Am 13. Juni 2016 eröffnete Staatssekretärin Yasmin Fahimi die Branchenfachtagung Einzelhandel des INQA-Projekts "ZusammenWachsen-ArbeitGestalten" (ZuWaGs) im Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Staatssekretärin Yasmin Fahimi:
Die Frage, wie Beschäftigte motiviert und gesund bis zur Rente arbeiten können, ist auch für das BMAS zentral. Wir sind davon überzeugt, dass die Sozial- und Tarifpartner auf der Branchenebene zentrale Akteure der Arbeitsgestaltung sind. Wer alternsgerechte Arbeitsgestaltung und lebensphasenorientierte Personalarbeit fördern und langfristig absichern will, der muss die Sozialpartner der Branchen ins Boot holen.
Staatssekretärin Fahimi dankte den anwesenden Spitzenvertretern der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und des Handelsverbandes Deutschlands (HDE) für das Engagement, mit dem sie sich als Sozialpartner auf den Weg gemacht haben, Aspekte alternsgerechter Arbeitsgestaltung für den Einzelhandel tarifpolitisch zu regeln. Sie stellte die Bedeutung des Projektes für die mit ca. 330.000 Unternehmen und ca. 3 Millionen Beschäftigten ausgesprochen beschäftigungsintensive Branche des Handels heraus:
Es ist ein Meilenstein in der Arbeitspolitik, dass die Sozial- und Tarifpartner dieser Branche Ansätze und Tarifregelungen für alternsgerechte und demografiefeste Arbeitsgestaltung diskutieren und verhandeln. Zwar sind insgesamt noch große Anstrengungen nötig, um zu einer alternsgerechten und demografiefesten Arbeitsgesellschaft zu kommen. Aber wir sind auf dem Weg. Sie sind auf dem Weg! Gemeinsam, jeder in seiner Verantwortung, werden wir es schaffen, Akzente zu setzen für ein Mehr an guter und gesunder Arbeit. Es ist daher ein großer Erfolg, dass dies im Demografie- und Tarifprojekt "ZusammenWachsen- ArbeitGestalten" bisher so erfolgreich gelungen ist.
In einer gemeinsamen Initiative der Sozialpartner wurden in mehreren Praxisprojekten von einem wissenschaflichen Projektverbund verschiedene Gestaltungsinstrumente zur Förderung gesunder und alternsgerechter Arbeit entwickelt und in einer Toolbox für den Einzelhandel zusammengefasst. Zugleich diskutieren und beraten die Sozialpartner auf der tarifpolitischen Ebene, wie sie die Arbeitsgestaltung in der Branche durch tarifliche Regelungen fördern können.
Die Bedeutung eines systematischen Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) für den Erhalt der Gesundheit der Beschäftigten und für die betriebswirtschaftliche Produktivität unterstrich Prof. Joachim Fischer von der Universität Heidelberg in seinem Vortrag und verdeutlichte den Zuhörern den Handlungsbedarf.
Die Vorstellung der Toolbox für die Betriebe übernahm Tatjana Fuchs, Projektleitung des Demografie- und Tarifprojekts von der Gesellschaft für Gute Arbeit mbH. Sie stellte die arbeitswissenschaflich fundierten Instrumente für die betriebliche Praxis vor, die Arbeitgeber, betriebliche Arbeitsschutzakteure und Betriebsräte bei der Gefährdungsbeurteilung unterstützen und auf unterschiedlichen Wegen die Gesundheit der Beschäftigten im Einzelhandel fördern.