Seit 2014 gibt es den "Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen" (EHAP). Rund 90 EHAP-Verantwortliche aus Ministerien, Spitzenverbänden und Projekten aus ganz Europa haben sich am 6. und 7. April in Berlin getroffen. Ziel dieses europaweiten Netzwerktreffens war der Austausch darüber, wie die Zielgruppen des EHAP bestmöglich erreicht werden können.
Diese Veranstaltung ist eine echte Wertschätzung für die engagierte Arbeit der EHAP-Projekte vor Ort in Berlin und überall in der Europäischen Union
, sagte die Leiterin der Abteilung "Europäische und internationale Beschäftigungs- und Sozialpolitik, ESF", Susanne Hoffmann, beim Auftakt dieses ersten europaweiten Netzwerktreffens außerhalb Brüssels. Die Veranstaltung böte eine gute Gelegenheit, europaweit voneinander zu lernen.
Egbert Holthuis, Leiter des für den EHAP Deutschland zuständigen Referates der EU-Kommission, erläuterte den europaweiten Ansatz des EHAP. Da die EU-Staaten den EHAP auf zwei verschiedene Arten umsetzten - einerseits mit dem Ziel der sozialen Integration, wie in Deutschland, andererseits als direkte Sachleistung, z.B. mit Nahrungsmitteln - sei auch die Zielgruppenansprache differenziert. Alle Projekte arbeiteten jedoch sehr niedrigschwellig, um hilfebedürftige Menschen zu erreichen. Häufig gingen die Beraterinnen und Berater der Projekte auf die Menschen zu und warteten nicht, bis die Hilfesuchenden zu ihnen kämen.
Im Rahmen der Veranstaltung präsentierten sechs Projekte aus verschiedenen EU-Mitgliedstaaten ihre besondere Zielgruppenansprache, darunter auch das Projekt "Mobiler Beratungsdienst 'Europa leben' - EULE.mobil" aus Saarbrücken und das Projekt "Integration und Beratung" aus Duisburg. Am zweiten Tag besuchten die Teilnehmer fünf Berliner Projekte:
- "EU FIT IN – Europäische Familien Integration in Neukölln",
- "Frostschutzengel plus – Gesundheitsförderung und Beratung für Wohnungslose",
- "Anlaufstelle für bedürftige europäische Roma und Nicht-Roma",
- "MOBI.Berlin - Mobile Beratungsstelle für Zuwandernde aus Südosteuropa" und
- "Wegweiser aus der Ausgrenzung. Ansprechen, Anerkennen, Ermutigen".
Der Europäische Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (EHAP) wurde für die Förderperiode 2014 bis 2020 erstmals eingerichtet, die entsprechende EU-Verordnung ist am 11. März 2014 in Kraft getreten. Die 83 EHAP-Projekte in Deutschland haben in einer ersten Förderrunde zwischen Dezember 2015 und März 2016 ihre Arbeit aufgenommen, sie läuft bis Ende 2018.