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Rede

"Mit vereinten Kräften"

Anfang:
18.05.2018

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Zu den Aufgaben eines Bundesarbeitsministers gehört es – das ist in diesen Zeiten ein großes Vergnügen –, die Arbeitsmarktzahlen aus Nürnberg zu kommentieren und einzuordnen.

Die gute Nachricht ist: Noch nie war der deutsche Arbeitsmarkt so stark wie heute. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist mit 32,5 Millionen Menschen auf dem höchsten Stand seit der deutschen Einheit. Wir haben die zweitniedrigste Erwerbslosenquote in der Europäischen Union. Das, meine Damen und Herren, ist Grund für unser Land, für die Unternehmen, für die Beschäftigten, auch für die, die die politischen Rahmenbedingungen in der Vergangenheit gesetzt haben, zu Recht stolz zu sein.

Aber es ist kein Grund, sich auszuruhen. Ganz im Gegenteil: Wir müssen die gute wirtschaftliche Lage, die gute Lage am Arbeitsmarkt jetzt nutzen, um die großen Herausforderungen anzupacken, vor denen wir nach wie vor stehen. Es sind vier große Herausforderungen, die wir am Arbeitsmarkt zu bewältigen haben.

Bei aller Freude über die guten Arbeitsmarktzahlen sagt uns der genauere Blick auf die Statistik, dass wir erhebliche regionale Unterschiede in Deutschland haben. Zwischen der Arbeitslosenquote in Gelsenkirchen mit 13,8 Prozent und in Eichstätt mit 1,3 Prozent haben wir erhebliche Disparitäten am Arbeitsmarkt. Wir haben bei aller Freude darüber, dass die Kurzzeitarbeitslosigkeit und auch die Langzeitarbeitslosigkeit zurückgegangen sind, nach wie vor einen verfestigten Sockel von Langzeitarbeitslosigkeit in diesem Land, den wir aufbrechen müssen.

Wir haben zudem, was die wirtschaftliche Lage betrifft, eine außerordentlich gute Konjunktur und eine starke Struktur unserer deutschen Wirtschaft. Aber wir dürfen uns nicht in falschen Sicherheiten wiegen; denn vieles, was in der Konjunktur gut läuft, hat mit Faktoren zu tun, die wir in Deutschland schwer oder kaum beeinflussen können.

Wir profitieren natürlich von niedrigen Zinsen in der Europäischen Union. Wir profitieren von einem günstigen Wechselkurs. Wir profitieren von, jedenfalls bisher, niedrigen Ölpreisen. Aber, meine Damen und Herren, es gibt weltwirtschaftliche Unsicherheiten. Die Konjunktur läuft gut; wir wollen nicht schwarzmalen. Aber wir dürfen uns nicht in falschen Sicherheiten wiegen.

Und wir dürfen nicht verkennen, dass der veränderte Altersaufbau unserer Gesellschaft auch für den Arbeitsmarkt eine Herausforderung ist, Stichwort: Fachkräftesicherung. Aber vor allen Dingen - das ist der wichtigste Blick in den nächsten Jahren – dürfen wir die Folgen des technologischen Wandels für die Zukunft der Arbeit nicht unterschätzen.

Deshalb, meine Damen und Herren – um das einzuordnen –: Wir haben derzeit kein Problem mit konjunkturbedingter Arbeitslosigkeit in Deutschland. Gleichwohl müssen wir für den Fall, dass die Konjunktur irgendwann wieder runtergeht – das ist wie in allen Volkswirtschaften der Welt auch in der deutschen Wirtschaft zyklisch –, Vorsorge treffen.

Deshalb will ich an dieser Stelle einen Satz zur Diskussion um die Beitragssätze zur Arbeitslosenversicherung sagen. Die Arbeitslosenversicherung ist aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung am Arbeitsmarkt in einer guten Lage. Wir haben Rücklagen. Wir haben die Möglichkeit – und wir werden das tun –, den Arbeitslosenversicherungsbeitrag um 0,3 Prozentpunkte zu senken, wie es im Koalitionsvertrag vorgesehen ist. Das ist Entlastung, und das ist richtig. Dass wir die Kasse nicht ganz leer machen, hat damit zu tun, dass wir Rücklagen für konjunkturbedingt schwierige Zeiten brauchen.

