Im September waren rund 2,49 Millionen Menschen arbeitslos. Damit sank die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat August um 0,2 Prozentpunkte und beträgt aktuell 5,4 Prozent. Bereinigt um saisonale Effekte steigt die Arbeitslosigkeit im September geringfügig um 14.000 Personen an. In diesem Wert zeigt sich wie auch in den Vormonaten, dass die Arbeitsmarktstatistiken die Erfassung der ukrainischen Geflüchteten widerspiegeln.
Unsere Wirtschaft muss gerade viele Belastungen gleichzeitig aushalten. Hohe Energiepreise, gestörte Lieferketten und fehlende Fachkräfte machen den Unternehmen zu schaffen und die wirtschaftlichen Prognosen für 2023 erhöhen die Unsicherheit zusätzlich. Trotz alledem zeigt sich der Arbeitsmarkt sehr stabil. Mit dem Kurzarbeitergeld, den umfangreichen Entlastungsmaßnahmen und den Maßnahmen aus dem Abwehrschirm setzen wir alles daran, dass die Unternehmen ihre Beschäftigten auch in der Krise halten können. Um ihnen mehr Planungssicherheit zu geben, haben wir erst kürzlich den vereinfachten Zugang zum Kurzarbeitergeld verlängert und für das Kurzarbeitergeld für Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer geöffnet. Die Arbeitsmarktzahlen zeigen aber auch, dass wir mit der Erfassung der ukrainischen Geflüchteten und ihrer Betreuung durch die Jobcenter gut vorankommen. Auch das ist ein Zeichen der Solidarität, mit der wir an der Seite der Ukraine stehen. Und es ist wirtschaftlich vernünftig, wenn wir den Menschen nicht nur Schutz, sondern zugleich eine berufliche Perspektive in Deutschland bieten.
Die stabile Lage am Arbeitsmarkt zeigt sich beispielsweise bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Sie lag im Juli mit 34,33 Millionen weiterhin rund 600.000 höher als im Vorjahresmonat. Gleichzeitig sank die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit von rund 250.000 im Juni auf knapp 100.000 im Juli. Die Zahl der gemeldeten Stellen sinkt von August zu September um 1,5 Prozent, sie liegt dennoch um 9,3 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Für Langzeitarbeitslose bleibt die Lage schwierig. Ihre Zahl geht nur noch langsam zurück. Von August auf September ist ihre Gesamtzahl um 10.000 auf 891.000 gesunken. Damit waren 36 Prozent der Arbeitslosen langzeitarbeitslos.