Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD sieht vor, dass flächendeckend einzurichtende Jugendberufsagenturen die Leistungen nach den Sozialgesetzbüchern II, III und VIII für unter 25-Jährige bündeln sollen. Junge Menschen sollen sinnbildlich beim Übergang von der Schule in den Beruf von den Agenturen für Arbeit, den Jobcentern und der Jugendhilfe an die Hand genommen werden. Dies ist ein echter Mehrwert, der jungen Menschen den Start in ihr Berufsleben entscheidend erleichtern kann.
"Jugendberufsagentur" steht als Sammelbegriff für regional unterschiedliche Modelle der Kooperation zwischen den Akteuren. Viele Jugendberufsagenturen nehmen besonders förderungsbedürftige junge Menschen in den Blick. Insbesondere im städtischen Bereich wie in Berlin, Bremen oder Hamburg ist der Ansatz breiter. Diese Kooperationen haben als Zielgruppe alle jungen Menschen unter 25 Jahren. Die Entwicklung der Jugendberufsagenturen zeigt, dass die Einbindung der Schulen und der Wirtschaft wesentlich ist.
Frau Bundesministerin Andreas Nahles hat im Rahmen einer Veranstaltung "Erfolgskriterien guter Jugendberufsagenturen" am 21. Oktober 2015 eine Zwischenbilanz gezogen. Sie hat die quantitativen, aber insbesondere die qualitativen Anstrengungen, zu guten Kooperationen vor Ort zu gelangen, hervorgehoben. Mit einem flächendeckenden Angebot sollen die Chancen der jungen Menschen erhöht und die Jugendarbeitslosigkeit wirksam und nachhaltig bekämpft werden.
Eine Abfrage der Bundesagentur für Arbeit hat gezeigt, dass zum Stichtag 31. Juli 2015 218 Bündnisse in ganz Deutschland bestanden. 42 neue Kooperationen sind seit September 2014 entstanden. Hinter diesen stehen regional sehr unterschiedliche Modelle. Bereits 27 Bündnisse arbeiten unter einem Dach mit kurzen Wegen für die jungen Menschen.
Der Deutsche Verein hat in der Veranstaltung zehn wichtige Erfolgsmerkmale guter Jugendberufsagenturen präsentiert. Diese sind Grundlagen für ein Leitbild. Sie sind auf breite Zustimmung bei den auf der Veranstaltung anwesenden Vertretern einzelner Länder aus den Bereichen Arbeit, Kultus und Jugend, der kommunalen Spitzenverbände, der Bundesagentur für Arbeit und bei Praktikern aus den Agenturen für Arbeit, der Jobcenter und der Jugendhilfe gestoßen.