Sie erinnern sich alle daran, dass es nach der Finanzkrise 2008/2009 auch die Bundesagentur für Arbeit und der damalige Bundesarbeitsminister und heutige Bundesfinanzminister Olaf Scholz waren, die mit veränderten Regeln zur Kurzarbeit Brücken gebaut haben, die dafür gesorgt haben, dass der Einbruch der Wirtschaftsleistung von minus fünf Prozent kein Tsunami am Arbeitsmarkt wurde. Ich will den Teufel nicht an die Wand malen; aber wir brauchen für solche Zeiten die entsprechenden Rücklagen der Bundesagentur für Arbeit. Deshalb: Wir senken die Beiträge – aber mit Augenmaß, meine Damen und Herren.

Und wir haben dafür zu sorgen, dass wir neben der konjunkturell bedingten Arbeitslosigkeit, die, wie gesagt, zurzeit kein Problem ist, für die wir aber Vorsorge zu treffen haben, die strukturelle Arbeitslosigkeit im Bereich der Langzeitarbeitslosen jetzt angehen. Der Koalitionsvertrag hat dafür gute Instrumente vorgeschlagen. Das Instrument des sozialen Arbeitsmarktes werde ich – und zwar noch vor der Sommerpause – umsetzen mit einem Gesetzentwurf, der zum 1. Januar 2019 im Sozialgesetzbuch II Wirklichkeit werden soll.

Wir werden 4 Milliarden Euro in die Hand nehmen, um Menschen, die ganz lange aus dem Arbeitsmarkt heraus sind, mit dem sozialen Arbeitsmarkt eine dauerhafte und langfristige Perspektive auf sozialversicherungspflichtige Arbeit zu geben. Das, meine Damen und Herren, ist die richtige Antwort auf den verfestigten Sockel der Langzeitarbeitslosigkeit.

Ja, soziale Unterstützung und sozialer Transfer sind notwendig, um ein menschenwürdiges Existenzminimum abzusichern; aber die eigentliche Aufgabe ist es, Menschen, wo immer es realistisch ist und geht, aus dieser Lage wieder herauszuholen – mit begleitendem Coaching, mit einer längerfristigen Perspektive und eben nicht mit kurzatmigen Maßnahmen, die nichts bringen, sondern mit dem sozialen Arbeitsmarkt.

Neben der konjunkturbedingten Arbeitslosigkeit und neben der Tatsache, dass wir die Langzeitarbeitslosigkeit angehen müssen, haben wir aber noch eine große und größer werdende Aufgabe, die man nicht unterschätzen darf. Der technologische Wandel, vor allen Dingen die Digitalisierung, wird die Welt der Arbeit in den nächsten Jahren rasant verändern. Wir alle wissen und spüren das.

Die gute Nachricht ist, dass wir nach den Studien, zum Beispiel des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, bei allen Diskussionen davon ausgehen können: Unserer Gesellschaft wird die Arbeit nicht ausgehen. Es wird andere Arbeit sein; es werden auch Tätigkeiten verschwinden. Und wenn man sich jetzt darauf vorbereiten will, heißt das, vor allen Dingen dafür zu sorgen, dass die Menschen die Chance haben, diesen Wandel positiv für sich zu gestalten, und wir die Chancen der Digitalisierung nutzen, zum Beispiel für die Humanisierung der Arbeitswelt.

Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass die Beschäftigten in Deutschland den Anschluss nicht verlieren, wenn der Wandel einsetzt. Wir brauchen nicht Sicherheit vor dem Wandel, aber Sicherheit im Wandel, meine sehr geehrten Damen und Herren.

