Bundesarbeitsminister Hubertus Heil:
Die Zahl der Arbeitslosen ist im September im Vergleich zum Vorjahr um 192.000 auf 2,26 Millionen gesunken, das zeugt von einem ausgesprochen positiven Herbstbeginn am Arbeitsmarkt. Positiv stimmen mich auch die Entwicklung der Erwerbstätigkeit und der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, die beide robust angestiegen sind. Die deutliche Herbstbelebung sorgt für starke Rückgänge bei Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, auch die Langzeitarbeitslosigkeit geht weiter zurück.
Gleichzeitig rückt die Frage der Fachkräftesicherung immer stärker in den Vordergrund: Bis Arbeitsstellen, die mindestens eine Berufsausbildung voraussetzen, wieder besetzt werden können, vergehen mittlerweile im Durchschnitt 111 Tage - das ist fast doppelt so lang wie in 2010. Vor allem im Gesundheits- und Pflegebereich mangelt es mittlerweile deutlich an Fachkräften. Unsere Antwort darauf muss an drei Punkten ansetzen:
Wir müssen die Menschen unabhängig vom Alter so qualifizieren, dass sie eine Chance auf gute Arbeit haben und sie den Anforderungen der Tätigkeiten gewachsen sind - heute und in der Zukunft. Das Qualifizierungschancengesetz weist den Weg, den wir dabei beschreiten wollen. Zweitens müssen wir das Arbeitsvolumen erhöhen - die Brückenteilzeit, die heute zum ersten Mal im Bundestag behandelt wird, wird wesentlich dazu beitragen. Ich will, dass Menschen, die ihre Wünsche nach Arbeitszeiterhöhung bisher nicht realisieren konnten, es künftig leichter haben. Ergänzend dazu brauchen wir ein modernes Fachkräfteeinwanderungsgesetz, für qualifizierte und gesteuerte Einwanderung aus dem Ausland. Dieses wichtige Vorhaben ist auf gutem Weg. Denn wir dürfen es nicht zulassen, dass der Fachkräftemangel zukünftig unsere ausgezeichnete wirtschaftliche Lage gefährdet