Arbeitsförderung Aktuelles und Übersicht: Arbeitsförderung Leistungen der Arbeitsförderung Beratung und Vermittlung Förderung der Erwerbstätigkeit Beschäftigungssicherung Programme für Beschäftigungschancen (SGB III) Arbeitslosengeld Übersicht: Arbeitslosengeld Anspruchsvoraussetzungen Höhe Anspruchsdauer Bürgergeld Das Bürgergeld im Detail Anspruchsvoraussetzungen Leistungen und Bedarfe im Bürgergeld Bildungspaket Übersicht: Bildungspaket Leistungen Anlaufstellen Beratung und Vermittlung Beschäftigungschancen im SGB II Organisation der Jobcenter Aus- und Weiterbildung Aktuelles und Übersicht: Aus- und Weiterbildung Berufliche Ausbildung Übersicht: Berufliche Ausbildung Leistungen zur Ausbildungsförderung Ausbildungsgarantie Berufsberatung und Berufsorientierung Jugendberufsagenturen Jugendgarantie Deutscher Aufbau- und Resilienzplan (DARP) Bildungsketten Allianz für Aus- und Weiterbildung Berufliche Weiterbildung Übersicht: Berufliche Weiterbildung Nationale Weiterbildungs­strategie Förderung der beruflichen Weiterbildung Weiterbildungsverbünde Nationales Onlineportal für berufliche Weiterbildung Ansprechpartner*innen Fachkräftesicherung Unsere Fokusthemen Deutscher Fachkräftepreis Informationen zum Wettbewerb und Teilnahme Teilnahmebedingungen Datenschutzerklärung Rückblick: Deutscher Fachkräftepreis 2024 Fachkräftekongress Fachkräftestrategie der Bundesregierung Gesetze und Maßnahmen Fachkräftemonitoring Migration und Arbeit Übersicht: Migration und Arbeit Rechtliche Rahmenbedingungen Übersicht Voraussetzungen für Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt Schutzrechte für Arbeitnehmer*innen Fachkräfte­­einwanderungs­gesetz Anerkennung und Qualifizierung Übersicht Anerkennung Ihrer Qualifikationen Erlangen einer Qualifikation Deutsch lernen für den Beruf Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung – IQ" Orientierung und Vermittlung Übersicht Wer? Was? Wo? Orientierung auf dem Arbeitsmarkt Arbeitsvermittlung aus dem Ausland Arbeitsvermittlung ins Ausland Flucht und Asyl Übersicht Job-Turbo zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten ESF-Plus Programm "WIR" Der Asylprozess und staatliche Unterstützung Arbeitsmarktzugang für Geflüchtete Digitalisierung der Arbeitswelt Übersicht: Digitalisierung der Arbeitswelt Austausch mit der betrieblichen Praxis Übersicht: Austausch mit der betrieblichen Praxis Initiative Neue Qualität der Arbeit INQA-Coaching Lern-und Experimentierräume Zukunftszentren Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft Rat der Arbeitswelt Arbeitsschutz Aktuelles und Übersicht: Arbeitsschutz Arbeitsschutzausschüsse Gesundheit am Arbeitsplatz Übersicht Präventive Arbeitsmedizin Psychische Gesundheit Betriebliche Gesundheitsförderung Betriebliches Eingliederungsmanagement Arbeitsmedizinische Vorsorge Nationaler Asbestdialog Nichtraucherschutz für Beschäftigte Lastenhandhabung Technischer Arbeitsschutz Übersicht Gefahrstoffe Sicherheit in Arbeitsstätten Lärm- und Vibrationsschutz Arbeitsschutzorganisation Biologische Arbeitsstoffe Arbeitsschutz auf Baustellen Betriebs- und Anlagensicherheit Künstliche optische Strahlung am Arbeitsplatz Elektromagnetische Felder Produktsicherheit Arbeitsrecht Aktuelles und Übersicht: Arbeitsrecht Arbeitnehmerrechte Übersicht: Arbeitnehmerrechte Betriebliche Mitbestimmung Kündigungsschutz Jugendarbeitsschutz Datenschutz Arbeitszeitschutz Schutz für Paketboten Mindestlohn Aktuelles und Übersicht: Mindestlohn Mindestlohn-Rechner Mindestlohnkommission Mindestlohn-Glossar Einführung und Anpassungen des Mindestlohns Dokumentations­pflicht Mindestlohn und Praktikum Leiharbeit / Werkverträge Tarifverträge Übersicht: Tarifverträge Allgemeinverbindliche Tarifverträge Tarifregister Tarifvertragliche Sozialkassen Stärkung der Tarifbindung Übersicht: Stärkung der Tarifbindung Öffentliche Konsultation zur Tariftreue Teilzeit und flexible Arbeitszeit Entsendung von Arbeitnehmern Unser Land in Arbeit Übersicht André Goerner Anna Lena Bogenhauser Damian Strauß Eva Sachse Greta Silver Katharina Bäcker Olha Maletska Peter Kossen Till Gurka Valentina Popovic
