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Transkript zum Podcast - Die Zukunft der Arbeit, 3. Folge vom 23.09.2019 "Wissenschaft"

Behr: Dies ist eine Geschichte in fünf Kapiteln. Eine wahre Geschichte, die in Deutschland im Jahr 2019 spielt. Und es geht um viele verschiedene Menschen, die uns von sich und ihrer Arbeit erzählen werden. Wie sich alles ändert, wie sie damit umgehen und warum wir alle optimistisch sein sollten. Heute hören wir von Herrn Beigl, der in Karlsruhe an der Zukunft forscht. An der Technik, die wir einmal nutzen werden – vielleicht.

Und wie in jedem Kapitel sitze ich mit dem Minister für Arbeit und Soziales zusammen, Herrn Heil, dem ich diese Geschichte erzähle.

Heil: Moin, moin.

Behr: "Die Zukunft der Arbeit: So qualifiziert sich Deutschland". Ein Podcast vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Mein Name ist Heiko Behr.

Kapitel 3.

Im New York des langsam voranschreitenden 20. Jahrhunderts, genauer gesagt 1913, setzt sich ein kleines Mädchen auf ihr Bett und beginnt langsam und methodisch, Wecker auseinander zu bauen. Erst einen, dann zwei, dann drei... Beim siebten Wecker betritt ihre Mutter Mary das Zimmer. "Was machst du da?" fragt sie entsetzt. "Wieso?" antwortet das Mädchen ernsthaft, "Ich möchte doch nur wissen, wie sie funktionieren." Ihr Name: Grace.

1944 sitzt die mittlerweile verheiratete Grace Hopper in einem geheimen Keller an der Elite-Universität Harvard. Ihr Chef hat sie hier platziert, sie ist verantwortlich für die riesenhafte Maschine vor ihr. Eine Maschine, die so noch nie existiert hat, nicht mal annähernd. Der Name der Maschine ist Mark 1. Ein vollständig aus elektromechanischen Elementen gebauter Computer. Die erste programmierbare Großrechneranlage der USA. Und sie, eine Frau von mittlerweile 38 Jahren, sitzt an einer Einführung ins Programmieren, die letztendlich 500 Seiten stark sein würde. Als sie später in einem Interview gefragt wurde: "Woher wussten Sie so viel über Computer damals?", antwortete sie "Ich wusste nichts. Das war ja der erste."

Behr: Herr Heil, ein Jahr bevor Grace Hopper am ersten programmierbaren Großrechner saß, sagte der damalige Chef von IBM: "Ich denke, dass es weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer gibt". Das ist ziemlich spektakulär daneben. Sagt aber auch viel über die Unberechenbarkeit von der Entwicklung von Technologie aus, oder?

Heil: Das stimmt. Es gab schon fulminante Fehleinschätzungen. Ich glaub, Kaiser Wilhelm II. hat beim Aufkommen des Autos gesagt: "Ich glaube ans Pferd und nicht ans Auto." Hat sich auch geirrt. Aber was wir heute haben sind keine absoluten Gewissheiten, wie sich der Arbeitsmarkt durch technologischen Fortschritt und Digitalisierung verändert. Aber zumindest schon mal ein paar plausible Annahmen. Wir wissen beispielsweise, dass es Bereiche gibt, in denen in kürzerer Zeit menschliche Arbeit durch künstliche Intelligenz ersetzt werden kann. Man muss dann immer sagen, was das ist: In diesem Fall die Verbindung von Algorithmen mit großen unstrukturierten Datenmengen und schneller Rechnerleistung. Um ein Beispiel zu geben. Wenn Sie heute im Callcenter anrufen, wissen Sie am Ende nicht mehr, ob sie mit einem Menschen telefonieren oder mit einem intelligenten Spracherkennungsprogramm. Was wir allerdings wissen müssen: Was wird aus den Menschen, die bisher im Callcenter gearbeitet haben. Oder wenn die Kassen in den Supermärkten digitalisiert werden, wie das in anderen Ländern schon geschehen ist, was wird dann aus den Verkäuferinnen? Da geht’s um Umschulung. In anderen Bereichen wird die Arbeit mutmaßlich nicht verschwinden. Aber die Anforderungen verändern sich. Auch die Frage, wie Arbeit organisiert wird, welche Qualifikationen gebraucht werden. Da geht es eher um betriebliche Weiterbildung. Und es gibt einen Bereich, Gesundheit/Bildung/Pflege, da wird die Frage nach menschlicher Arbeit eher zunehmen. Weil wir einen veränderten Altersaufbau haben. Da wird Digitalisierung nicht menschliche Arbeit ersetzen, aber kann als Assistenz genutzt werden, um Arbeiten einfacher zu machen, um Pflegerinnen und Pfleger von Bürokratie zu entlasten. All das gleichzeitig. Und wir haben versucht, mal ein paar plausible Szenarien zu rechnen, wie das in den nächsten fünf bis sechs Jahren in Deutschland passieren kann. Wie gesagt keine absoluten Gewissheiten. Wir rechnen damit, dass in den nächsten sechs Jahren, bis 2025 in Deutschland ungefähr 1,3 Millionen Arbeitsplätze durch technischen Fortschritt ersetzt werden können. Gleichzeitig werden aber ungefähr 2,1 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen. Also mehr Arbeit – nicht weniger. Und das ist die Größe der Herausforderung, wenige Jahre. Kein Strukturwandel, wie wir ihn in der Vergangenheit erlebt haben von 20-30 Jahren, sondern wenige Jahre. Und die Frage ist: Was muss jetzt getan werden, damit die Beschäftigten von heute die Arbeit von morgen machen können.

