Bundesarbeitsminister Hubertus Heil:
Die Zahlen aus Nürnberg zeichnen nach wie vor ein gutes Bild von der Lage am Arbeitsmarkt. Zwei Faktoren machen sich jedoch im Mai bemerkbar: Zum einen ist durch eine genauere Erfassung des Vermittlungsstatus von Arbeitslosengeld-II-Empfängern ein statistischer Sondereffekt zu beobachten, der die Arbeitslosigkeit im SGB II spürbar gesteigert hat. Zum anderen hat sich aufgrund der nachlassenden konjunkturellen Entwicklung die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher saisonbereinigt leicht erhöht. Die Konjunktur bremst also die sonst für Mai typische Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt.
Der Arbeitsmarkt zeigt sich aber trotz des Konjunktureffekts stabil: Gegenüber dem Vorjahr sehen wir immer noch einen Rückgang der Arbeitslosigkeit und der Unterbeschäftigung bei insgesamt hoher Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Vormonat bei 4,9 Prozent. Die konjunkturelle Entwicklung der nächsten Monate lässt sich schwer abschätzen, es ist aber klar, dass wir in etwas unruhigere Wasser steuern. Doch die Bundesagentur für Arbeit ist mit hohen Rücklagen und einem breiten Sortiment arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen und Instrumente für etwaige Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet.