Wir befinden uns in einer Phase tiefgreifenden strukturellen Wandels, der auch weite Teile der Wirtschaft erfasst. Die voranschreitende Digitalisierung bringt einerseits neue Perspektiven und Chancen mit sich. Anderseits verändern sich Beschäftigungsfelder und Berufsbilder, teilweise verlieren bestehende fachliche Kompetenzen auch an Wert. Parallel wächst die ökologische Herausforderung des Klimawandels mit weitreichenden Auswirkungen auf Produktionsprozesse und Produkte. Damit Unternehmen auch künftig ihre Potenziale voll ausschöpfen können, verstärkt die Bundesregierung ihren Fokus auf Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung sowie die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, um das Angebot an inländischen Fachkräften zu erhöhen.
Deutschlands Wirtschaft ist aber auch weiterhin auf qualifizierte Zuwanderung angewiesen. Schon heute leisten Fachkräfte aus dem europäischen Ausland im Rahmen der Arbeitnehmerfreizügigkeit einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und tragen wesentlich zu einer Entspannung der Fachkräftesituation bei. Das Fachkräftezuwanderungsgesetz für qualifizierte Arbeitskräfte aus Drittstaaten ergänzt diese Bemühungen und soll darüber hinaus helfen, gezielt Fachkräfteengpässe zu lindern, damit diese nicht zu einer Wachstumsbremse werden. Der Schwerpunkt wird dabei auf der Gewinnung von Fachkräften mit qualifizierter Berufsausbildung liegen.
Die im November 2018 vorgestellte Fachkräftestrategie der Bundesregierung [PDF, 135KB] umfasst daher drei Säulen: die inländischen, die europäischen und die internationalen Fachkräfte- und Beschäftigungspotenziale. Für jede Säule werden die wichtigsten Handlungsfelder und Maßnahmen beschrieben. Der Fokus in der Umsetzung der Fachkräftestrategie liegt dabei auf den inländischen Potenzialen. Neben ineinandergreifenden Maßnahmen im Bereich der Ausbildung, Qualität der Arbeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf bildet die Qualifizierung und Weiterbildung der jetzt im Berufsleben stehenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Schwerpunkt. Kernelement der inländischen Säule ist die Nationale Weiterbildungsstrategie.