Die Digitalisierung der Arbeitswelt schreitet mit großen Schritten voran: Sie verändert grundlegend die Art und Weise, wie wir arbeiten und wirtschaften. Damit sich kleine und mittlere Unternehmen digitaler, agiler und resilienter aufstellen können, ist im Sommer dieses Jahres erfolgreich das neue Beratungsprogramm „INQA-Coaching“ gestartet. Es wird aus Mitteln des ESF Plus sowie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) finanziert und kann vom Kleinstbetrieb bis zum Mittelständler in Anspruch genommen werden.
Eine zentrale Funktion im Programm übernehmen die INQA-Beratungsstellen (IBS). Sie helfen den Unternehmen beispielsweise bei der Prüfung der Fördervoraussetzungen und stellen den INQA-Coaching-Scheck aus. Mit dem IBS-Netzwerktreffen am 23. November 2023 in Berlin gab es nun erstmals die Möglichkeit für die INQA-Beratungsstellen, sich persönlich über wichtige Aspekte und Fragen zum Förderprogramm auszutauschen.
Beeindruckend waren die zum Tagungsbeginn präsentierten Zahlen: Über 1.200 INQA-Coaches konnten in den vergangenen Monaten autorisiert werden, um das INQA-Coaching in den Betrieben durchzuführen. Zudem stehen bundesweit mehr als 40 INQA-Beratungsstellen zur Verfügung. Diese haben bereits jetzt über 350 INQA-Coaching-Schecks an Unternehmen vergeben – diese können damit das Coaching in Anspruch nehmen.
INQA-Coaching wird sehr gut von den Unternehmen angenommen
Dass so kurz nach dem Start schon so viele Schecks ausgegeben werden konnten, führt Tagungsteilnehmerin Laura Graef von der STIC Wirtschaftsfördergesellschaft MOL mbH, einer INQA-Beratungsstelle in Brandenburg, auf die zeitgemäße Ausrichtung des Programms zurück: INQA-Coaching nimmt wirklich die großen und akuten Probleme der Unternehmen in den Blick. Es ist modern, zukunftsgerichtet und agil. Wir mussten bisher keinerlei Werbung dafür machen. Es wird einfach sehr gut angenommen.
Ähnliches berichtet auch Doris Köhler von der Industrie- und Handelskammer zu Coburg, einer INQA-Beratungsstelle in Nordbayern: Das Programm kommt extrem gut an, vor allem der digitale Aspekt. Wenn wir in die Betriebe gehen und diese uns ihre Probleme schildern, dann passt in den meisten Fällen INQA-Coaching!
Die Initiative Neue Qualität der Arbeit wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist eine Verbesserung der Qualität der Arbeit – für Unternehmen und Beschäftigte.
INQA – Initiative Neue Qualität der Arbeit
Wie wichtig es für Unternehmen heutzutage ist, betriebliche Antworten auf die massiven Veränderungen der Arbeitswelt zu finden, unterstrich Prof. Dr. Heidi Müller von der Universität Kassel in ihrem Impulsvortrag. Die Professorin für Theorie und Methodik der Beratung klärte eindrücklich darüber auf, dass viele Change-Prozesse in Betrieben scheitern, weil die Radikalität der Veränderungen nicht ernstgenommen wird. Hier seien auch die INQA-Beratungsstellen gefragt: Als zentrale Lotsen im Programm müssten sie mit darauf achten, dass Unternehmen im Coaching echte Veränderungen angehen. Gleichzeitig sei es wichtig, den Beschäftigten Sicherheit zu vermitteln und ihren Ängsten, die durch die Innovationen ausgelöst werden, Raum zu geben.
Wichtiger Baustein in der Fachkräftestrategie der Bundesregierung
Fabian Langenbruch, stellvertretender Leiter der Abteilung I "Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung und Fachkräftesicherung" im BMAS, stellte das Programm INQA-Coaching abschließend in den Kontext der Fachkräftestrategie der Bundesregierung und betonte: Digitalisierung und Fachkräftesicherung sind die zentralen Herausforderungen für Betriebe heute. Mit INQA-Coaching haben sie ein effektives Instrument, diese anzugehen.
Die INQA-Beratungsstellen seien dabei wichtige Multiplikatoren, um das Programm in die Unternehmen zu tragen.
Der Bedarf scheint vorhanden, das Programm steht schon jetzt mehr als gut da, wie die hohe Zahl der vergebenen INQA-Coaching-Schecks zeigt. Die ersten Unternehmen haben ihr Coaching bereits erfolgreich durchgeführt. Über besonders interessante Gute-Praxis-Beispiele aus dem Programm werden wir in der Zukunft berichten – und damit hoffentlich noch mehr Betriebe motivieren, den digitalen Wandel mit INQA-Coaching anzugehen.