Sozialversicherung Aktuelles und Übersicht: Sozialversicherung Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Geringfügige Beschäftigung Künstlersozialversicherung Sozialversicherungswahlen Unfallversicherung Übersicht: Gesetzliche Unfallversicherung Unfallversicherung im Überblick Was sind Arbeitsunfälle? Was sind Berufskrankheiten? Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten Aktuelles aus dem Berufskrankheitenrecht Fragen und Antworten Rente & Altersvorsorge Aktuelles und Übersicht: Rente und Altersvorsorge Rentenpaket II Was ist Gesetzliche Rentenversicherung? Aktuelles und Übersicht: Gesetzliche Rentenversicherung Wer ist versichert? Geschichte der Gesetzlichen Rentenversicherung Finanzierung der Gesetzlichen Rentenversicherung Rentenberechnung Leistungen der Gesetzlichen Rentenversicherung Übersicht Altersrenten Erwerbsminderungsrenten Hinterbliebenenrenten Grundrente Leistungen zur Teilhabe Zusätzliche Altersvorsorge Übersicht Betriebliche Altersversorgung Private Altersvorsorge Fragen und Antworten zur Zusätzlichen Altersvorsorge Digitale Rentenübersicht Rentenlexikon Fakten zur Rente Übersicht Alternde Gesellschaft Gesetzliche Rentenversicherung Alterseinkommen und zusätzliche Vorsorge Grundsicherung im Alter Alterssicherung im internationalen Vergleich Dialogprozess "Arbeit & Rente" Sozialhilfe Aktuelles und Übersicht: Sozialhilfe Allgemeines zur Sozialhilfe Leistungen der Sozialhilfe Leistungen der Sozialhilfe für den Lebensunterhalt Darlehen und einmalige Leistungen Oft gestellte Fragen und Antworten zur Sozialhilfe Leistungssätze Asylbewerberleistungsgesetz Methodik der Regelbedarfsermittlung – Fragen und Antworten Daten zur Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung Soziale Entschädigung Aktuelles und Übersicht: Soziale Entschädigung Soziale Entschädigung Neues Soziales Entschädigungsrecht Übersicht Schnelle Hilfen Krankenbehandlung Leistungen zur Teilhabe Leistungen bei Pflegebedürftigkeit Besondere Leistungen im Einzelfall Leistungen bei Gewalttaten im Ausland Gesetze und Verordnungen Antragstellung Entschädigte nach dem alten SER Rundschreiben Zahlen und Daten zur Sozialen Entschädigung Stiftung Anerkennung und Hilfe Übersicht Infos über die Stiftung Aufarbeitung Anerkennung und Erinnerung Weitere Informationen Härtefallfonds Übersicht: Härtefallfonds Leistung der Stiftung und Voraussetzungen Fragen und Antworten Kontakt zur Stiftung Härtefallfonds Über die Stiftung Versorgungsmedizin Übersicht: Versorgungsmedizin Überarbeitung der Versorgungsmedizin-Verordnung Teilhabe und Inklusion Aktuelles und Übersicht: Teilhabe und Inklusion Politik für Menschen mit Behinderungen Übersicht Politik für Menschen mit Behinderungen Formen der Hilfe für Menschen mit Behinderungen Leistungen nach dem SGB IX Beratungsleistungen Beschäftigung schwerbehinderter Menschen Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen Assistenzhunde Rehabilitation und Teilhabe Übersicht Rehabilitation und Teilhabe Was ist Teilhabe von Menschen mit Behinderungen? Förderung der Ausbildung und Beschäftigung Persönliches Budget Bundesteilhabegesetz Hilfsfonds des Bundes für Rehabilitation und Teilhabe Förderprogramm rehapro Bundesinitiative Barrierefreiheit Teilhabeforschung European Regional Disability Summit 2024
