Arbeitsförderung Aktuelles und Übersicht: Arbeitsförderung Leistungen der Arbeitsförderung Beratung und Vermittlung Förderung der Erwerbstätigkeit Beschäftigungssicherung Programme für Beschäftigungschancen (SGB III) Arbeitslosengeld Übersicht: Arbeitslosengeld Anspruchsvoraussetzungen Höhe Anspruchsdauer Bürgergeld Übersicht: Bürgergeld Anspruchsvoraussetzungen Leistungen und Bedarfe im Bürgergeld Bildungspaket Übersicht: Bildungspaket Leistungen Anlaufstellen Beratung und Vermittlung Beschäftigungschancen im SGB II Organisation der Jobcenter Aus- und Weiterbildung Aktuelles und Übersicht: Aus- und Weiterbildung Berufliche Ausbildung Übersicht: Berufliche Ausbildung Leistungen zur Ausbildungsförderung Ausbildungsgarantie Berufsberatung und Berufsorientierung Jugendberufsagenturen Jugendgarantie Deutscher Aufbau- und Resilienzplan (DARP) Bildungsketten Allianz für Aus- und Weiterbildung Berufliche Weiterbildung Übersicht: Berufliche Weiterbildung Nationale Weiterbildungs­strategie Förderung der beruflichen Weiterbildung Weiterbildungsverbünde Nationales Onlineportal für berufliche Weiterbildung Ansprechpartner*innen Fachkräftesicherung Unsere Fokusthemen Deutscher Fachkräftepreis Fachkräftekongress Fachkräftestrategie der Bundesregierung Gesetze und Maßnahmen Fachkräftemonitoring Migration und Arbeit Übersicht: Migration und Arbeit Rechtliche Rahmenbedingungen Übersicht Voraussetzungen für Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt Schutzrechte für Arbeitnehmer*innen Fachkräfte­­einwanderungs­gesetz Anerkennung und Qualifizierung Übersicht Anerkennung Ihrer Qualifikationen Erlangen einer Qualifikation Deutsch lernen für den Beruf Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung – IQ" Orientierung und Vermittlung Übersicht Wer? Was? Wo? Orientierung auf dem Arbeitsmarkt Arbeitsvermittlung aus dem Ausland Arbeitsvermittlung ins Ausland Flucht und Asyl Übersicht Job-Turbo zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten ESF-Plus Programm "WIR" Der Asylprozess und staatliche Unterstützung Arbeitsmarktzugang für Geflüchtete Digitalisierung der Arbeitswelt Übersicht: Digitalisierung der Arbeitswelt Austausch mit der betrieblichen Praxis Übersicht: Austausch mit der betrieblichen Praxis Initiative Neue Qualität der Arbeit INQA-Coaching Lern-und Experimentierräume Zukunftszentren Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft Rat der Arbeitswelt Arbeitsschutz Aktuelles und Übersicht: Arbeitsschutz Arbeitsschutzausschüsse Gesundheit am Arbeitsplatz Übersicht Präventive Arbeitsmedizin Psychische Gesundheit Betriebliche Gesundheitsförderung Betriebliches Eingliederungsmanagement Arbeitsmedizinische Vorsorge Nationaler Asbestdialog Nichtraucherschutz für Beschäftigte Lastenhandhabung Technischer Arbeitsschutz Übersicht Gefahrstoffe Sicherheit in Arbeitsstätten Lärm- und Vibrationsschutz Arbeitsschutzorganisation Biologische Arbeitsstoffe Arbeitsschutz auf Baustellen Betriebs- und Anlagensicherheit Künstliche optische Strahlung am Arbeitsplatz Elektromagnetische Felder Produktsicherheit Arbeitsrecht Aktuelles und Übersicht: Arbeitsrecht Arbeitnehmerrechte Übersicht: Arbeitnehmerrechte Betriebliche Mitbestimmung Kündigungsschutz Jugendarbeitsschutz Datenschutz Arbeitszeitschutz Schutz für Paketboten Mindestlohn Aktuelles und Übersicht: Mindestlohn Mindestlohn-Rechner Mindestlohnkommission Mindestlohn-Glossar Einführung und Anpassungen des Mindestlohns Dokumentations­pflicht Mindestlohn und Praktikum Leiharbeit / Werkverträge Tarifverträge Übersicht: Tarifverträge Allgemeinverbindliche Tarifverträge Tarifregister Tarifvertragliche Sozialkassen Stärkung der Tarifbindung Übersicht: Stärkung der Tarifbindung Öffentliche Konsultation zur Tariftreue Teilzeit und flexible Arbeitszeit Entsendung von Arbeitnehmern Unser Land in Arbeit Übersicht André Goerner Anna Lena Bogenhauser Damian Strauß Eva Sachse Greta Silver Katharina Bäcker Olha Maletska Peter Kossen Till Gurka Valentina Popovic
