Die Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme hat am 28. Januar 2020 eine Delegation unter Leitung von Nidal Bataineh, Arbeitsminister des Haschemitischen Königreichs Jordanien, zu einem Gespräch im Bundesministerium für Arbeit und Soziales empfangen.
Im Mittelpunkt des Gespräches standen aktuelle gesetzliche Rahmenbedingungen bei der Fachkräfteeinwanderung nach Deutschland sowie die Bewältigung aktueller Herausforderungen im Bereich der Jugendbeschäftigung und der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten.
Wir begrüßen die Rolle Jordaniens als Anker der Stabilität in der Region und sind uns der Herausforderungen durch den Zustrom von Flüchtlingen – etwa für den Arbeitsmarkt – sehr bewusst
, so Kramme. Als Bundesregierung unterstützen wir die jordanische Regierung und sind sehr gerne bereit dies fortzusetzen, etwa beim Austausch zu arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Fragen.
Trotz seiner schwierigen geographischen Lage in einer krisengeschüttelten Region hat Jordanien in der Vergangenheit eine Politik der offenen Arme verfolgt: Rund 1,8 Millionen Palästinenser haben seit 1947/48 in Jordanien Zuflucht gefunden. Hinzu kamen irakische Geflüchtete, deren Zahl auf 200.000 bis 300.000 geschätzt wird. Bis Oktober 2018 sind nach Angaben der Vereinten Nationen in Jordanien mehr als 670.000 syrische Geflüchtete offiziell registriert worden. Gleichzeitig ist die jordanische Bevölkerung sehr jung: Etwa 35 Prozent der rund 9,7 Millionen Einwohner sind unter 15 Jahre alt. Der inländische Arbeitsmarkt kann ihnen bisher keine ausreichenden beruflichen Perspektiven bieten, die Jugendarbeitslosigkeit liegt nach Schätzungen deutlich über 30 Prozent.
Jordanien gehört zu den Kooperationsländern, die Deutschland im Rahmen thematischer und regionaler Programme fördert. Deutschland ist nach den USA zweitgrößter bilateraler Geber für Jordanien.