Hubertus Heil:
Kurz vor dem Tag der Arbeit präsentiert sich der Arbeitsmarkt erneut in ausgezeichneter Verfassung. Im April sind 185.000 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Saisonbereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 7.000 gesunken. Im internationalen Vergleich ist Deutschland hinter der Tschechischen Republik das Land mit der niedrigsten Erwerbslosenquote in der EU. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst weiter – im Vergleich zum Vorjahr sind über 770.000 Menschen mehr in Arbeit. Und die Zahl gemeldeter offener Stellen bleibt mit 784.000 auf hohem Niveau.
Diese Zahlen sind erfreulich, dennoch liegt bis zur Vollbeschäftigung noch ein gutes Stück des Weges vor uns. Denn es gibt weiterhin 2,4 Millionen Arbeitslose. Um sie werden wir uns auch in Zukunft kümmern. Dabei müssen wir zwei Arten von Arbeitslosigkeit besonders im Blick haben: zum einen die mögliche zukünftige Arbeitslosigkeit, die wir vorausschauend verhindern wollen. Die BA hat genügend Mittel, um das zu tun. Wir haben es selbst in der Hand, den technischen Fortschritt zu gestalten und dafür zu sorgen, dass daraus auch sozialer Fortschritt wird, dass digitale Arbeit gesunde, gute und menschengerechte Arbeit ist.
Zum anderen geht es um die Langzeitarbeitslosigkeit, die wir jetzt beherzt anpacken. Gerade in Zeiten, in denen die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Rekordwerte schreibt, müssen und können wir Menschen, die schon zu lange ohne Arbeit sind, neue Chancen und Perspektiven eröffnen. Beim neuen Regelinstrument im SGB II "Teilhabe am Arbeitsmarkt" geht es um echte, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze mit längerfristiger Perspektive. Auch damit kommen wir unserem Ziel Vollbeschäftigung ein wesentliches Stück näher.
Hubertus Heil: "Arbeitsmarkt kurz vor dem Tag der Arbeit in ausgezeichneter Verfassung"