Die Europäische Kommission hat am Mittwoch (20. Juli 2011) den fünften deutschen Antrag auf Förderung durch den Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) gebilligt.
Die EGF-Förderung soll 778 entlassenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die in fünf Unternehmen der Automobilindustrie in den Regierungsbezirken Arnsberg und Düsseldorf beschäftigt waren, den beruflichen Neubeginn erleichtern. Der Förderantrag sieht Hilfsmaßnahmen im Gesamtumfang von bis zu 6,7 Millionen Euro vor, wobei 65 Prozent der Mittel aus dem EGF kommen, 35 Prozent der Summe übernimmt Deutschland. Europäisches Parlament und Rat müssen ebenfalls noch zustimmen.
Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hatten ihre Arbeitsplätze zwischen März und Dezember 2010 verloren, als die Automobilzulieferbranche noch unter den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise litt. Drei der ehemaligen Arbeitgeber - alles mittelständische Unternehmen - mussten Insolvenz anmelden. Damit wird der EGF erstmals in Deutschland auch zur Förderung ehemaliger Beschäftigter kleinerer und mittlerer Unternehmen (KMUs) eingesetzt. Die Fördermittel ermöglichen es, eine Vielzahl an zusätzlichen Qualifizierungen, Berufs- und Existenzgründerberatungen sowie Workshops und Peergroups anzubieten.
Bisher profitierten in Deutschland schon entlassene Arbeitnehmer der Unternehmen BenQ, Nokia und Karmann. Insgesamt wurden dabei rund 5.600 ehemalige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Hilfe eines EGF-Finanzbeitrags von rund 22 Millionen Euro bei der beruflichen Neuorientierung gefördert. Ein viertes EGF-Förderprojekt zu Gunsten von knapp 1200 ehemaligen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Heidelberger Druckmaschinen AG wird gegenwärtig umgesetzt.