Sozialversicherung Aktuelles und Übersicht: Sozialversicherung Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Geringfügige Beschäftigung Künstlersozialversicherung Sozialversicherungswahlen Unfallversicherung Übersicht: Gesetzliche Unfallversicherung Unfallversicherung im Überblick Was sind Arbeitsunfälle? Was sind Berufskrankheiten? Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten Aktuelles aus dem Berufskrankheitenrecht Fragen und Antworten Rente & Altersvorsorge Aktuelles und Übersicht: Rente und Altersvorsorge Rentenpaket II Was ist Gesetzliche Rentenversicherung? Aktuelles und Übersicht: Gesetzliche Rentenversicherung Wer ist versichert? Geschichte der Gesetzlichen Rentenversicherung Finanzierung der Gesetzlichen Rentenversicherung Rentenberechnung Leistungen der Gesetzlichen Rentenversicherung Übersicht Altersrenten Erwerbsminderungsrenten Hinterbliebenenrenten Grundrente Leistungen zur Teilhabe Zusätzliche Altersvorsorge Übersicht Betriebliche Altersversorgung Private Altersvorsorge Fragen und Antworten zur Zusätzlichen Altersvorsorge Digitale Rentenübersicht Rentenlexikon Fakten zur Rente Übersicht Alternde Gesellschaft Gesetzliche Rentenversicherung Alterseinkommen und zusätzliche Vorsorge Grundsicherung im Alter Alterssicherung im internationalen Vergleich Dialogprozess "Arbeit & Rente" Sozialhilfe Aktuelles und Übersicht: Sozialhilfe Allgemeines zur Sozialhilfe Leistungen der Sozialhilfe Leistungen der Sozialhilfe für den Lebensunterhalt Darlehen und einmalige Leistungen Oft gestellte Fragen und Antworten zur Sozialhilfe Leistungssätze Asylbewerberleistungsgesetz Methodik der Regelbedarfsermittlung – Fragen und Antworten Daten zur Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung Soziale Entschädigung Aktuelles und Übersicht: Soziale Entschädigung Soziale Entschädigung Neues Soziales Entschädigungsrecht Übersicht Schnelle Hilfen Krankenbehandlung Leistungen zur Teilhabe Leistungen bei Pflegebedürftigkeit Besondere Leistungen im Einzelfall Leistungen bei Gewalttaten im Ausland Gesetze und Verordnungen Antragstellung Entschädigte nach dem alten SER Rundschreiben Zahlen und Daten zur Sozialen Entschädigung Stiftung Anerkennung und Hilfe Übersicht Infos über die Stiftung Aufarbeitung Anerkennung und Erinnerung Weitere Informationen Härtefallfonds Übersicht: Härtefallfonds Leistung der Stiftung und Voraussetzungen Fragen und Antworten Kontakt zur Stiftung Härtefallfonds Über die Stiftung Versorgungsmedizin Übersicht: Versorgungsmedizin Überarbeitung der Versorgungsmedizin-Verordnung Teilhabe und Inklusion Aktuelles und Übersicht: Teilhabe und Inklusion Politik für Menschen mit Behinderungen Übersicht Politik für Menschen mit Behinderungen Formen der Hilfe für Menschen mit Behinderungen Leistungen nach dem SGB IX Beratungsleistungen Beschäftigung schwerbehinderter Menschen Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen Assistenzhunde Rehabilitation und Teilhabe Übersicht Rehabilitation und Teilhabe Was ist Teilhabe von Menschen mit Behinderungen? Förderung der Ausbildung und Beschäftigung Persönliches Budget Bundesteilhabegesetz Hilfsfonds des Bundes für Rehabilitation und Teilhabe Förderprogramm rehapro Bundesinitiative Barrierefreiheit Teilhabeforschung European Regional Disability Summit 2024
Europa Aktuelles und Übersicht: Europa Informationen für Geflüchtete aus der Ukraine Beschäftigungs- und Sozialpolitik in der EU Übersicht Überblick: Themen der europäischen Arbeitswelt Institutionen und Gremien Europäische Säule sozialer Rechte Jugendgarantie Menschen mit Behinderung Arbeiten innerhalb der EU Übersicht Rechtsgrundlagen Arbeitnehmerfreizügigkeit Arbeitnehmerentsendung Zugang zu Sozialleistungen und Leistungsausnahmen Informationen und Beratung Koordinierung sozialer Rechte Faire Mobilität Freihandelsabkommen Migration aus Drittstaaten Europäische Fonds Aktuelles und Übersicht: Europäische Fonds Europäischer Sozialfonds (ESF) Europäischer Globalisierungsfonds (EGF) Europäischer Hilfsfonds (EHAP) Programm