Das Förderprojekt mit Mitteln des Europäischen Globalisierungsfonds (EGF) zu Gunsten ehemaliger Beschäftigter des Solarmodulherstellers aleo solar am Standort Prenzlau ist abgeschlossen. 408 ehemalige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Unternehmens aleo solar wurden mit Hilfe von EU-Geldern dabei unterstützt, auf dem Arbeitsmarkt in der schwach strukturierten Uckermark wieder Fuß zu fassen: 330 Betroffene haben zum Stichtag 01.10.2015 eine sozialversicherungspflichtige Arbeit aufgenommen.
Die aleo solar AG mit ihren Tochterunternehmen aleo solar Dritte Produktion GmbH und aleo solar Deutschland GmbH war ein Hersteller von Solarmodulen und wurde mit Wirkung zum 30. April 2014 aufgelöst. Durch die Schließung der Produktionsstätte in Prenzlau (Brandenburg) sowie der Verwaltung in Oldenburg (Niedersachsen) verloren 657 Menschen ihre Arbeit. Begründet wurde dieser Schritt vor allem mit dem globalen Wettbewerb insbesondere aus Asien (speziell China), der zu erheblichen Preissenkungen und Verlusten bei den Photovoltaikherstellern geführt hatte. Die entlassenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer konnten in eine Transfergesellschaft wechseln und wurden hier auf ihren beruflichen Neuanfang vorbereitet.
Am 29.Juli 2014 stellte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales bei der EU-Kommission einen EGF-Antrag. Die EU-Kommission bewilligte mit Zustimmung des Europäischen Rates sowie des Europäischen Parlaments 1,09 Millionen Euro aus dem Europäischen Globalisierungsfonds, um die entlassenen aleo solar Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer Suche nach einem neuen Arbeitsplatz gezielt zu unterstützen.
Durch die EGF-Förderung konnten bestehende Vermittlungs-, Beratungs- und Qualifizierungsangebote verlängert und verbessert werden. Ermöglicht wurden beispielsweise die Ausbildung zum Triebwagenführer oder Berufskraftfahrer, Fortbildungen im Bereich Lager / Logistik, CNC-Fachkraft, kaufmännische Qualifizierungen sowie Weiterbildungen im Bereich Altenpflege. Weiterhin haben die Teilnehmer von zusätzlichen Maßnahmen Gebrauch gemacht, wie zum Beispiel Kursen im Bereich Online-Bewerbung, Kennenlernen anderer Arbeitsmärkte, Jobbörsen, individueller Beratung und Existenzgründerberatung sowie gesundheitsfördernde Kurse.
EGF-Hintergrund
Mit dem Europäischen Globalisierungsfonds stellt die EU ihre Solidarität für Beschäftigte unter Beweis, die aufgrund von Verwerfungen im Welthandel oder infolge des Andauerns der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise ihre Arbeit verlieren. Dafür stellt sie von 2014 bis 2020 EU-weit jährlich bis zu 150 Millionen Euro bereit, um bei Krisen am Arbeitsmarkt schnell und gezielt helfen zu können. In Deutschland haben bisher knapp 11.600 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von der Unterstützung durch den EGF profitiert.