Europa Aktuelles und Übersicht: Europa Informationen für Geflüchtete aus der Ukraine Beschäftigungs- und Sozialpolitik in der EU Übersicht Überblick: Themen der europäischen Arbeitswelt Institutionen und Gremien Europäische Säule sozialer Rechte Jugendgarantie Menschen mit Behinderung Arbeiten innerhalb der EU Übersicht Rechtsgrundlagen Arbeitnehmerfreizügigkeit Arbeitnehmerentsendung Zugang zu Sozialleistungen und Leistungsausnahmen Informationen und Beratung Koordinierung sozialer Rechte Faire Mobilität Freihandelsabkommen Migration aus Drittstaaten Europäische Fonds Aktuelles und Übersicht: Europäische Fonds Europäischer Sozialfonds (ESF) Europäischer Globalisierungsfonds (EGF) Europäischer Hilfsfonds (EHAP) Programm für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI) Internationale Beschäftigungs- und Sozialpolitik Aktuelles und Übersicht: International Internationale Beschäftigungs- und Sozialpolitik Beschäftigungs- und Sozialpolitik im Rahmen von G7 / G20 Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen (CSR) Übersicht Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen Menschenrechte und gute Arbeit in globalen Wertschöpfungsketten Lieferkettengesetz Twinning (Verwaltungspartnerschaften) Sozialversicherungsabkommen Internationale Organisationen Übersicht Europarat Internationale Arbeitsorganisation (ILO) Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Vereinte Nationen
Wir stellen uns vor Übersicht: Wir stellen uns vor Aufgaben des BMAS Geschäftsbereich des BMAS Informationsstand des BMAS Gremien nach dem Bundes­gremien­besetzungs­gesetz Informationsfreiheit und Akteneinsicht Geschichte des BMAS Übersicht Die Geschichte des Dienst­sitzes des BMAS in Berlin Historikerkommission Ehemalige Bundesminister für Arbeit und Soziales seit 1949 Minister und Hausleitung Beauftragte der Bundesregierung Arbeiten und Ausbildung im BMAS Übersicht: Arbeiten und Ausbildung im BMAS Arbeiten im BMAS Ausbildung im BMAS Referendariat und Praktikum Besucherzentrum Veranstaltungen Bürgerbeteiligung Übersicht: Bürgerbeteiligung Dialogtour Hin. Gehört. Mission Fachkraft. Ein Zukunftsdialog
Bürgertelefon / Kontakt Übersicht: Bürgertelefon / Kontakt Bürgertelefon Kontaktformular Presse Newsroom Pressekontakt Leitungstermine Pressemitteilungen Meldungen Reden Interviews Zitate Pressefotos Newsletter Newsletter bestellen und verwalten Newsletter-Archiv RSS Newsletter Newsletter bestellen und verwalten Newsletter-Archiv RSS Gesetze und Verordnungen Publikationen Kinderbuch Übersicht Rätsel Rezepte Mediathek Übersicht: Mediathek Videos Bildergalerien Podcasts Übersicht: Podcasts Video-Podcast "Hin.Gehört.Spezial" Podcast - Das Arbeitsgespräch Hörbuch für Kinder Webdokus Statistiken (Open Data) Digitale Verwaltung Aktuelles und Übersicht: Digitale Verwaltung Das Onlinezugangsgesetz Digitale Angebote für Arbeit und Berufsleben Digitale Angebote für Sozialleistungen Digitale Angebote für Fördermittel Informationen zu Corona Übersicht Fragen und Antworten
Arbeit Arbeitsförderung Arbeitslosengeld Bürgergeld Bildungspaket Aus- und Weiterbildung Berufliche Ausbildung Berufliche Weiterbildung Fachkräftesicherung Deutscher Fachkräftepreis Migration und Arbeit Rechtliche Rahmenbedingungen Anerkennung und Qualifizierung Orientierung und Vermittlung Flucht und Asyl Digitalisierung der Arbeitswelt Austausch mit der betrieblichen Praxis Arbeitsschutz Gesundheit am Arbeitsplatz Technischer Arbeitsschutz Arbeitsrecht Arbeitnehmerrechte Mindestlohn Tarifverträge Stärkung der Tarifbindung Unser Land in Arbeit Soziales Sozialversicherung Unfallversicherung Rente & Altersvorsorge Was ist Gesetzliche Rentenversicherung? Leistungen der Gesetzlichen Rentenversicherung Zusätzliche Altersvorsorge Fakten zur Rente Sozialhilfe Soziale Entschädigung Neues Soziales Entschädigungsrecht Stiftung Anerkennung und Hilfe Härtefallfonds Versorgungsmedizin Teilhabe und Inklusion Politik für Menschen mit Behinderungen Rehabilitation und Teilhabe Europa und die Welt Europa Beschäftigungs- und Sozialpolitik in der EU Arbeiten innerhalb der EU Europäische Fonds Internationale Beschäftigungs- und Sozialpolitik Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen (CSR) Internationale Organisationen Ministerium Wir stellen uns vor Geschichte des BMAS Arbeiten und Ausbildung im BMAS Bürgerbeteiligung Service Bürgertelefon / Kontakt Presse Newsletter Kinderbuch Mediathek Podcasts Digitale Verwaltung Informationen zu Corona

