Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Sozialstaatsforschung in Deutschland strukturell zu stärken, um damit die Grundlage für das Fortbestehen einer unabhängigen, leistungsfähigen und für die Weiterentwicklung des Sozialstaats notwendigen Forschung zu gewährleisten. Denn nur auf Grundlage fundierter sozialpolitischer Forschung können mittel- bis langfristig solide politische Entscheidungen getroffen werden.
Aus diesem Grund gründete das Ministerium im Jahr 2016 das Fördernetzwerk Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung (FIS), in dessen Rahmen gegenwärtig eine Vielzahl von innovativen Forschungsprojekten gefördert und Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler unterstützt werden.
Im Zuge der Weiterentwicklung der BMAS-Forschungsförderstrategie soll im FIS-Netzwerk nun ein sozialpolitisches Zentrum etabliert werden, mit dem Ziel, das bestehende Netzwerk zu stärken und die Präsenz sozialpolitischer Fragen in Forschung und Lehre weiter zu steigern. Zu diesem Zweck hat das Ministerium eine entsprechende Förderbekanntmachung veröffentlicht und lädt alle Interessierten ein, sich am Auswahlverfahren mit innovativen Konzepten zu beteiligen. Dabei ist zu beachten, dass das BMAS mittelfristig das Ziel verfolgt, ein unabhängiges, sozialpolitisches Forschungsinstitut zu gründen. Das nunmehr einzurichtende FIS-Zentrum soll dafür den Grundstein legen.
Der Aufbau des FIS-Zentrums soll nach Abschluss des zweistufigen Auswahlverfahrens im ersten Halbjahr des Jahres 2021 beginnen. Die Förderung ist zunächst für einen Zeitraum von fünf Jahren vorgesehen. Grundsätzlich kann das FIS-Zentrum in Abhängigkeit des konkreten Umsetzungskonzeptes und der zur Verfügung stehenden Haushaltmittel mit bis zu einer Million Euro pro Jahr gefördert werden.
Frist für die Einreichung von Interessensbekundungen ist der 11. Mai 2020. Das BMAS wird am 31. März 2020 um 11.00 Uhr im Rahmen einer Informationsveranstaltung in Berlin über die mit der Einrichtung des FIS-Zentrums verbundenen Ziele und zu konkreten administrativen Fragestellungen im Auswahl- und Förderverfahren informieren. Institutionenvertreter können ihr Interesse an dieser Veranstaltung bis zum 16. März 2020 per E-Mail an fis@gsub.de anzeigen und erhalten anschließend eine Einladung mit genaueren Angaben zum Veranstaltungsort und zum zeitlichen Ablauf.
Einzelheiten zu den Förderinhalten und Förderbedingungen können der jeweiligen Bekanntmachung auf der Programmhomepage oder den Veröffentlichungen im Bundesanzeiger entnommen werden.
Hintergrund FIS-Netzwerk
Über das Netzwerk werden innovative und interdisziplinär arbeitende Forschungsprojekte, Nachwuchsgruppen und Stiftungsprofessuren in den relevanten Disziplinen Soziologie, Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre, Rechtswissenschaft, Sozialethik und Geschichtswissenschaft gefördert. Darüber hinaus wird der wissenschaftliche Austausch sowie der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Politik und Verwaltung durch Tagungen, Workshops und Vortragsreihen gestärkt.
Bisher fördert(e) das BMAS im Rahmen des FIS insgesamt fünfzehn Forschungsprojekte, acht wissenschaftliche Nachwuchsgruppen und acht Stiftungsprofessuren. Diese bilden zusammen mit dem BMAS und dem unabhängigen wissenschaftlichen Beirat des BMAS-Fördernetzwerks Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung (FIS-Beirat) das FIS-Netzwerk.
Mehr Informationen zum BMAS-Fördernetzwerk Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung und allen aktuell geförderten Vorhaben finden Sie im Internet auf www.fis-netzwerk.de.