Das Bundeskabinett hat am 10. Dezember 2025 den statistischen Bericht über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheitengeschehen in der Bundesrepublik Deutschland 2024 beschlossen. Die Zahlen stammen zu großen Teilen von den Unfallversicherungsträgern.
Das Arbeitsunfall- und Berufskrankheitengeschehen im Jahr 2024 hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2023 erneut positiv entwickelt. Bei wenigen Kennzahlen sind noch Folgen der COVID-19-Pandemie sichtbar, insbesondere bei den Berufskrankheiten.
Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ging 2024 um 3,4 % auf 810.399 zurück (Stand 2023: 838.792). Auch die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle ist im Berichtsjahr 2024 erneut gesunken. Im Jahr 2024 haben sich 440 tödliche Arbeitsunfälle ereignet (2023: 499). Ein Rückgang konnte ebenfalls bei den meldepflichtigen Wegeunfällen festgestellt werden. Mit 175.560 Wegeunfällen ereigneten sich 5,9 % weniger Unfälle auf den Wegen von und zur Arbeit als im Vorjahr (2023: 186.597). Die tödlichen Wegeunfälle sind auf 219 Fälle gesunken (2023: 225).
Das Berufskrankheitengeschehen ist weiterhin vom Abklingen der COVID-19-Pandemie geprägt (vgl. Abschnitt 1.6). Die Zahl der Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Im Berichtsjahr 2024 wurden 104.468 Verdachtsanzeigen gestellt (2023: 150.368). Daraus ergibt sich zum Vorjahr ein Rückgang um 30,5 %. Auch die Zahl der Anerkennungen verzeichnet mit 29.306 Fällen einen weiteren Rückgang (2023: 74.930; vgl. Tab. TC1, S. 131). Zur Einordnung dieser Entwicklung ist insbesondere die Berufskrankheit BK-Nr. 3101 (Infektionskrankheiten, vgl. Tab. TC2, S. 133) heranzuziehen. Mit 7.951 Verdachtsanzeigen liegen diese zwar weiterhin über dem Niveau des Vorpandemiejahres 2019 (1.898), jedoch deutlich unter den Werten der Jahre 2022 (294.699) und 2023 (66.083). Auch die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten aufgrund von Infektionskrankheiten hat sich mit 6.529 Fällen weiter verringert (2023: 54.165, 2022: 181.496).
Der Bericht steht in einer barrierefreien Version zur Verfügung.
Der Bericht "Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit" 2024
Das Schwerpunktthema des diesjährigen Berichts lautet: "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt". Im Rahmen des Programms „ARBEIT: SICHER+GESUND“ (ASUG) untersucht die Politikwerkstatt "Psychische Gesundheit die Förderung psychischer Gesundheit in der Arbeitswelt". Der Abschnitt 2.1 berichtet über den Hintergrund und die Ergebnisse der Politikwerkstatt.
Abschnitt 2.2 beleuchtet, wie stark und in welchen Beschäftigtengruppen kritische Ausprägungen von Arbeitsintensität in Deutschland verbreitet sind. Dabei wird auch die Entwicklung im Vergleich zu früheren Erhebungen berücksichtigt.
Der dritte und letzte Abschnitt 2.3 liefert Informationen und Ergebnisse zum aktuellen Mobbingreport des BMAS. Auf Grundlage einer repräsentativen Studie werden Schlussfolgerungen zur Bedeutung, Verbreitung und Prävention von Mobbing in der Arbeitswelt gegeben und mit aktuellen Zahlen untermauert.