht zum "Starke-Familien-Gesetz".
Teilnehmer*innen einer Podiumsdiskussion.
Die Künstlerin Dominique Macri auf der Bühne.
Besucher beim "Tag der Jobcenter".
Der Tag der Jobcenter findet seit 2010 jährlich statt. Er richtet sich an alle Jobcenter - gemeinsame Einrichtungen und zugelassene kommunale Träger - und ist die einzige trägerübergreifende Veranstaltung dieser Art. Mit rund 950 Teilnehmenden ist der Tag der Jobcenter die bedeutendste Veranstaltung im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende.