Im Rahmen der Reise von Staatssekretärin Yasmin Fahimi vom 13. bis 14. Juli 2017 nach Äthiopien haben sich Arbeitgeber, Gewerkschaften und die Regierung des aufstrebenden ostafrikanischen Landes dazu bekannt, eine Vorreiterrolle beim Arbeitsschutz in Afrika einnehmen zu wollen. Durch den sozialen Dialog sollen konkrete Verbesserungen bei der Arbeitssicherheit in den Betrieben oder beim Aufbau von Unfallversicherungen erreicht werden. Die Vereinbarung erfolgte im Beisein der Staatssekretärin bei einer großen internationalen Konferenz in der Hauptstadt Addis Abeba, die den Auftakt für Aktivitäten des globalen Präventionsfonds Vision Zero Fonds in Afrika bildete. Äthiopien tritt als erstes afrikanisches Partnerland der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales angestoßenen globalen Initiative zur Verbesserung des Arbeitsschutzes bei. Die Initiative wird von den G7-und G20-Ländern im Rahmen ihrer Bemühungen, nachhaltige globale Lieferketten zu fördern, unterstützt.
Die äthiopische Regierung und die Sozialpartner bekräftigten ihren Willen zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung mit der Vermeidung schwerer Arbeitsunfälle als einem wesentlichen Ziel. In rapide wachsenden Sektoren wie der Textilindustrie, der Schnittblumenindustrie und dem Infrastrukturausbau sollen deshalb bessere Vorkehrungen für die Sicherheit der Beschäftigten getroffen werden. Der Vision Zero Fonds wird die Akteure bei der Umsetzung gemeinsamer Aktionspläne unterstützen. Ein schöner Erfolg, der uns zuversichtlich für den Start des
Vision Zero
Fonds in Afrika macht und auch bestätigt, dass wir den richtigen Ansatz verfolgen, so Staatssekretärin Fahimi. In Deutschland haben wir gute Erfahrungen mit der Sozialpartnerschaft gemacht und werden deswegen die Sozialpartner in Äthiopien unterstützen
. Voraussetzung für eine Förderung von Projekten durch den Vision Zero Fonds ist, dass alle Akteure in einem Land eng zusammenarbeiten und sich auf konkret anzugehende Maßnahmen verständigen.
Am Rande ihres Besuchs informierte sich Staatssekretärin Fahimi auch über die Arbeit der German Church School.
Auch Vertreterinnen und Vertreter des Privatsektors nahmen an den Beratungen teil. Zwischen dem Vision Zero Fonds und der Siemens AG wurde vereinbart, eine Kooperation zur Verbesserung der Arbeitssicherheit in Bereichen der Infrastrukturentwicklung anzustreben.
Staatssekretärin Fahimi konnte sich bei der Besichtigung einer Textilfabrik ein Bild von den Arbeitsbedingungen im Land machen und warb in Gesprächen mit den äthiopischen Ministern für Arbeit sowie Industrie, Spitzenvertretern der äthiopischen Gewerkschaften sowie Managerinnen und Managern internationaler Konzerne im Lande für einen starken Arbeitsschutz.
Nach dem Pilotstart in Myanmar im letzten Jahr ist Äthiopien das erste Partnerland des Vision Zero Fonds in Afrika. Weitere Partnerschaften mit afrikanischen Ländern sollen folgen. Im Zuge des G20-Arbeitsministertreffens am 18. und 19. Mai in Bad Neuenahr wurde der Fonds auf 10,5 Millionen Euro aufgestockt. Aktuelle Geber sind die deutsche Bundesregierung, die Regierungen Norwegens, Frankreichs und der USA sowie die Europäische Kommission.