Die Bundesregierung hat heute auf einem Fachkräftegipfel den Entwurf ihrer neuen Fachkräftestrategie vorgestellt und mit den Spitzen der Arbeitgeber und Gewerkschaften sowie Vertreterinnen und Vertretern der Länder und kommunalen Spitzenverbände und der Bundesagentur für Arbeit über die darin enthaltenen Wege und Maßnahmen gegen den zunehmenden Fachkräftemangel beraten. Die Fachkräftestrategie soll im Herbst dem Kabinett zur Entscheidung vorgelegt werden.
Das Ziel der Fachkräftestrategie der Bundesregierung ist es, mit verschiedenen Maßnahmen und Gesetzen die Anstrengungen der Unternehmen und Betriebe zur Gewinnung und Sicherung von Fachkräften auch in unsicheren Zeiten zu unterstützen. Dabei sind für die Bundesregierung fünf Handlungsfelder zentral:
- Zeitgemäße Ausbildung
- Gezielte Weiterbildung
- Arbeitspotenziale wirksamer heben und Erwerbsbeteiligung erhöhen
- Verbesserung der Arbeitsqualität und Wandel der Arbeitskultur
- Einwanderung modernisieren und Abwanderung reduzieren
Sehen Sie hier Bundesminister Hubertus Heil auf dem Fachkräftegipfel:
Sehen Sie hier Bundesminister Hubertus Heil vorab beim Besuch einer Baustelle, um vor Ort zu erfahren, wie Handwerksbetriebe dem Fachkräftemangel begegnen:
Für viele Betriebe ist die Suche nach Fachkräften schon heute eine existenzielle Frage. Und unser Land braucht Fachkräfte, um die Digitalisierung und den Umbau zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu stemmen. Dafür brauchen wir jede helfende Hand und jeden klugen Kopf. Als Teil der neuen Fachkräftestrategie wollen wir deshalb eine Ausbildungsgarantie schaffen und die Weiterbildung stärken, indem wir ein Qualifizierungsgeld und die Bildungszeit einführen. Mit einem modernen Einwanderungsrecht sorgen wir außerdem dafür, dass mehr Fachkräfte aus dem Ausland zu uns kommen. Gemeinsam mit den Unternehmen setzen wir alle Hebel in Bewegung, damit der Fachkräftemangel keine Wachstumsbremse für unser Land wird.
Der Fachkräftemangel ist eine große Herausforderung, die wir mit der Fachkräftestrategie gemeinsam angehen. Wir brauchen dringend mehr kluge Köpfe und fleißige Hände für Wachstum und Wohlstand in unserem Land. Ein wichtiger Baustein der Strategie ist die Exzellenzinitiative Berufliche Bildung. Wir wollen damit die berufliche Orientierung ausbauen und insbesondere die Gymnasien stärker einbeziehen, Chancen für berufliches Weiterkommen mit dem Aufstiegs-BAföG gezielt verbessern und mit der beruflichen Begabtenförderung besondere Talente stärker als bislang fördern. Akademische und berufliche Bildung sind unterschiedlich, aber gleichwertig. Beide sind tolle Sprungbretter für ein erfolgreiches Berufsleben. Ebenso wollen wir die Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse für Fachkräfte weiter optimieren. Denn wir müssen das Potenzial im Inland heben und gleichzeitig mehr Fachkräfteeinwanderung organisieren.
Der Handlungsdruck ist hoch. Unsere Wirtschaft braucht dringend Fachkräfte. Wir müssen gemeinsam mit der Wirtschaft, den Gewerkschaften und der Politik daran arbeiten, dass wir alle Fachkräftepotenziale nutzen und fördern – die inländischen wie die ausländischen. Wir müssen Aus- und Weiterbildung attraktiver machen und wir müssen uns deutlich stärker für Einwanderung öffnen und gemeinsam dafür werben, dass Deutschland ein weltoffenes Land ist mit interessanten und hochwertigen Arbeitsplätzen.