Behr: Ich bin am Karlsruher Institut für Technologie, kurz KIT. Das ist nicht nur eine technische Universität, sondern auch ein renommiertes Forschungszentrum, das größte seiner Art in Deutschland.

Dort bin ich mit Professor Dr. Beigl verabredet, an der Fakultät für Informatik. Dort ist er Leiter des Lehrstuhls für...ich lasse ihn direkt erklären...

Beigl: Mein Forschungsgebiet ist Pervasive and Ubitiqous Computing, was wahrscheinlich nicht jedem was sagt. Pervasive, pervadere, bedeutet: alles durchdringen. Was man aber kennt, sind Technologien, die aus diesem Bereich hervorgegangen sind. Das ist die Internet-der-Dinge-Technologie, Smart-irgendwas, genauso all die wearables und Dinge wie das Smartphone, die sind da entstanden. Wir haben auch unseren Beitrag zum Thema Industrie 4.0 und Digitalisierung geleistet. Und im Grunde ist die Digitalisierung das Durchdringen des Computers überall.

Behr: Also reden wir über Computer und das Handy, was ja auch ein Computer ist...

Beigl: ...und über die Smartwatch und über den digitalen Schalter in der Wand, was Sie gar nicht so genau wissen. Und auch über dieses Mikro, auch wenn das vielleicht nicht im Internet ist. Aber viele Digitalkameras sind das schon, die haben einen WiFi-Chip drin, man muss das bloß aktivieren und schon sind die Daten in der cloud oder auf dem eigenen privaten Rechner. Es wird ein Internetprotokoll verwendet. Wir haben das Internet und wir haben die Dinge und jetzt bringen wir die zusammen. Das hat Implikationen. Plötzlich ist eine Produktionsanlage, die viele Schnittstellen hat, die erst inhomogen waren, ist plötzlich homogen, auf einen Schlag.

Behr: Herr Heil, wie digital sind Sie privat?

Heil: Ich bin Jahrgang 1972, 46, demnächst 47 Jahre alt. Und damit bin ich auf der einen Seite kein digital native, also ich bin nicht wie das meine Kinder erleben, im digitalen Zeitalter geboren. Ich bin da reingewachsen. Ich musste mir vieles im Erwachsenenalter aneignen, muss das immer weiter.

Behr: Wissen Sie noch Ihr erstes Mal im Internet?

Heil: Das weiß ich noch genau, das muss 1994/95 gewesen sein. Ich weiß auch noch, wann ich mein erstes Handy hatte und mein erstes Smartphone. Also im alltäglichen Bereich nutze ich das alles für Kommunikation, was ich gebrauchen kann. Aber ich würde nicht sagen, dass ich ein Freak bin. Es gibt Bereiche, da kenne ich mich überhaupt nicht aus. Und da muss ich mich mit Leuten unterhalten, die mir sagen, wie das funktioniert und wie das die Arbeitswelt verändert. Dafür haben wir übrigens im Arbeitsministerium eine Einheit gegründet, eine Denkfabrik: "Digitale Arbeitsgesellschaft". Die versucht ein paar neue Trends auch frühzeitig zu erkennen, damit man in der Politik daraufhin gute Entscheidungen in der Arbeitsmarkt- und der Sozialpolitik treffen kann.

