Vom 15. bis zum 17. Februar 2017 fand das zweite Treffen der Arbeitsgruppe Beschäftigung der G20 (Employment Working Group, EWG) in Hamburg statt. In verschiedenen Sessions wurden Maßnahmen und mögliche Ziele zu den Themen "Nachhaltige globale Lieferketten" und "Zukunft der Arbeit" erarbeitet und diskutiert.
John Ruggie, Professor für Menschenrechte und Internationale Beziehungen an der John F. Kennedy School of Government (Harvard University) und ehemaliger UN-Sonderbeauftragter für Menschenrechte und Multinationale Unternehmen, forderte die G20 in einer Keynote Address auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und gemeinsame Maßnahmen zu ergreifen, damit alle Menschen gleichermaßen von der Globalisierung und vernetzen Wirtschaft profitieren können.
Bei dem Treffen war auch eine Delegation aus Myanmar zu Gast, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Regierung Myanmars und der Sozialpartner. Diese berichteten über Fortschritte bei der Umsetzung des "Vision Zero Fonds". Die Einrichtung dieses Präventionsfonds war 2015 unter deutscher G7-Präsidentschaft beschlossen worden, um den Arbeitsschutz in ärmeren Produktionsländern voranzubringen. Myanmar ist Pilotland für den Fonds. Ihre Initiative zur Sicherung von existenzsichernden Löhnen in globalen Lieferketten stellten Vertreterinnen und Vertreter von "ACT" (Action, Collaboration, Transformation) vor. ACT ist ein Zusammenschluss von Marken, Händlern, Herstellern und Gewerkschaften der internationalen Textil- und Bekleidungsindustrie
In den Sitzungen zum Thema "Zukunft der Arbeit" wurden verschiedene nationale Strategien vorgestellt, um mit aktuellen Trends wie der Globalisierung, dem technologischen Fortschritt, demographischen Veränderungen und auch dem Wertewandel in der Gesellschaft umzugehen. Besuche bei HHLA Hamburger Hafen und Logistik AG und bei der Airbus Operations GmbH rundeten das Programm der Arbeitsgruppe ab: Dort lernten die G20-Delegierten Beispiele für veränderte betriebliche Abläufe durch Automatisierung und neue Technologien kennen - und welche Rolle die sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit in den Betrieben beim Thema "Zukunft der Arbeit" spielt.
Beim nächsten Treffen in Genf am 27. und 28. März 2017 wird der Inhalt der Abschlusserklärung für die Arbeits- und Beschäftigungsminister im Mittelpunkt stehen.