Der "Tag der Jobcenter" am 15. September 2022 stand dieses Jahr ganz im Zeichen der Reform der Grundsicherung für Arbeitsuchende durch das Bürgergeld-Gesetz. Einen Tag nach Beschluss im Bundeskabinett trafen sich mehr als 700 Mitarbeiter*innen und Führungskräfte aus Jobcentern in ganz Deutschland im bcc in Berlin sowie online zu einem interaktiven Fachaustausch.
Bundesminister Hubertus Heil blickte in seiner Rede eingangs auf die Herausforderungen der vergangenen Monate während der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine zurück und würdigte die enorme Leistung der Jobcenter für den sozialen Zusammenhalt. Gerade die Arbeit der Jobcenter habe enorm dazu beigetragen, hilfebedürftigen Menschen mit Engagement und Sachverstand zu helfen. Nun sei es Zeit, mit dem Bürgergeld-Gesetz die vielen Erfahrungen aus der Praxis gesetzlich abzusichern und auf die neue Situation am Arbeitsmarkt zu reagieren. Es gehe um mehr Bürgerfreundlichkeit und weniger Bürokratie als Grundlage für ein neues Miteinander, um mehr Respekt und Sicherheit in schwierigen Lebenslagen. Der Bundesarbeitsminister betonte, dass durch die Stärkung von Qualifizierung und Weiterbildung und mehr Zeit für Coaching und Beratung die Chancen auf Arbeit erhöht würden. Gleichzeitig werde es eine kräftige Erhöhung der Regelsätze geben, um auf die hohen Energie- und Lebenshaltungskosten zu reagieren. Er dankte ausdrücklich den Mitarbeiter*innen in den Jobcentern für ihren täglichen Einsatz und zeigte sich zuversichtlich, dass sie auch diese größte Reform der Grundsicherung für Arbeitsuchende erfolgreich umsetzen.
Bundesminister Hubertus Heil auf dem Tag der Jobcenter.
Bundesminister Heil informiert sich über die digitale Antragstellung.
Andrea Nahles (Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit) und Hubertus Heil (Bundesminister) im Gespräch mit einer Teilnehmerin.
Bundesminister Heil während seiner Rede auf dem Tag der Jobcenter.
Hubertus Heil stellt die Grundzüge des neuen Bürgergeldes in seiner Rede vor.
Staatssekretärin Leonie Gebers, Bundesminister Hubertus Heil und die Mitglieder des Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit Andrea Nahles, Vanessa Ahuja und Dr. Katrin Krömer.
Prof. Dr. Paulina Jedrzejczyk von der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit auf dem Tag der Jobcenter.
Auf dem Podium diskutierten Katja Dörner (Stellvertreterin des Präsidenten des Deutschen Städtetages), Bundesminister Hubertus Heil und Andrea Nahles (Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit).
Katja Dörner (Stellvertreterin des Präsidenten des Deutschen Städtetages) und Bundesminister Hubertus Heil auf dem Tag der Jobcenter.
Die Mitglieder des Vorstands der Bundesagentur für Arbeit Vanessa Ahuja und Dr. Katrin Krömer stellen sich vor.
Der Tag der Jobcenter bietet den Führungskräften der 405 Jobcenter die Möglichkeit des Austauschs.
Teilnehmende des Tags der Jobcenter im Gespräch.
An mehreren Ständen konnten sich die Teilnehmenden zum Beispiel über die Servicestelle SGB II und neue Online-Dienstleistungen informieren.
Staatssekretärin Leonie Gebers auf dem Tag der Jobcenter.
Die Workshops am Nachmittag boten viel Gelegenheit für die Teilnehmenden, ins Gespräch zu kommen.
In den fünf parallelen Workshops konnten vielfach Ideen und Beispiele ausgetauscht werden.
In einem Workshop diskutierten die Teilnehmenden mit Staatssekretärin Leonie Gebers, Vanessa Ahuja (Bundesagentur für Arbeit), Dr. Markus Mempel (Deutscher Landkreistag) und zwei Jobcenter-Geschäftsführenden.
Über die nötigen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung in den Jobcentern vor Ort, diskutierte Hubertus Heil mit der neuen Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles und der Stellvertreterin des Präsidenten des Deutschen Städtetages, Katja Dörner.
Nach einem humorvollen Blick in die Praxis durch einen Impulsvortrag von Prof. Dr. Paulina Jedrzejczyk (Hochschule der Bundesagentur für Arbeit) zur erfolgreichen Gestaltung von Veränderungsprozessen gab es in fünf parallelen Workshops viel Gelegenheit für die Teilnehmenden, ins Gespräch zu kommen. So wurden vielfach Ideen und Beispiele ausgetauscht, wie mehr Vertrauen und mehr Nachhaltigkeit erreicht und die herausfordernden Aufgaben gestemmt werden können. Auch die internen Prozesse der Jobcenter für gute Beratung, Qualitätsmanagement und geschlechterspezifische Zielsteuerung, beschäftigte die Teilnehmenden aus gemeinsamen Einrichtungen und kommunalen Jobcentern.
Der Tag der Jobcenter findet seit 2010 jährlich statt. Er richtet sich an alle Jobcenter – gemeinsame Einrichtungen und zugelassene kommunale Träger – und ist die einzige trägerübergreifende Veranstaltung dieser Art. Mit rund 700 Teilnehmenden ist der Tag der Jobcenter die bedeutendste Veranstaltung im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende.