Im Rahmen einer zweitägigen Konferenz zum Thema "Digitalisierung und Beschäftigung - effektive Strategien zur Gestaltung der Zukunft der Arbeit" am 4./5. Dezember in Kapstadt betonten Staatssekretär Thorben Albrecht und der südafrikanische Vizeminister für Arbeit Inkosi Holomisa die Bedeutung eines gemeinsamen Verständnisses von guter Arbeit im Zeitalter von Globalisierung und Digitalisierung. Staatssekretär Albrecht unterstrich:
Digitalisierung und technologischer Wandel betreffen die Arbeitsmärkte aller Länder, Sektoren und Regionen in unterschiedlicher Form. Der konkrete länderübergreifende Dialog zwischen Regierungen, Unternehmen und Sozialpartnern ist wichtig, um die jeweiligen Herausforderungen zu verstehen, innovative Politikansätze auszutauschen und passgenaue Lösungen zu entwickeln. Ein gemeinsames Verständnis von Guter Arbeit in der Arbeitswelt von morgen muss dafür die Voraussetzung sein.
In seiner Eingangsrede nahm Vizearbeitsminister Holomisa Bezug auf den internationalen Diskurs zur Zukunft der Arbeit und bezeichnete Automatisierung und Digitalisierung als zwei der umstrittensten Themen in der heutigen globalen Politikdebatte. Die Frage, wer weltweit von der Digitalisierung profitiere und wie sichergestellt werden könne, dass alle an den Vorteilen teilhaben, müsse daher im Fokus der Debatte stehen - sowohl national als auch international. Gleichzeitig sei es gerade auch vor dem Hintergrund von schwierigen nationalen Rahmenbedingungen wie zunehmender Ungleichheit oder hoher Jugendarbeitslosigkeit entscheidend, die Chancen des Wandels zu erkennen und gemeinsam mit Regierungen und Sozialpartnern an neuen Lösungen, z.B. im Bereich der Bildung zu arbeiten.
Im Ergebnis der Konferenz kündigte Vizearbeitsminister Holomisa an, in den kommenden Monaten eine nationale Strategie zur Zukunft der Arbeit zu formulieren. Die Ergebnisse aus dem deutschen Arbeiten 4.0-Prozess lieferten hierfür wichtige Impulse, so der Vizeminister.
Die Konferenz ist Teil des laufenden Arbeitsprogrammes der deutsch-südafrikanischen Binationalen Kommission, die darauf abzielt, die Zusammenarbeit der beiden Länder zu stärken. Sie wurde mit Unterstützung der Deutschen Botschaft in Südafrika umgesetzt und knüpft an das diesjährige Commitment der G20-Arbeits- und Beschäftigungsminister an, konkrete Maßnahmen zur Gestaltung der Zukunft der Arbeit zu ergreifen.
Regierungen, Sozialpartner und Wissenschaftler aus beiden Ländern waren eingeladen, erfolgreiche Politikansätze und Praktiken der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik sowie der Arbeitsbeziehungen zu identifizieren und mit Blick auf die Gestaltung der zukünftigen Arbeitswelt zu diskutieren. Das Programm umfasste dabei auch gezielte Branchendialoge zu den Sektoren Banken, Landwirtschaft, Produktion und Gesundheit/Pflege sowie einen Besuch in dem Start-Up Inkubator Cape Innovation and Technology Initiative (CITI) in Kapstadt.
Von deutscher Seite waren neben dem BMAS auch Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), ver.di und IG Metall sowie der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BdA), dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V., dem Bundesarbeitgeberverband Chemie und des Instituts für Arbeitsmarktforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) vertreten.