für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI) Internationale Beschäftigungs- und Sozialpolitik Aktuelles und Übersicht: International Internationale Beschäftigungs- und Sozialpolitik Beschäftigungs- und Sozialpolitik im Rahmen von G7 / G20 Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen (CSR) Übersicht Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen Menschenrechte und gute Arbeit in globalen Wertschöpfungsketten Lieferkettengesetz Twinning (Verwaltungspartnerschaften) Sozialversicherungsabkommen Internationale Organisationen Übersicht Europarat Internationale Arbeitsorganisation (ILO) Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Vereinte Nationen
Wir stellen uns vor Übersicht: Wir stellen uns vor Aufgaben des BMAS Geschäftsbereich des BMAS Informationsstand des BMAS Gremien nach dem Bundes­gremien­besetzungs­gesetz Informationsfreiheit und Akteneinsicht Geschichte des BMAS Übersicht Die Geschichte des Dienst­sitzes des BMAS in Berlin Historikerkommission Ehemalige Bundesminister für Arbeit und Soziales seit 1949 Minister und Hausleitung Beauftragte der Bundesregierung Arbeiten und Ausbildung im BMAS Übersicht: Arbeiten und Ausbildung im BMAS Arbeiten im BMAS Ausbildung im BMAS Referendariat und Praktikum Zu Gast im BMAS Start virtueller Rundgang Besucherzentrum Haupteingang Hauptgebäude Kleisthaus Ritterschaftsbank Süderweiterung Regine-Hildebrandt-Haus Veranstaltungen Bürgerbeteiligung Übersicht: Bürgerbeteiligung Dialogtour Hin. Gehört.
Bürgertelefon / Kontakt Übersicht: Bürgertelefon / Kontakt Bürgertelefon Kontaktformular Presse Newsroom Pressekontakt Leitungstermine Pressemitteilungen Meldungen Reden Interviews Zitate Pressefotos Newsletter Newsletter bestellen und verwalten Newsletter-Archiv RSS Newsletter Newsletter bestellen und verwalten Newsletter-Archiv RSS Gesetze und Verordnungen Publikationen Politikbereich für junge Menschen Übersicht Kinderbücher Übersicht Rätsel Rezepte Malen und basteln Interaktive Angebote vor Ort Das Medienpaket zur Sozialpolitik Publikationen für Jugendliche Mediathek Übersicht: Mediathek Videos Bildergalerien Podcasts Übersicht: Podcasts Video-Podcast "Hin.Gehört.Spezial" Podcast - Das Arbeitsgespräch Hörbücher für Kinder Webdokus Statistiken (Open Data) Digitale Verwaltung Aktuelles und Übersicht: Digitale Verwaltung Das Onlinezugangsgesetz Digitale Angebote für Arbeit und Berufsleben Digitale Angebote für Sozialleistungen Digitale Angebote für Fördermittel Informationen zu Corona Übersicht Fragen und Antworten
Arbeit Arbeitsförderung Arbeitslosengeld Bürgergeld Bildungspaket Aus- und Weiterbildung Berufliche Ausbildung Berufliche Weiterbildung Fachkräftesicherung Migration und Arbeit Rechtliche Rahmenbedingungen Anerkennung und Qualifizierung Orientierung und Vermittlung Flucht und Asyl Digitalisierung der Arbeitswelt Austausch mit der betrieblichen Praxis Arbeitsschutz Gesundheit am Arbeitsplatz Technischer Arbeitsschutz Arbeitsrecht Arbeitnehmerrechte Mindestlohn Tarifverträge Stärkung der Tarifbindung Unser Land in Arbeit Soziales Sozialversicherung Unfallversicherung Rente & Altersvorsorge Was ist Gesetzliche Rentenversicherung? Leistungen der Gesetzlichen Rentenversicherung Zusätzliche Altersvorsorge Fakten zur Rente Sozialhilfe Soziale Entschädigung Neues Soziales Entschädigungsrecht Stiftung Anerkennung und Hilfe Härtefallfonds Versorgungsmedizin Teilhabe und Inklusion Politik für Menschen mit Behinderungen Rehabilitation und Teilhabe Europa und die Welt Europa Beschäftigungs- und Sozialpolitik in der EU Arbeiten innerhalb der EU Europäische Fonds Internationale Beschäftigungs- und Sozialpolitik Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen (CSR) Internationale Organisationen Ministerium Wir stellen uns vor Geschichte des BMAS Arbeiten und Ausbildung im BMAS Zu Gast im BMAS Bürgerbeteiligung Service Bürgertelefon / Kontakt Presse Newsletter Politikbereich für junge Menschen Kinderbücher Mediathek Podcasts Digitale Verwaltung Informationen zu Corona