Behr: Und wie digital sind Sie beruflich? Ich unterstelle jetzt direkt, dass es da andere Überlegungen sind, aus Sicherheitsgründen...

Heil: Das ist so. Natürlich versuchen wir auch den öffentlichen Bereich digitaler zu gestalten. Da geht’s um die Frage, wie der Staat mit Bürgerinnen und Bürgern zusammenarbeitet. Das was man E-Government nennt. Das betrifft z.B. auch die Sozialleistungen des Staates. Muss das immer so kompliziert mit Anträgen sein oder kann man nicht zwischen staatlichen Behörden Dinge klären, damit die Bürgerinnen und Bürger weniger mit Bürokratie belastet sind. Damit sie nicht wissen müssen, welches Gesetzbuch für sie zuständig ist. Da kann man viel besser werden, da müssen wir viel besser werden. Aber auch in der Arbeit im Ministerium oder in politischen Stellen ist da viel Luft nach oben, wie in der Privatwirtschaft auch. Und natürlich gibt es da auch mal ein paar Risiken zu beachten: es geht um informationelle Selbstbestimmung, um Datenschutzfragen und auch um Sicherheitsfragen, wenn man auf der Welt unterwegs ist und weiß, dass die Herrschaft über Daten, der Zugang zu Informationen natürlich auch immer Macht bedeutet.

Behr: Ich erinnere mich an den Fall von Frau Clinton, die E-Mails nicht ganz sicher verschickt hat. An den Fall vom amtierenden amerikanischen Präsidenten, der ein sehr altes Handy benutzt. Gibt es Vorschriften und Regeln, was Sie machen müssen, was Sie benutzen dürfen und was nicht?

Heil: Ja. Und ich muss jetzt aus Sicherheitsgründen jede Aussage dazu verweigern. Ich weiß nicht, ob wir absolut sicher sind. Im Kommunikationsverhalten hört man in den Nachrichten, was man alles so knacken kann. Auch Messenger-Dienste, die als sicher gelten. Wir versuchen Standards zu halten, aber wahrscheinlich ist das immer ein Wettlauf mit denjenigen, die sowas knacken können. Also ich will nicht behaupten, dass wir da 100% super aufgestellt sind.

Behr: Wir sind jetzt mitten drin in diesem Schlagwort "Digitalisierung", das mehr oder weniger unterschwellig in dieser Geschichte immer mitläuft. Ob Herr Leube aus Kapitel 1 Material bestellt – das passiert mittlerweile nämlich nur noch per App auf dem Handy, nein, da wird nicht mehr geredet. Das ist ein Klick. Oder ob Herr Pfeil aus Kapitel 2 gerade darauf vorbereitet wird, in Zukunft per Rechner im Büro Anlagen zu steuern. Die Digitalisierung durchzieht unser aller Leben zunehmend. Privat, aber vor allem auch beruflich. Das hat natürlich Konsequenzen. Es ist jetzt fast 60 Jahre her, dass die breite Öffentlichkeit einen Blick in die Zukunft wagt.

1961. Die amerikanische Nation sieht live im Fernsehen, was da auf sie zukommt. Der Unimate Roboter. In der berühmten Johnny Carson Show. Drei Dinge sollen dort bewiesen werden. Erstens. Der Roboter kann besser Golf spielen als der Moderator. Kann er. Zweitens. Er kann ein Orchester mittels einfacher Bewegungen dirigieren. Kann er. Und drittens. Er kann eine Bierwerbung im Alleingang machen.

Der Roboter, Unimate, ergreift eine Dose und schüttet den Inhalt in ein Glas. Jubel. Eine Spielerei, natürlich, aber letztlich hat dieser Fernsehauftritt viel für das Image des Roboters getan. Ein weiter Weg bis heute. Zum sogenannten Internet der Dinge. Also schlicht: die Verknüpfung von Gegenständen mit dem Internet. Zurück nach Karlsruhe, zurück zu Herrn Beigl.

Also Sie schreiben im Grunde Programme?

Beigl: Wir schreiben Programme.

Behr: Es müssen keine neuen Gerätschaften gebaut werden, es wird an die bestehenden angedockt.

