Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales
Die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen einen Arbeitsmarkt, der sich langsam stabilisiert. Im Monat September ist die Zahl der arbeitslosen Personen im Vergleich zum Vormonat um 108.000 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote liegt damit bei 6,2 Prozent. Im Juli erhielten nach ersten Hochrechnungen rund 4,2 Millionen Beschäftigte Kurzarbeitergeld, das sind rund 400.000 weniger als noch im Juni und 1,7 Millionen weniger als im Mai.
Allerdings: Die Krise ist noch nicht vorbei. Zwar schwächen sich die Auswirkungen der Corona- Pandemie ab. Aber die Folgen des Strukturwandels in der Industrie werden immer deutlicher. Deshalb müssen wir der Wirtschaft und den Beschäftigten mit Weiterqualifizierung Sicherheit im Wandel geben. Das ist der Schlüssel dafür, dass Deutschland langfristig wettbewerbsfähig bleibt und möglichst viele Menschen in Beschäftigung bleiben. Gerade die Zeit von Kurzarbeit kann sinnvoll für Weiterqualifizierung genutzt werden.
Auch im kommenden Jahr werden wir das Instrument der Kurzarbeit brauchen. Wir sichern damit Arbeitsplätze und geben Unternehmen Planungssicherheit. Denn sie brauchen die Fachkräfte in den Betrieben, damit sie nach der Krise wieder voll durchstarten und die Wirtschaft in Gang bringen können.
Daneben konzentrieren wir uns auch auf die Nachvermittlung von jungen Menschen in Ausbildungsstellen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Pandemie zu einem „Corona-Ausbildungsjahrgang“ führt. Dafür haben wir die neue Ausbildungsprämie und die Ausbildungsprämie plus des Bundes zur Verfügung gestellt. Diese Prämien unterstützen Unternehmen, die trotz Kurzarbeit oder starkem Umsatzeinbruch während der Krise an ihrer Ausbildungsquote festhalten oder sie sogar erhöhen. Das muss belohnt werden.