"Das ist für uns alle ein absoluter Ausnahmezustand"

Interview von Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, mit der Wirtschaftswoche.

Datum:
19.03.2020

Wirtschaftswoche: Herr Heil, das Coronavirus infiziert unsere Gesellschaft und Wirtschaft in ungekanntem Ausmaß. Wann war Ihnen klar, dass das Land auf eine außergewöhnliche, tiefe Krise zusteuert?

Heil: Das Bewusstsein kam nicht auf einen Schlag, es wuchs in Etappen. Als die Lufthansa mehr und mehr Flüge strich zum Beispiel, als eine Messe nach der nächsten abgesagt wurde. Das ist für uns alle ein absoluter Ausnahmezustand: politisch, ökonomisch, gesellschaftlich.

Wirtschaftswoche: Können Sie den Deutschen hier und heute versprechen, dass Ihre Jobs sicher sind?

Heil: Unser Land hat große finanzielle Möglichkeiten und konkrete Instrumente, um Arbeitnehmer zu schützen und schnelle Hilfen anzubieten. Es wird wirtschaftliche Einbrüche geben, deren Ausmaß niemand absehen kann. Aber ja: Meine Priorität ist es jetzt, den Beschäftigten deutlich zu sagen: wir helfen euch durch gezielte, finanzstarke Maßnahmen, eure Jobs zu sichern.

