Gerade beim digitalen Wandel der Arbeitswelt ist Mitbestimmung besonders wichtig, um die Belange und Ideen der Beschäftigten von Anfang an zu berücksichtigen und in Change-Prozessen alle mitzunehmen. Das machte der Betriebsrätetag mit dem Motto "Den Wandel gestalten" deutlich. INQA informierte dazu BetriebsrätInnen über Publikationen, aber auch Programme wie das Audit "Zukunftsfähige Unternehmenskultur" und betriebliche Lern- und Experimentierräume, die mitarbeiterorientiert ausgerichtet sind.
Staatssekretärin Leonie Gebers des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) besuchte den INQA-Stand am dritten Messetag und überzeugte sich von dem umfassenden Beratungsangebot. Sie hielt auch die Festrede zum Deutschen Betriebsrats-Preis, der in diesem Jahr an den Betriebsrat Helios Klinikum Salzgitter GmbH für die Aktion "Zu wenig Pflege für zu viele Patienten! Wir brauchen mehr Personal - Betriebsräte machen mobil" ging. Den Publikumspreis erhielt der Betriebsrat von Sea Life Oberhausen.
Die Themen, denen sich BetriebsrätInnen widmen sind dabei vielfältiger denn je. Passend dazu informierte INQA in Fachforen über die diversen Aspekte aus der Arbeitswelt:
Damit die Beschäftigten ein langes Arbeitsleben gesund und motiviert bleiben, braucht es gut gestaltete Arbeit. Dr. Götz Richter von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) sprach dazu über "Gute Arbeitsbedingungen für Ältere", dem sich auch das Handbuch "Produktionsarbeit in Deutschland – mit alternden Belegschaften" widmet.
Reimund Overhage vom BMAS diskutierte im Fachforum "Betriebsräte gestalten den digitalen Wandel" neuen Formen von Führung in der digitalen Zukunft, auch mit Hinweis auf die Wertewelten-Studie im Rahmen des Arbeitenviernull-Dialogs.
BetriebsrätInnen fällt auch eine wichtige Rolle zu, ein vorurteilsfreies, gleichberechtigtes Miteinander am Arbeitsplatz zu fördern. Im Fachforum "Erfolgreich durch Vielfalt!? Gestaltungsmöglichkeiten für Betriebsräte" stellten Eva Schubert vom BMAS, Walter Lochmann vom ver.di- Bildungswerk Hessen und Johannes Weidl vom RKW Kompetenzzentrum dazu den INQA-Check "Vielfalt im Betrieb" vor.
Frank Brenscheidt, BAuA, gab im Fachforum "Unabhängigkeit von Ort und Zeit - die digitalisierte Arbeitszeit gestalten" Tipps zur betrieblichen Gestaltung der Arbeitszeit auf Basis arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse. INQA bietet zur Erprobung in der Praxis Tools aus den Projekten Arbeitszeitbox und Zeitreich.
Mit der digitalen Transformation können sich auch Stress und Belastungen erhöhen. Im Fachforum "Stressoren erkennen und gestalten – 'Mit Bestimmung' in der Prozessgestaltung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen" stellte Franziska Stiegler vom BKK Dachverband e.V. die Angebote des INQA-Projekts "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt" vor, darunter die Handlungshilfe für Betriebsräte.