"Changing migration, migration in change"

Rede des Bundesministers für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, anlässlich der 25. Internationalen Metropolis Konferenz in Berlin

Anfang:
06.09.2022
Redner*in:
Bundesminister Hubertus Heil

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

Metropolis feiert in diesem Jahr sein 95. Jubiläum. Nein, das war kein Versprecher! Ich rede nicht von dieser Konferenz hier, sondern vom Science-Fiction-Klassiker "Metropolis" aus dem Jahre 1927. Ein monumentaler Meilenstein des internationalen Kinos! Die UNESCO zählt ihn zum „Memory of the World“. Gedreht wurde "Metropolis" hier ganz in der Nähe, in Babelsberg, vor den Toren Berlins. Für die Älteren: Das Hollywood von Europa.

Und nicht nur der Name verbindet unsere Konferenz mit diesem Film. Sondern auch der Lebensweg seines Regisseurs – Fritz Lang. Denn Fritz Langs Biographie ist untrennbar mit dem Thema Migration verbunden – in den verschiedensten Formen. Geboren in Österreich, ging Lang zur Ausbildung zunächst nach Frankreich, nach Paris. Später zog er weiter nach Deutschland, um hier zu arbeiten. Vor den Nazis floh Lang in die USA und drehte seine Filme im wirklichen Hollywood. Der Migrant Fritz Lang wurde Weltbürger wider Willen. Die Themen seines Lebens, die gewollte genauso wie die erzwungene Migration, Integration und Arbeit – das sind auch die Themen unserer Metropolis-Konferenz. Und noch einmal: Ganz herzlich willkommen in Berlin! Es ist schön, Sie zu sehen und wir freuen uns, dass Sie hier sind.

Wenn Sie nachher hier vor die Tür treten, sind sie mitten in einer Weltstadt. Hier in Berlin leben Menschen aus 190 Nationen. Die Chancen, dass der erste Berliner, der Ihnen begegnet, einen Migrationshintergrund hat, liegen bei über 30 Prozent. Ob aus der deutschen Stadt Cottbus, aus Kopenhagen oder Kosovo – Berlin zieht Menschen aus der ganzen Welt an. Die Stadt ist weltweit zum Symbol geworden für Freiheit, Fortschritt und Vielfalt. Ich danke der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey, dass wir die Welt hierher einladen durften. Überflüssig zu sagen: Auch Franziska ist keine gebürtige Berlinerin ...

Dass diese Konferenz nach Berlin passt, daran besteht kein Zweifel. Aber ich möchte auch hinzufügen, wie gut sie nach Deutschland passt. Das war nicht immer selbstverständlich.

Lange haben wir darüber diskutiert, ob wir überhaupt ein Einwanderungsland sind - oder besser: sein wollen. Lange galt die Migrationsfrage als Spaltpilz in unserer Gesellschaft. Lange wurde das Thema in der Politik instrumentalisiert in polarisierenden Debatten mit rassistischen Untertönen. So als sei Migration eine Frage, die man mit "ja" oder "nein" beantworten kann.