Wirtschaftswoche: Was macht Sie da so sicher?

Heil: Wir errichten einen Schutzschirm für Wirtschaft und Arbeit und spannen soziale Sicherungssysteme. Wir haben das doch auch schon einmal geschafft: während der Finanzkrise 2009. Und diesmal sind wir sogar besser vorbereitet. Die massiv ausgeweitete Kurzarbeit ist bereits in Kraft, es stehen 26 Milliarden Euro aus den Rücklagen der Bundesagentur für Arbeit (BA) genau dafür bereit. Deshalb mein Appell an alle Arbeitgeber: Kontaktieren Sie Ihre örtliche Arbeitsagentur, bevor Sie über Entlassungen auch nur nachdenken. Dort wird Ihnen und Ihren Mitarbeitern schnell und unkompliziert geholfen. Die Regelungen treten bereits rückwirkend zum 1. März in Kraft.

Wirtschaftswoche: In den Jahren der Finanzkrise waren in der Spitze bis zu anderthalb Millionen Deutsche in Kurzarbeit, die Rettung kostete rund 8,5 Milliarden Euro. Wie lange reicht die Reserve diesmal?

Heil: In ruhigeren Zeiten haben wir einmal von den Experten des IAB, dem Thinktank der Bundesagentur für Arbeit, berechnen lassen, wie üppig der Puffer sein muss, um eine schwere Krise durchzustehen. Das Ergebnis lautete: 0,65 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung - in Geld übersetzt: rund 20 Milliarden Euro. Wir können die Kurzarbeit also massiv und über einen sehr langen Zeitraum ausrollen, wenn uns das Virus dazu zwingen sollte.

Wirtschaftswoche: Auch sehr lange Zeiträume gehen zu Ende.

Heil: Selbst wenn – wenn! – die Rücklage der BA aufgebraucht sein sollte, werden wir jederzeit in der Lage sein, Geld aus dem Bundeshaushalt zu mobilisieren. Alle Unternehmen und alle Beschäftigten, die Kurzarbeitergeld benötigen, werden es auch bekommen.

Wirtschaftswoche: Klingt wie die Hubertus-Heil-Variation von Mario Draghis berühmten Satz "Whatever it takes".

Heil: Das ist jetzt ihr Vergleich.

Wirtschaftswoche: Genau genommen retten sich Betriebe und Belegschaften nicht zuletzt selbst. Es sind ihre angesparten Beiträge, die nun eingesetzt werden.

Heil: Woran man einmal mehr erkennt, wie klug unser Modell ist. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass sich die soziale Marktwirtschaft und unser Sozialstaat während dieses außergewöhnlichen Belastungstests einmal mehr als leistungsfähige und krisenresistente Errungenschaften erweisen werden. Dieses Land war viele Jahre sehr erfolgreich. Die öffentlichen Finanzen und Sozialversicherungen sind kerngesund, nicht zuletzt dank exzellenter Unternehmen und ihrer fleißigen Mitarbeiter. Nun werden wir dieses Kapital einsetzen, um das zu schützen, was wir alle aufgebaut haben. Man muss es laut sagen in diesen Tagen: Die Bundesrepublik stellt sich dieser Krise in bestmöglicher Verfassung.

Wirtschaftswoche: Viele Arbeitnehmer machen sich dennoch große Sorgen. Einige müssen wegen ihrer Kinder jetzt zu Hause bleiben, sie haben keinen Anspruch auf Notbetreuung und fallen folglich am Arbeitsplatz aus. Die fragen sich, ob sie ihre Gehälter weiterhin bezahlt bekommen. Denn die Lohnfortzahlung gilt hier ja nur für ein paar Tage.

Heil: Wir arbeiten wir an einer tragfähigen und finanzierbaren Lösung. Dies ist nicht die Zeit für Einzelinteressen, das Gemeinwohl geht vor. Niemand soll Angst vor unzumutbaren Lohneinbußen haben.