Beigl: Genau. Ein Großteil der Mechanik, die in einer solchen Produktionsanlage steht, die möchte man soweit es geht erhalten, denn der mechanische Teil hat einen gewissen Wert und ist schwerfälliger auszutauschen. Deshalb versucht die Industrie, möglichst diese Strukturen zu erhalten, aber zu erweitern. Das nennt man Retrofitting. Das ist für einige Firmen ein dominanter Bereich. Die liefern nicht mehr Maschinen aus, die retrofitten ihre alten Maschinen.

Behr: Ist das, was Sie beschrieben haben, Industrie 4.0?

Beigl: Das ist definitiv Industrie 4.0. In der Arbeitsgruppe, wo wir das skizziert haben und den Begriff eingeführt haben, war ich ja selbst dabei. Und natürlich ist es so, man bringt die eigenen Forschungsergebnisse mit und sagt, das ist die Zukunft. So ist diese Industrie 4.0 entstanden.

Behr: Was wäre die Definition?

Beigl: Man hat die Notwendigkeit, Individualisierungen weiterzutreiben. Und dafür braucht man eine Antwort in der Produktionstechnik. Das geht nicht mit den alten Verfahren, man muss kontinuierlich verbessern. Man kann das nicht mehr in monatelang geplanten Schritten machen, das muss kontinuierlich passieren. Das kann man mit den klassischen Systemen nicht tun. Klassische Systeme haben das Problem, dass man sehr, sehr viele Komponenten anfassen muss, schrauben muss, neue Leitungen legen muss. Das ist mit der Idee der Flexibilisierung unvereinbar. Deshalb braucht man eine Industrie 4.0, dass man mit Computersystemen flexibel diese Steuerungen übernehmen kann. Und zwar mit Systemen, die miteinander sprechen können, wieder über Internet.

Behr: Kurzer Einschub. Um zu verstehen, wovon wir hier überhaupt reden. Mit "Industrie 4.0" ist nämlich vor allem gemeint: Wir steuern auf die vierte Revolution zu.

Das hier waren die ersten drei.

Die erste industrielle Revolution meint im Grunde den Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft. Sie beginnt in England, Mitte des 18. Jahrhunderts etwa. Der Webstuhl, die Dampfmaschine, Schwerindustrie, Sie erinnern sich bestimmt. All das, man muss dran erinnern, zog Kämpfe nach sich. Kapitalistische Unternehmer versus Proletarier. Aber auch: einen breiteren, relativen Wohlstand. Relativ.

In der zweiten industriellen Revolution wird Forschung und industrielle Massenproduktion miteinander verbunden. Ab den 1870er Jahren. Die Chemische Industrie entsteht, die Elektrotechnik entsteht. Es geht hier viel um neue Materialien, die einiges bewegt haben. Leichtmetall, Plastik.

Die dritte industrielle Revolution heißt auch die Digitale Revolution. Und beschreibt nichts anderes als den Siegeszug des Computers, der Ende des 20. Jahrhunderts begann. Und dessen Ende nicht abzusehen ist.

Und nun also: Industrie 4.0.

Herr Heil, wie viele dieser Begriffe muss auch dieser ja erst mit Leben gefüllt werden. Wie ordnen Sie das ein?

Heil: Man muss auf der einen Seite versuchen, diese Buzzwords zu verstehen und auch mal in Frage zu stellen. Und es gibt neue Begriffe wie "Internet of Things", das Internet der Dinge, wo wir lernen müssen, dass in einem Produktionsprozess Maschinen miteinander kommunizieren können. Das ist aber alles kein Science-Fiction mehr, das ist in großen Firmen schon konzeptionell im Einsatz. Und in mittelständischen Unternehmen habe ich Beispiele gelernt aus der Praxis, dass diese Form höhere Produktivität ermöglicht, dass es effizienter ist, auch Flexibilitäten, das Stichwort von Industrie 4.0. Da ist das Stichwort: Losgröße 1. Dass man einzigartige Produkte und keine Massenprodukte hat.

Behr: Warum Losgröße?