Heute sind wir weiter. Diese Bundesregierung hat sich dem Fortschritt verpflichtet. Und darum diskutieren wir in dieser Koalition nicht das "Ob", sondern das "Wie". Wir wollen in Deutschland über Migration nicht mehr defensiv als Krisenfaktor, als Problem oder notwendiges Übel diskutieren. Wir wollen eine aktive, eine gestaltende und eine ehrgeizige Migrationspolitik! Natürlich sind wir ein Einwanderungsland, meine Damen und Herren. Aber wir wollen auch ein gutes, ein modernes Einwanderungsland sein! Das ist unser Anspruch! Seit es Menschen gibt, gibt es Migration. Aber die Dimensionen verändern sich. Ende 2021 waren fast 90 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Und der brutale Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat diese Zahl auf über 100 Millionen Menschen ansteigen lassen. Hinzu kommen abermals Millionen von Menschen, die aus wirtschaftlichen oder sozialen Gründen ihre Heimat verlassen. Wer glaubt, diesem globalen Trend allein auf nationaler Ebene begegnen zu wollen, dem fehlt in meinen Augen die wirkliche Perspektive: Wir brauchen globale Antworten auf globale Herausforderungen!

Wir brauchen internationale Konzepte. Wir brauchen multilaterale Zusammenarbeit. Wir brauchen Diskussionsräume wie diesen hier. Für einen Erfahrungsaustausch. Um zu lernen und um für die Zukunft gewappnet zu sein. Ich stehe hier als Bundesminister für Soziales, aber auch als Bundesminister für Arbeit. Denn die Integration in Arbeit ist der Schlüssel für die gesellschaftliche Integration. Deshalb freue ich mich, Sie dieses Jahr als Gastgeber der 25. internationalen Metropolis Konferenz begrüßen zu dürfen. Noch einmal: Herzlich willkommen in Berlin!

Ich habe selten eine Konferenz erlebt, auf der Migration und Integration in ihrer ganzen thematischen Breite diskutiert werden. Ganz zentral - und das ist mir auch persönlich wichtig: Wir widmen uns dem Thema faire Migration. Denn es geht nicht darum, wie wir hier das Beste für uns rausholen. Wir wollen, dass Migration zu einer Chance für alle Seiten werden kann – für Migrantinnen und Migranten, für die Empfangsländer, aber auch für die Heimatländer.

Ich freue mich sehr, dass Expertinnen und Experten aus Forschung, Politik und Zivilgesellschaft aus rund 60 Ländern unserer Einladung nach Berlin gefolgt sind. Der Start ist uns gelungen. In unserer ersten Plenarsitzung heute Vormittag standen zentrale Fragen im Hinblick auf zukünftige Pandemien und Arbeitsmigration im Mittelpunkt. In der zweiten Plenarsitzung ging es um Auswirkungen multipler Krisen auf Migration und Mobilität aus kommunaler Perspektive. Kommunen sind zuständig für die Erstversorgung und stehen dabei in Krisen besonders unter Druck und müssen schnell reagieren. Das haben wir in dieser Krise gelernt, als rund 950 000 Menschen und Flüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland kamen.

Die Kommunen spielen eine zentrale Rolle. Starke Städte sind das Rückgrat von starken Ländern. Einer starken Weltgemeinschaft. Das internationale Metropolis-Projekt zeigt, wie gut es ist von den Erfahrungen der anderen zu lernen, gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden. So kann echter Fortschritt gelingen - international mit vereinten Kräften.

Sie wissen besser als ich, dass Migration viele Gründe, viele Gesichter und viele Geschichten hat. Und so wichtig gute Lösungen in der Krise sind: Es geht umgekehrt bei dieser Konferenz nicht nur um Krisen und nicht nur um humanitäre Migration. Es geht auch um Migration als Chance. Für die Aufnahmeländer, für die Migrantinnen und Migranten, aber auch für die Ursprungsländer – nämlich dann, wenn sie fair, nachhaltig und sozial gestaltet ist. Nicht die Länder, die Fachkräfte brauchen, dürfen allein entscheiden, woher und wie sie Personen anwerben. Lassen Sie mich das sehr klar sagen: Länder mit einem großen Potenzial gut ausgebildeter, junger Menschen sind kein Selbstbedienungsladen für alternde Gesellschaften!

