Mit Herausforderungen wie dem demographischen Wandel, der Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten oder auch dem Fachkräftemangel steht Deutschland nicht alleine da. Zentrale Themen unserer Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik spielen auch in anderen Ländern eine bedeutende Rolle. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) steht deshalb sowohl auf politischer Ebene als auch auf Arbeitsebene in regem Austausch mit zuständigen Ministerien, Verwaltungen und Sozialpartnern in Partnerländern - in Europa und der ganzen Welt.
Durch den Welthandel und die internationale Arbeitsteilung ergeben sich in einer globalisierten Welt darüber hinaus zahlreiche Aufgaben, die Deutschland nur gemeinsam mit internationalen Partnern lösen kann. Die COVID-19-Pandemie mit ihren Folgen für Arbeitsmärkte und Einkommensschutz weltweit hat dies erneut in den Vordergrund gerückt.
Die führenden Industrienationen tragen eine besondere Verantwortung, wenn es um Sozialstandards wie Arbeitsschutz und soziale Sicherung in internationalen Lieferketten geht. Mehr dazu in unserem G7-Schwerpunkt "Gute Arbeit weltweit".
Konkrete Themen der internationalen Arbeit des BMAS sind:
- die Stärkung des sozialen Schutzes und die Ausweitung der sozialen Sicherheit für alle,
- die Förderung des sozialen Dialogs zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, den so genannten Sozialpartnern,
- die Schaffung und Sicherung von guter Arbeit,
- die Umsetzung der Normen der Internationalen Arbeitsorganisation, insbesondere der grundlegenden Rechte und Prinzipien bei der Arbeit (ILO-Kernarbeitsnormen),
- Förderung der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen
(CSR) und - die nachhaltige Verankerung der zuvor genannten sozial- und beschäftigungspolitischen Forderungen im globalen finanz- und wirtschaftspolitischen Kontext.
Die internationale Zusammenarbeit in der Beschäftigungs- und Sozialpolitik findet zum einen im bilateralen Bereich statt. Das bedeutet, dass der Austausch von Fachwissen oder Verhandlungen über Abkommen zwischen zwei Partnern erfolgt. Wichtige bilaterale Treffen sind zum Beispiel Regierungskonsultationen zwischen zwei Ländern, bei denen die Kabinette beider Länder gemeinsam tagen. Darüber hinaus finden gegenseitige Delegationsbesuche der einzelnen Ministerien (Ressorts) zu verschiedenen Themen statt. Das BMAS empfängt jedes Jahr zahlreiche ausländische Delegationen und beantwortet eine Vielzahl von Anfragen ausländischer Ministerien, Institutionen oder Einzelpersonen.
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Weiterhin wirkt das BMAS in zentralen multilateralen Formaten, wie den bereits genannten G7/G20 mit. Außerdem arbeitet das BMAS eng mit internationalen Organisationen und Gremien wie den Vereinten Nationen (VN), der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), der Organisation für die wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD), der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und dem Europarat zusammen. Für die Zusammenarbeit mit der ILO ist das BMAS innerhalb der Bundesregierung federführend zuständig. Weiterführende Informationen zur ILO, zu den VN, zur OECD, zur OSZE und zum Europarat finden Sie hier.
Bereits jetzt laufen im BMAS die Vorbereitungen für die inhaltliche Ausgestaltung der deutschen G7-Präsidentschaft 2022. Seit der deutschen G7-Präsidentschaft im Jahr 2015 gibt es einen besonderen Schwerpunkt der Arbeit des BMAS: Gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat das BMAS das Thema "Standards in Lieferketten: Gute Arbeit weltweit fördern" auf die Agenda gesetzt. Es fand Eingang in die Abschlusserklärung, die die G7-Regierungschefs im Juni 2015 auf ihrem Gipfeltreffen in Elmau verabschiedet haben. Angestoßen wurden zahlreiche konkrete Projekte, um konkrete Verbesserungen in Produktionsländern zu erreichen und um das Thema international noch weiter voranzubringen. Mehr Infos zu diesem Schwerpunkt erhalten Sie hier.