Mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung will die Bundesregierung mehr Menschen für die Pflege begeistern. Dafür starten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Franziska Giffey und Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil heute die Konzertierte Aktion Pflege in Berlin. Ziel ist, den Arbeitsalltag und die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften spürbar zu verbessern, die Pflegekräfte zu entlasten und die Ausbildung in der Pflege zu stärken. Zusammen mit den führenden Köpfen des Sozialsystems und den relevanten Akteuren der Pflege sollen dazu innerhalb kürzester Zeit konkrete Maßnahmen erarbeitet werden.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil:
Bei guter Pflege dreht sich alles um Menschen. Gute Pflegekräfte sind mehr als bloße Versorger. Darum werben wir dafür, dass es künftig deutlich mehr Frauen und Männer in Deutschland gibt, die sich um Pflegebedürftige kümmern. Wir wollen mit unserer Konzertierten Aktion den Pflegenden und den Pflegebedürftigen endlich die Aufmerksamkeit zukommen lassen, die ihnen zusteht. Dazu ist es nötig, in dem Bereich mehr Tarifbindung zu schaffen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn:
Gute Pflege bedeutet Zuwendung. Die benötigt Zeit und genügend Personal. Deshalb starten wir die Konzertierte Aktion Pflege. Wir wollen mehr Menschen dazu bringen, diesen verantwortungsvollen Beruf zu ergreifen. Wir wollen Pflegekräfte ermuntern, in den Job zurückzukehren oder wieder Vollzeit darin zu arbeiten. Täglich leisten die Pflegekräfte in unserem Land Großartiges für unsere Gesellschaft. Dafür verdienen sie mehr Wertschätzung im Beruf, gute Arbeitsbedingungen und eine gerechte Bezahlung.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey:
Ein Unfall, ein Schlaganfall, eine chronische Krankheit wie Demenz oder schwindende Kräfte der Eltern im Alter – wir alle sind darauf angewiesen, dass es Menschen gibt, die dann da sind. Darum ist für mich zentral: Wir kümmern uns um die Kümmerer. Bessere Ausbildungsbedingungen, gute Bezahlung, mehr Pflegekräfte, um Kolleginnen und Kollegen zu entlasten, und Unterstützung für Angehörige, die zuhause pflegen. Wir starten die Konzertierte Aktion Pflege, um diese Themen endlich systematisch anzugehen.
Verbindliche Maßnahmen für bessere Arbeitsbedingungen
Die Konzertierte Aktion Pflege soll die Potentiale der in der Pflege beteiligten Akteure nutzen, um gemeinsam Maßnahmen auf den Weg zu bringen, die die Situation nachhaltig verbessern. Bund, Länder und die relevanten Akteure in der Pflege (Pflegeberufs- und Pflegeberufsausbildungsverbände, Verbände der Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser, die Kirchen, Pflege- und Krankenkassen, Betroffenenverbände, die Berufsgenossenschaft, die Bundesagentur für Arbeit sowie die Sozialpartner) sollen konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der beruflich Pflegenden entwickeln und deren Umsetzung durch die jeweiligen Akteure verbindlich vereinbaren. Die Maßnahmen sollen binnen eines Jahres gemeinsam mit weiteren Expertinnen und Experten in einem Dachgremium und fünf themenbezogenen Arbeitsgruppen entwickelt werden.
Fünf Arbeitsgruppen entwickeln konkrete Maßnahmen
Um konkrete Maßnahmen zu erarbeiten, setzt die Konzertierte Aktion Pflege fünf Arbeitsgruppen ein.
- Arbeitsgruppe 1 "Ausbildung und Qualifizierung"
- Arbeitsgruppe 2 "Personalmanagement, Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung"
- Arbeitsgruppe 3 "Innovative Versorgungsansätze und Digitalisierung"
- Arbeitsgruppe 4 "Pflegekräfte aus dem Ausland"
- Arbeitsgruppe 5 "Entlohnungsbedingungen in der Pflege"
Die Konzertierte Aktion Pflege ist ein gemeinsames Projekt der drei Bundesministerien. Koordiniert wird die Aktion vom Bundesgesundheitsministerium, das dafür eine Geschäftsstelle einrichtet.