Wenn wir also in Europa z. B. Pflegepersonal suchen, darf das nicht dazu führen, dass in anderen Ländern das Gesundheitssystem kollabiert. Wir müssen bilateral und multilateral dafür sorgen, dass die Chancen zwischen Herkunfts- und Zielstaaten gerecht verteilt sind! Deswegen freue ich mich auch, dass meine Kollegin Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze am Freitag am High-level Forum teilnimmt. Denn hier geht es auch darum, die besondere Verantwortung Deutschlands mit Blick auf faire Migration herauszustellen. Es geht um einen progressiven Paradigmenwechsel in der deutschen Migrationspolitik.

Meine Damen und Herren, Migrationspolitik in der heutigen Zeit ist eine Operation „am offenen Herzen“. Das heißt: während wir noch reden, welcher Weg der Beste ist, verändert sich der Zustand schnell. Wir operieren inzwischen in einem anderen Umfeld: Ich denke da an die Digitalisierung, aber auch an den Klimawandel. Wird das Thema Arbeitsmigration durch mobile Arbeit an Bedeutung verlieren? Oder werden wir auch eine entgegengesetzte Entwicklung erleben – Stichwort "remote working"? Wie wird sich der Klimawandel konkret auf Migration auswirken? Die Dimensionen dieser Fragen sind enorm. Und deswegen ist es wichtig, dass wir gemeinsam, dass wir international nach Antworten suchen!

Ein weiterer Grund, warum Menschen zu uns kommen, ist, um hier zu arbeiten. Das Thema Fachkräfteeinwanderung beschäftigt uns in Deutschland sehr. Über den demografischen Wandel reden wir nicht erst seit gestern. Aber das Problem verschärft sich immer weiter. Wir Deutsche werden weniger und wir werden älter. Die Folgen spüren wir schon jetzt: Überall in Deutschland fehlen Fach- und Arbeitskräfte – z. B. in der Pflege, im Handwerk, in Hotels und Restaurants. Wenn wir weiterhin ein wirtschaftlich starkes Land bleiben wollen, wenn wir unseren Wohlstand wahren wollen, dann brauchen wir ausreichend Arbeits- und Fachkräfte.

Fachkräfteeinwanderung ist nicht die einzige Stellschraube, um dem Fachkräftemangel zu begegnen - wenngleich eine wichtige. Wir müssen aber auch hier bei uns unsere Hausaufgaben machen. Es geht darum, auch allen Menschen hier eine Perspektive zu geben – mit Bildung, Ausbildung, Umschulung und Weiterbildung. Es geht darum, Erwerbsmöglichkeiten von Frauen zu verbessern - vor allem auch durch gute Arbeitsbedingungen. Und darum, auch Ältere nicht auf der Strecke zu verlieren, sondern gesundes Arbeiten bis zum Ruhestand möglich zu machen. Daher wird morgen übrigens auch auf meine Einladung ein Fachkräftegipfel stattfinden. Dort werden wir unseren Entwurf für eine Fachkräftestrategie mit Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften und Bundesländern diskutieren.

Aber es stimmt auch: Wir brauchen mehr qualifizierte Einwanderung in Deutschland, um den Fachkräftebedarf zu decken! Dafür müssen wir schneller und agiler werden. Das ist mir - mit Blick auf die vielen offenen Stellen - wichtig. Der deutsche Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig. Und wenn jemand die nötige Berufserfahrung mitbringt und Potential für den deutschen Arbeitsmarkt hat, dann wollen wir diesen Fachkräften die Möglichkeit geben zu kommen.

Bis jetzt kann eine ausländische Fachkraft nur mit einem anerkannten Abschluss bei uns arbeiten. Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse kostet Geld und Zeit. Andere Länder setzen diese Hürden nicht. Ich möchte den Arbeitsmarkt daher weiter für Fachkräfte öffnen, die einen Abschluss, einen Arbeitsvertrag, aber noch keinen hierzulande anerkannten Abschluss haben. Diesen könnten sie dann mit Hilfe des deutschen Arbeitgebers nachholen. Und: Wer etwas kann, wer Berufserfahrung hat, der sollte auch hier eine Chance bekommen. Ich möchte daher auch die Einwanderung für Personen mit Berufserfahrung und für junge Hochschulabsolventinnen und -absolventen erleichtern.