Das heißt, dass wir zum Beispiel dafür sorgen, die Bundesagentur für Arbeit zu einer Bundesagentur für Arbeit und Qualifizierung weiterzuentwickeln, damit, wo immer es geht, Arbeitslosigkeit gar nicht erst entsteht. Das erreichen wir, indem wir vorsorgen, indem wir dafür sorgen, dass Menschen beschäftigungsfähig bleiben. Die große Aufgabe ist dabei, für Weiterbildung zu sorgen. Das ist Aufgabe der Betriebe bzw. soll betriebsnah geschehen. Das ist Aufgabe der Tarifvertragsparteien, und es gibt mittlerweile gute Tarifverträge, bei der chemischen Industrie beispielsweise und inzwischen auch bei den Eisenbahnern.

Aber wir müssen weitergehen und dafür sorgen, dass Arbeitslosigkeit im technologischen Wandel möglichst gar nicht erst entsteht, sondern dass, wenn neue Tätigkeiten gefragt sind, die entsprechenden Qualifizierungen vorhanden sind. Das, meine Damen und Herren, heißt aber auch, dass wir bei der Bundesagentur für Arbeit neben der Beitragssenkung, die wir durchsetzen werden, und neben den Rücklagen, die wir für konjunkturbedingte Schwankungen brauchen, auch Mittel für Weiterbildung bereitstellen müssen.

Deshalb geht mein herzlicher Gruß an alle diejenigen, die sich eine weitere Senkung des Arbeitslosenversicherungsbeitrages wünschen, weil an anderer Stelle die Beiträge zur Pflegeversicherung steigen werden. Ich sage denjenigen: Lasst uns ruhig darüber reden; aber zuerst müssen wir an Krisenprävention denken und Vorsorge dafür treffen, dass wir die Mittel haben, um Weiterbildung in Deutschland im Interesse dieses Standortes und der Menschen durchzusetzen.

Wir müssen auch diejenigen jetzt in den Blick nehmen, die es am Arbeitsmarkt besonders schwer haben. Ich meine damit Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder Behinderungen. Wir haben in der letzten Legislaturperiode nach intensiven Diskussionen – da bin ich meiner Vorgängerin Andrea Nahles außerordentlich dankbar – ein Bundesteilhabegesetz für Menschen mit Behinderungen beschlossen. Dieses Gesetz ist gut. Es geht in die richtige Richtung; aber wir müssen dieses Gesetz jetzt, in dieser Legislaturperiode, mit Leben erfüllen. Wir werden 1 Milliarde Euro zusätzlich zu den 4 Milliarden Euro für den sozialen Arbeitsmarkt in die Hand nehmen, um über Rehabilitation dafür zu sorgen, dass Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder Behinderungen jetzt eine Chance bekommen, auch in Arbeit zu kommen. Denn, meine Damen und Herren, auch schwerbehinderte Menschen müssen eine Chance bekommen. Die Arbeitslosigkeit von Schwerbehinderten ist Gott sei Dank ein Stück weit zurückgegangen, da die Unternehmen bei Nichtbeschäftigung eine Abgabe zahlen müssen. Dies ist eine gute Entwicklung.

Aber wir müssen die Chance, die in der guten wirtschaftlichen Entwicklung liegt, jetzt nutzen. Dazu dient das Bundesprogramm "rehapro". Es ist der richtige Weg, um den Arbeitgebern zu sagen: Ruft nicht nur nach Fachkräften, die ganz schnell die Leiter hochsteigen, sondern gebt auch Menschen mit Beeinträchtigungen eine Chance! Auch sie haben das verdient; sie können etwas und brauchen eine Chance in der Gesellschaft.

Ich habe es gesagt: Der Gesellschaft wird die Arbeit nicht ausgehen, aber es wird neue Arbeit sein. Gerade in Industrie, Gewerbe und Handwerk werden wir rasante Veränderungen erleben: Plattformökonomie, neue Berufsbilder. Meine Damen und Herren, ich sage noch einmal: Ich sehe vor allen Dingen Chancen in dieser Entwicklung für eine Humanisierung der Arbeitswelt, für eine bessere Arbeitswelt. Aber es gibt auch viele Menschen, die sich Sorgen machen, den Anschluss zu verlieren.

