Herr I. wurde 1946 in Auerbach als einziger Sohn hörender Eltern geboren. Nach einer Operation am Kopf im Kleinkindalter wurde seine Gehörlosigkeit festgestellt. Ab seinem sechsten Lebensjahr war er in Internaten untergebracht. Er schildert, vor allem unter den strengen Erziehern gelitten zu haben, und dass er stets Heimweh hatte. Er beschreibt Gewalt von den Erziehern an den Kindern. Die Artikulationsübungen gingen mit unangenehmem Körperkontakten einher. Im Unterricht mussten alle Kinder eine bestimmte Sitzhaltung einnehmen, man durfte sich nicht bewegen. Später litt er sehr unter den eingeschränkten Bildungschancen; trotz sehr guter schulischer Leistungen konnte er nur Zahntechniker werden, dabei hätte er sehr gern noch mehr gelernt.
Heute ist er verheiratet mit einer gehörlosen Frau, sie haben eine hörende Tochter, die Gymnasiallehrerin geworden ist.