Wirtschaftswoche: Und wer hilft den Solo-Selbstständigen?

Heil: Die Bundesregierung arbeitet unter Hochdruck an zielgenauen Maßnahmen, um gerade auch Solo-Selbständige und Selbständige mit wenigen Beschäftigten dabei zu unterstützen, die Krise zu bewältigen. Für Soloselbstständige wird es einen Notfallfonds geben. Wir arbeiten aktuell an dessen Ausgestaltung. Schnell helfen Steuervorauszahlungen oder ‑stundungen sowie massive Kredite, die Finanzminister Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Peter Altmaier angekündigt haben. Das ist ein weiteres wichtiges, kraftvolles Signal.

Wirtschaftswoche: Einige Freelancer glauben trotzdem nicht daran, dass Ihnen die KfW-Bank zur Seite stehen wird.

Heil: Das wird sie. Und die Bundesregierung arbeitet auch noch an weiteren Hilfen. Denn für diese Gruppe brauchen wir in der Tat mehr finanzielle Unterstützung, damit sie ihre Existenz sichern können. Eine Bedrohung der Lebenssituation darf und wird es nicht geben.

Wirtschaftswoche: Millionen Deutschen geht es gerade wie uns beiden: Sie arbeiten im Home Office. Viele spontan, ohne Planung und ohne Regeln. Die SPD fordert schon lange ein Recht auf Heimarbeit. Wird es nun bald kommen?

Heil: Das Thema ist und bleibt mir wichtig, aber es ist nun wirklich keines für die akute Krisenbewältigung. Die Flexibilität, die gerade allerorten praktiziert wird, ist großartig. Mittelfristig benötigen wir jedoch klare, rechtssichere Regeln für mobiles Arbeiten.

Wirtschaftswoche: Wird es nun das Belastungsmoratorium geben, dass die deutsche Wirtschaft seit Amtsantritt von Ihnen fordert?

Heil: Ich habe mich immer bemüht, verhältnismäßige Entscheidungen zu treffen. Was die einen als Arbeitnehmerrecht begrüßen, geißeln andere als Bürokratie für die Arbeitgeber. Doch jetzt ist nicht die Zeit für ideologische Auseinandersetzungen. Alle müssen pragmatisch sein und dürfen nicht alte Forderungen scharf stellen. Das hier ist nicht business as usual, weder für Politiker noch für Lobbyisten und schon gar nicht für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in unserem Land.

Wirtschaftswoche: Werden Sie also künftig befristete Arbeitsverhältnisse noch wie geplant per Gesetz einschränken?

Heil: Die Vorbereitungen für dieses Gesetz liefen schon vor der Coronakrise. Und sie laufen weiter. Aktuell haben wir aber andere Aufgaben, um die wir uns jetzt kümmern müssen.

Wirtschaftswoche: Und was wird aus dem ebenso umstrittenen Lieferkettengesetz, mit dem deutsche Unternehmen weltweit auf den Schutz der Menschenrechte verpflichtet werden sollen? Man hört, es sei endgültig vom Tisch.

Heil: Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales haben Eckpunkte für ein solches Gesetz festgezurrt, es geht darin um menschenrechtliche Sorgfaltspflichten, auch im Interesse eines ebenso humanen wie fairen Wettbewerbs. Die Vorstellung ist aktuell verschoben, nicht aufgehoben. Das bleibt ein wesentliches Anliegen. Aber auch hier gilt: später.

Wirtschaftswoche: Arbeitgeber fürchten sich vor einer Haftung bis in letzte, kaum kontrollierbare Verästelungen ihrer Lieferketten.

