Herr H. wurde 1983 als zweites von vier Kindern in Torgau geboren. Mit viereinhalb Jahren kam er in die Einrichtung, in der er heute noch lebt. Damals war es eine Kinderpsychiatrie.
Zitat aus einem Schreiben des behandelnden Arztes von Januar 1989:
Das o.g. Kind wird seit 05.02.1988 in unserem Krankenhaus betreut. Es handelt sich bei ihm um eine mittelgradige Intelligenzminderung.
Wir haben M. in eine Fördergruppe eingegliedert, die Entwicklungsfortschritte sind allerdings minimal. Es besteht unsererseits kein Zweifel daran, daß er die Schulfähigkeit nicht erreicht.
Auf der Grundlage der 5. DB (Durchführungsbestimmung, Anm. d. Red.) (Sonderschulwesen) ist unseres Erachtens eine Entscheidung über die Ausschulung herbei zu führen.
Wir bitten um entsprechende Veranlassung.
Seine sprachliche Entwicklung wurde schon immer als verzögert beschrieben. Auch im Gespräch ist seine Stärke nicht das Wort, sondern der Stift. Er zeichnet vier Bilder, die in ihrer Klarheit und leichtem Strich Ansichten aus dem Einrichtungsalltag abbilden. Seine Bezugspersonen sind beeindruckt von seinen Erinnerungen. "Den Bus hat Herr K. gefahren!" Das konnten die langjährigen Mitarbeitenden anerkennend bestätigen.