Heil: Bei der Fließbandfertigung, um mal das Beispiel aus der klassischen Industrie zu nehmen, dass es darum ging, dass man am Fließband ganz viele gleiche Autos produziert. Und jetzt kann man durch Vernetzungen tatsächlich frühzeitig Kundenwünsche annehmen, Losgröße 1, nicht mehr Massenproduktion. Was man auch lernen kann, ist der Begriff des "Machine Learnings". Also dass in Produktionsprozessen bisher sehr viele Daten angefallen sind, die man bisher weder genutzt, noch gespeichert, noch ausgewertet hat. Auch das ist eine Form von Künstlicher Intelligenz, die man einsetzen kann, um z.B. zu wissen, wann eine Maschine kaputt geht, für Wartungsarbeiten etwa. Alles hilft, denn es gilt effizienter, zielgenauer, produktiver zu produzieren. Das ist auch eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit, wenn man es vernünftig einsetzt, wenn man kosteneffizienter produzieren kann. Was wir beantworten müssen: Was machen diese Prozesse eigentlich mit den Menschen, die da bisher arbeiten?

Behr: Ich bin gespannt auf Ihre Antworten...

Heil: Es ist eine Chance, bestimmte sich wiederholende Tätigkeiten, die oft belastend waren, nicht mehr zu haben. Und es ist eine Herausforderung, dass die Menschen, die bisher da gearbeitet haben, durch Qualifikation auch die Chance haben, auch in neuen Formen der Arbeit ihren Platz zu finden. Zum Beispiel nicht mehr am Band zu arbeiten, sondern in der Produktionsüberwachung.

Behr: Da ja alle Entwicklungen nicht mehr Jahrzehnte, sondern eher Jahre brauchen, vielleicht mal ein kurzer Blick in die Zukunft vom Wissenschaftler Beigl:

Beigl: ...hier haben wir einen weiteren haptischen Display, das ist ein System, das hatten wir als Prototyp gebaut für die Simulation von Blinden und die hat eine nicht ganz leise Mechanik, hört man auch bisschen was...hoffe ich zumindest...hoffe ich zumindest...ist eigentlich an...Wieso geht das jetzt nicht?...

Behr: Was höre ich da?

Beigl: Das sind die Motoren, wir benutzen hier taktile Motoren, die auf Druck reagieren. Alternative Möglichkeiten sind Vibration statt Druck. Druck hat eigentlich Vorteile, ist allerdings schwieriger zu implementieren, wie man hier durch den Aufbau sieht. Das kann man so aufsetzen und das System misst immer den Abstand zu Umgebung. Kann jetzt damit navigieren, weil ich jetzt weiß, dass rein vom Druck, dass dort ein Regal steht, hier Sie stehen, da vorne etwas frei ist...

Behr: Also wenn Sie jetzt zur Tür laufen, je näher Sie kommen, desto mehr Druck wird ausgeübt.

Beigl: Sozusagen. Damit ermöglicht man eine einfache Navigation. Das schöne bei den haptischen Displays ist, dass ich mich nach einer Weile nicht mehr darauf konzentrieren muss. Das ist ein neuer Sinn, der da entsteht. Und damit kann ich viel flüssiger navigieren als müsste ich jetzt jedes Mal das Signal bewusst interpretieren.

Behr: Bis jetzt ist es ja noch nicht richtig für die Straße geeignet, in der Version. Aber theoretisch wäre das, dass man eine Mütze trägt oder eine Art Schweißband...

Beigl: Sowas haben wir gemacht, die eine Version ist schon kleiner, da haben wir den größten Teil eingebettet. Man fühlt es ein bisschen, da sind die Aktuatoren dran. Sieht aus wie ne normale Mütze.

Behr: Im dritten Kapitel dieses Podcasts haben wir also die Geschichte eines Mannes gehört, der als Wissenschaftler die Digitalisierung weiter vorantreibt. Im vierten Kapitel dieser fünfteiligen Geschichte lernen wir Herrn Schildhauer kennen. Der sich damit auseinandersetzt, wie das Internet sich auf die Gesellschaft auswirkt. Aus allen möglichen Perspektiven. Und wo wir eben über Industrie 4.0 sprachen? Es gibt auch, Sie ahnen es, Lernen 4.0, was das sein soll, fragen Sie?

Schildhauer: Wo ich beispielsweise im Lern/Quizduell mich mit anderen vergleiche und dadurch spielerisch lernen kann.

Behr: Dazu die Geschichte einer amerikanischen Firma, deren Videos regelmäßig für Aufruhr sorgen. Obwohl sie nur Roboter bei der Arbeit zeigen. All das und mehr im vierten Kapitel von "Die Zukunft der Arbeit: So qualifiziert sich Deutschland". Ein Podcast vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Mein Name ist Heiko Behr.