Wir müssen ein waches Auge darauf haben, dass Unternehmen Digitalisierung nicht mit Ausbeutung verwechseln. Ein Beispiel aus den letzten Wochen: Angestellte Fahrer eines Bringdienstes in Köln, die sich aufgemacht haben, einen Betriebsrat zu gründen, um ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern, wurden entlassen, um sogenannte Freelancer einzustellen. Möglich war dies, weil sie sachgrundlos befristete Arbeitsverträge hatten. Das ist nicht Digitalisierung, das ist Ausbeutung. Deshalb werden wir die sachgrundlose Befristung zurückfahren.

Neben den wichtigen Fragen, wie wir uns auf Digitalisierung und auf Weiterbildung einstellen, müssen wir auch über die Frage der Flexibilität in der Arbeitszeit reden. Ein Grund, warum wir die Brückenteilzeit einführen, ist, dass wir dafür sorgen wollen, dass im Erwerbsverlauf die Arbeit zum Leben passt und nicht umgekehrt. Was ist der Wesenskern? Wir haben vor Jahren ein Recht auf Teilzeit geschaffen. Es ist gut, dass viele Menschen die Chance haben, in Teilzeit zu gehen. Aber nach wie vor sind sehr viele Menschen ungewollt in Teilzeit, vor allen Dingen Frauen, mit allen Folgen für die Alterssicherung und die Rente. Deshalb wollen wir denjenigen den Rücken stärken, die in Vollzeit zurückkehren wollen. Wir wollen ihnen eine Chance geben, eine Zeit lang die Arbeitszeit zu reduzieren und in Teilzeit zu arbeiten, um dann wieder in Vollzeit zurückzukehren.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Brückenteilzeit ist im Koalitionsvertrag klar verankert. Wir als Koalition werden das bis zum 1. Januar 2019 umsetzen. Ich kann nur sagen: Alle sind eingeladen, daran konstruktiv mitzuarbeiten. Ich sage noch einmal: Die Arbeit muss zum Leben passen und nicht umgekehrt.

Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren, die Zeit reicht nicht aus, um ein wichtiges Thema noch ausführlich zu beleuchten, nämlich das System der Alterssicherung. Ich will Ihnen aber deutlich sagen, dass wir einen wachen Blick darauf haben, die Balance zwischen den Generationen zu halten, dass wir dafür sorgen, dass es einen fairen Interessenausgleich zwischen Großeltern, Eltern und Kindern gibt und alle eine Chance haben. Wir müssen das Kernversprechen unseres Sozialstaates, nach einem Leben harter Arbeit eine ordentliche Alterssicherung zu haben, erneuern. Das bezieht sich auf Leistungsverbesserungen, die jetzt möglich sind, zum Beispiel bei der Erwerbsminderungsrente. Außerdem müssen wir dafür sorgen, dass Kindererziehungszeiten besser berücksichtigt werden. Hier werden wir uns über Finanzierungsfragen zu unterhalten haben. Wir müssen eine Balance zwischen den Generationen herstellen über die sogenannte doppelte Haltelinie: die Stabilisierung des Rentenversicherungsniveaus und des beitrages.

Aber wir müssen auch dafür sorgen, dass die Alterssicherungssysteme langfristig, auch nach 2025, stabil bleiben. Das geht nur, wenn wir zwei Dinge in den Blick nehmen: zum einen den Arbeitsmarkt, der sich verändern wird – wenn viele Menschen zu anständigen Löhnen in Beschäftigung sind, ist das System stabiler –, zum anderen die richtige Weichenstellung im System.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben eine Zeit, in der dieses Land stark ist, auch wenn es nicht allen Menschen gutgeht. Wir müssen dafür sorgen, dass es mehr Menschen gutgeht. Wir sind vor allen Dingen in einer Situation, in der trotz der guten Lage viele Menschen Furcht vor der Zukunft haben und manche politische Scharlatane versuchen, diese Ängste politisch zu instrumentalisieren, indem sie daraus ein Geschäftsmodell machen. Wir haben das in dieser Woche hier im Parlament erlebt. Unsere Aufgabe als Demokratinnen und Demokraten ist es, dafür zu sorgen, auch mit den Mitteln des Sozialstaates, dass sich die Menschen in Deutschland zu Recht wieder auf morgen freuen können. Dazu will ich meinen Beitrag leisten.

Ich danke für die Aufmerksamkeit.

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