Staatssekretär Jörg Asmussen hat sich bei einer zweitägigen Fahrt nach Kambodscha über die Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter in Textilfabriken informiert. Auf dem Programm stand der Besuch einer Fabrik, die Kleidung für ein großes europäisches Modeunternehmen herstellt. Darüber hinaus führte er Gespräche mit Regierungs- und Oppositionsvertretern, Spitzenvertretern der Arbeitgeberverbände, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Gewerkschaften.
Vor Ort wurde deutlich, dass es einer engen Zusammenarbeit aller Akteure bedarf, um wirkliche Verbesserungen für die Arbeiterinnen - zu einem Großteil Frauen - zu bewirken. "Ein wichtiger Ansatzpunkt sind die Rahmenbedingungen vor Ort, wenn es beispielsweise um ein solides Arbeitsrecht oder die Festsetzung eines fairen Mindestlohns geht", so Jörg Asmussen. Die Durchsetzung internationaler Arbeits- und Sozialstandards sei von zentraler Bedeutung. "Eine besondere Verantwortung haben daher auch die führenden Industrienationen. Denn letztendlich sind es unsere Unternehmen, die vor Ort produzieren lassen und damit großen Einfluss auf die Arbeitsbedingungen in der gesamten Lieferkette haben."
Gemeinsam mit dem BMZ hat das BMAS unter deutscher G7-Präsidentschaft in diesem Jahr die Initiative "Gute Arbeit weltweit durch nachhaltige Lieferketten fördern" gestartet. Vereinbart wurden ganz konkrete Maßnahmen zur Verbesserung von Standards in Lieferketten. Dabei geht es zum Beispiel um die Einrichtung eines globalen Präventionsfonds - den Vision Zero Fund - der sich aus öffentlichen und privaten Geldern finanzieren soll. Darüber hinaus sollen außergerichtliche Beschwerdeverfahren für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch den Ausbau der Nationalen Kontaktstellen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verbessert werden. Außerdem sollen Verbraucherinnen und Verbraucher über schnell abrufbare Informationen in die Lage versetzt werden, bewusste Kaufentscheidungen im Hinblick auf die Einhaltung von Arbeits- und Sozialstandards zu treffen.
"Die G7-Regierungen haben in Ihrer Abschlusserklärung von Elmau deutlich gemacht, dass gute Arbeitsbedingungen und nachhaltiges Lieferkettenmanagement in globalen Lieferketten eine zentrale Aufgabe für die Zukunft sind. Unser Ziel ist, auch über die G7 hinaus weitere Staaten, wie die G20, einzubinden. Dies ist eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam in enger Zusammenarbeit mit den Produktionsländern bewältigen können", so Jörg Asmussen abschließend.