Die Suche nach einem passenden Arbeitsplatz in Deutschland kann aus dem Ausland heraus schwierig sein. Diese Hürde wollen wir ebenfalls abbauen. Ich setze mich dafür ein: Wer Potenzial mitbringt und seinen Lebensunterhalt selbst sichern kann, kann dann ein Visum erhalten, um sich in Deutschland eine Arbeit zu suchen. Dabei kann ein neues Punktesystem helfen. Hier spielt Kanada eine Vorreiterrolle. Personen- und berufsbezogene Kriterien können Menschen mit einem hohen Integrationspotenzial identifizieren - um diesen dann eine attraktive Perspektive zu bieten. Deshalb möchte ich eine "Chancenkarte" einführen.

Last but not least wollen wir die Rahmenbedingungen für diejenigen, die als qualifizierte oder künftige Fachkräfte nach Deutschland kommen, noch besser ausgestalten. Insbesondere wollen wir auch die Familienangehörigen in den Blick nehmen und uns für eine bessere Integration dieser Menschen einsetzen. Damit sich die Familien in Deutschland wohl fühlen und bleiben.

2020 hat fast eine Million Menschen Deutschland verlassen. Viele dieser Menschen sind zuvor als Einwanderer zu uns gekommen. Wir fragen nicht nach den Gründen, warum sie unser Land verlassen. Aber wir müssen annehmen, dass sie teilweise gehen, weil sie sich hier nicht wohl, nicht aufgenommen fühlen oder hier keine berufliche Perspektive sehen. Darum müssen wir uns kümmern. Wir müssen deswegen noch viel stärker darauf achten, dass diese Menschen auch in Deutschland Wurzeln schlagen können. Dass sie sich eine Zukunft aufbauen. Wir wollen ein gutes Einwanderungsland sein. Jeder Einwanderer soll in unserem Land die Chancen finden, Deutschland zu seiner neuen Heimat zu machen.

"Wir riefen Arbeitskräfte und es kamen Menschen." Das ist ein Zitat von dem bekannten Schriftsteller Max Frisch, und er hat das bereits 1965 erkannt. Damit war er seiner Zeit – und so manchen Diskussionen in diesem Land – weit voraus.

Arbeit ist ein wichtiger erster Schritt für eine gelungene Integration. Es ist aber nicht der letzte! Wir werden deshalb nur als Gesellschaft stark sein, wenn wir uns auf Augenhöhe begegnen. Wenn wir Menschen, die in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu uns kommen, Offenheit entgegenbringen. Und Respekt. Das heißt im Übrigen auch, dass wir es nicht zulassen, dass Einige Arbeitsmigration mit Ausbeutung verwechseln.

Ich sage es ganz offen: Wer glaubt, dass er jene, die zu uns kommen, mit schlechten Löhnen oder Arbeitsbedingungen abspeisen kann, dem sage ich den Kampf an! Das sind keine Partner, das sind die Feinde einer fairen Gesellschaft. Deutschland wird Verantwortung für diese Menschen übernehmen, wir werden uns für faire Arbeitsbedingungen einsetzen und sie als offene und solidarische Gemeinschaft aufnehmen! Ich bin fest davon überzeugt: Fehler der Vergangenheit dürfen und werden wir nicht wiederholen! Wir haben gelernt. Aus der Gastarbeiterzeit der 1960er und 70er Jahre. Aber auch aus 2015. Wir haben die Perspektive auf die Menschen, die zu uns kommen, geändert - vor allem dadurch, dass wir ihnen eine Perspektive geben.

Wir können globalen Herausforderungen nicht mit nationalen Antworten begegnen. Aber wir brauchen viel lokales Engagement. Es braucht uns alle – Politik, Wissenschaft, Medien, Zivilgesellschaft – um unsere Gesellschaft zusammen zu halten. Hier vor Ort und in der Welt. Darum ist diese Konferenz so wichtig! Migration kennt keine Grenzen. Und deshalb darf es auch unsere Zusammenarbeit nicht. Deshalb sind wir alle hier! Ich freue mich auf den Austausch und wünsche uns eine erfolgreiche Konferenz!

Vielen Dank!