Vom 26. Februar bis 1. März besuchte die Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme Spanien und Portugal, um in den Hauptstädten Madrid und Lissabon mit verschiedenen Gesprächspartnern über aktuelle Fragen der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik zu diskutieren.
In Madrid konnte sich die Staatssekretärin im Arbeitsministerium über die von der spanischen Regierung durchgeführten Arbeitsmarktreformen und deren Wirksamkeit informieren. Viele der im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise verlorengegangenen Arbeitsplätze konnten zurückgewonnen und die Arbeitslosigkeit reduziert werden. Im Austausch mit Parlamentariern der verschiedenen Parteien sowie Gewerkschaften und Sozialverbänden wurde aber auch Kritik an zunehmend prekären Beschäftigungsverhältnissen und verstärkter sozialer Ungleichheit geäußert.
Einigkeit bestand darüber, dass ein Ausbau der praxisorientierten Ausbildung einen wichtigen Beitrag zur weiteren Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit sowie zu einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der spanischen Wirtschaft leisten könne.
Die Staatssekretärin besuchte auch das Welcome Center der Bundesagentur für Arbeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort berichteten ihr von ihrer täglichen Arbeit. Diese umfasst Informations- und Beratungsdienstleistungen zu Themen wie Stellen- und Fachkräftesuche, Bewerbung und Rekrutierung oder Anerkennung von Berufsabschlüssen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber aus beiden Ländern.
Staatssekretärin Anette Kramme mit dem spanischen Staatssekretär Pablo Riesgo im spanischen Ministerium für Beschäftigung und Sicherung
In Lissabon wurde die Staatssekretärin von Arbeitsminister José António Vieira da Silva empfangen. Auch in Portugal zeigt sich einerseits eine wirtschaftliche Erholung und ein Rückgang der Arbeitslosigkeit, andererseits sind neue Arbeitsverhältnisse oft befristet und prekär. Diese Entwicklung wurde auch im Gespräch mit Vertretern der portugiesischen Zivilgesellschaft thematisiert.
Eine Folge dessen sei, dass viele junge Menschen Portugal verlassen, um im Ausland ihr (berufliches) Glück zu suchen. Der Arbeitsminister blickte trotzdem hoffnungsvoll in die Zukunft: Durch die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Deutschland, etwa im Bereich der beruflichen Bildung, sieht er Potential, um insbesondere jungen Menschen stabile Zukunftsperspektiven zu bieten.