Heil: Hier werden unsere Eckpunkte zur Versachlichung beitragen. Es geht um Firmen ab 500 Mitarbeitern. Kein Handwerker muss sich Sorgen um die Herkunft seiner Kupferkabel machen. Mir geht es sogar um einen Beitrag zur Rechtssicherheit deutscher Unternehmen: Wer seiner Sorgfaltspflicht nachkommt, kann sich damit auch enthaften und wer sich um Menschenrechte kümmert, darf keinen Wettbewerbsnachteil haben.

Wirtschaftswoche: Bleiben wir noch in der internationalen Politik. Die Coronakrise gefährdet auch das deutsch-amerikanische Verhältnis, weil die US-Regierung angeblich versucht haben soll, das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac nach Amerika zu locken. Wie bewerten sie das als Arbeitsminister?

Heil: Jede Form von Egoismus und Nationalismus, erst recht in der Krise, lehne ich ab. Wir brauchen jetzt über die Grenzen hinweg Zusammenhalt, um die Folgen der Coronakrise einzudämmen und die Gesundheit der Menschen zu schützen. Über die Klarstellung der Eigentümer von Curevac, dass das nicht passieren wird, habe ich mich sehr gefreut. Es ist gut, dass dieser ungeheuerliche Abwerbeversuch keinen Erfolg hatte.

Wirtschaftswoche: Sie sind nicht nur Arbeitsminister, sondern auch für die Renten der Deutschen zuständig. Bleibt es bei der Vorstellung des Endberichts ihrer Rentenkommission Ende kommender Woche?

Heil: Die Kommission hat intensiv gearbeitet. Der Termin soll nach bisherigem Stand stattfinden. Wir können und werden unsere Arbeit nicht einstellen.

Nun ja, was Sie intensiv nennen, war handfester Streit. Ein Mitglied aus der Wissenschaft hat seinem Frust über Denkverbote öffentlich Luft gemacht.

Heil: Um mit einem Gerücht aufzuräumen: Weder das Ministerium noch ich selbst haben inhaltliche Vorgaben gemacht. Das sind Märchen. Ich habe eigene politische Auffassungen zur Rentenpolitik, die ich bei der Bewertung der Vorschläge dann auch äußern werde, aber ich erteile definitiv keine Denkverbote.

Wirtschaftswoche: Konkret geht es um die Frage, ob sich die Kommission mit der Frage beschäftigten soll, was nach der Rente mit 67 kommt – oder eben nicht.

Heil: Die Kommission soll Vorschläge unterbreiten, wie das Rentensystem über 2025 hinaus funktionieren kann. Da geht es um ein sicheres Rentenniveau, aber auch um die betriebliche und private Vorsorge. Um alle Stellschrauben, die dabei helfen, unsere Altersversorgung trotz einer alternden Gesellschaft tragfähig zu erhalten. Und gute, zielführende Ideen will ich noch vor der Bundestagswahl 2021 umsetzen. Denn die Babyboomer gehen schon bald in Rente.

Wirtschaftswoche: Es wäre also alles andere als unredlich, wenn die Kommission das Reizthema der längeren Lebensarbeitszeit ansprechen würde?

Heil: Netter Versuch. Ich werde der Kommission hier nicht vorgreifen, das gebietet der Respekt. Aber grundsätzlich: Nur ein leistungsfähiger Arbeitsmarkt kann eine produktive Wirtschaft, solide finanzierte Staatshaushalte und somit sichere Renten garantieren.

Wirtschaftswoche: Ein Politrentner, Altkanzler Gerhard Schröder, hat Sie jüngst zur Riege der potenziellen SPD-Kanzlerkandidaten gezählt. Wie haben Sie sich da gefühlt?

Heil: (lacht) Ganz ehrlich? Das ist mir derzeit egal.

Wirtschaftswoche: Zumindest haben wir dann in diesen ernsten Zeiten noch einmal gelacht.

Heil: So sehr ich meine SPD auch liebe: Es gibt gerade wahrlich wichtigeres als unsere zukünftigen Personalfragen.