Aus- und Weiterbildung

Jugend­berufs­agenturen

Man findet sie in vielen deutschen Städten: spezielle Anlaufstellen, die jungen Menschen bei allen Fragen und Problemen rund um den Berufsstart helfen. Dahinter stehen die Agenturen für Arbeit, die Jobcenter sowie die örtliche Jugendhilfe.

Alles aus einer Hand

Die Jugendberufsagenturen arbeiten rechtskreisübergreifend. Das heißt, dass die verschiedenen oben genannten Träger gemeinsam an dem Ziel arbeiten Jugendliche und junge Erwachsene in Gesellschaft, Ausbildung und Arbeit bestmöglich zu integrieren und zu beraten.

Weil Hilfs- und Serviceangebote der Träger bei den Jugendberufsagenturen gebündelt werden, ist das Angebot für junge Ratsuchende gut zu erfassen: Sie wissen immer, an wen sie sich im ersten Schritt wenden können. Die Beratung und Anlaufstelle so transparent und einfach zu gestalten, war den Trägern bei der Planung und Umsetzung ein wichtiges Anliegen.

Je nach Lage vor Ort kann die Art der Zusammenarbeit der Träger ganz unterschiedlich aussehen. Mal geht es um die bessere Einbindung von Schulen, mal steht die Vernetzung mit anderen wichtigen Partnern im Vordergrund. Regionale und strukturelle Rahmenbedingungen sind vielfältig und individuell. Das bedeutet natürlich einen erheblichen zeitlichen und organisatorischen Aufwand für die beteiligten Partner einer Jugendberufsagentur. Um eine Übersicht über die verschiedenen Bündnisse zu ermöglichen und ihre Aktivitäten transparent zu machen, wurde die Servicestelle Jugendberufsagenturen eingerichtet.

Die Servicestelle Jugendberufsagenturen bündelt Informationen rund um die rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit am Übergang von Schule zu Beruf.

Hier geht’s direkt zum Erklärfilm "Was ist eine Jugendberufsagentur?"

Die Servicestelle Jugendberufsagenturen informiert, unterstützt und berät alle örtlichen Jugendberufsagenturen bundesweit rund um die Herausforderungen der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit. Genauer gesagt geht es um die Kooperation der Sozialleistungsträger im Bereich Übergang von der Schule in den Beruf (SGB II, III und VIII). Dabei behält sie stets die Interessen und Anforderungen der drei Kerninstitutionen – Agentur für Arbeit, Jobcenter und Jugendamt – und der weiteren Kooperationspartner im Blick.

Die Servicestelle ist eine Initiative des BMAS und angesiedelt im Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn (Nordrhein-Westfalen). Sie arbeitet in enger Kooperation mit dem BMAS, der Bundesagentur für Arbeit und den kommunalen Spitzenverbänden. Auch das Fachwissen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie der Länder fließt in die Arbeit der Servicestelle Jugendberufsagenturen ein. Die Servicestelle Jugendberufsagenturen tauscht sich darüber hinaus mit landesseitigen Institutionen und Koordinierungsstellen aus.

Zielgruppe der Servicestelle

Das Angebot der Servicestelle Jugendberufsagenturen ist vielfältig. Das Informationsportal richtet sich an Fach- und Führungskräfte in Jugendberufsagenturen, sowie interessierte Fachleute aus Verwaltung und Wissenschaft. Das Angebot umfasst unter anderem Berichte und Empfehlungen aus der Praxis sowie einen Überblick über alle aktuell laufenden Kooperationen. Darüber hinaus dient die Online-Plattform dem gegenseitigen Austausch und der Vernetzung der Akteure vor Ort.

Unterstützung mit System: YouConnect

Der Übergang von der Schule in den Beruf stellt eine besondere und oft herausfordernde Schwelle im Leben junger Menschen dar. Die an den rechtskreisübergreifenden Bündnissen beteiligten Träger aus den Rechtskreisen des SGB II, SGB III und SGB VIII sind mit ihrem gesetzlichen Auftrag in unterschiedlicher Weise für die Beratung und Integration junger Menschen in die Gesellschaft, in Ausbildung und Arbeit verantwortlich. Bisher tauschten sich die beteiligten Partner im Rahmen der gemeinsamen Fallarbeit in unterschiedlichen Formaten ohne ein gemeinsames IT-System aus. Das von der Bundesagentur für Arbeit in enger Abstimmung mit dem BMAS, dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Landkreistag entwickelte IT-Verfahren "YouConnect" kann diesen Austausch mit Einwilligung  der jungen Menschen nun erleichtern.

Besonders Regionen, in denen die Kooperationspartner in räumlicher Distanz zueinander agieren, können von dem Sekundärsystem YouConnect, das agil und unter Einbeziehung der Nutzenden aus den Jugendberufsagenturen entwickelt wurde, profitieren. Die prozessuale und inhaltliche Zusammenarbeit kann erheblich erleichtert werden. YouConnect stellt mit der Möglichkeit der digitalen Zusammenarbeit eine Arbeitserleichterung zur zielgerichteten und – rechtskreisübergreifend abgesprochenen – passgenauen Unterstützung junger Menschen dar. Dadurch werden kürzere Wege im Rahmen der geltenden sozialdatenschutzrechtlichen Bestimmungen ermöglicht, Integrationsmöglichkeiten erhöht und Förderlücken bzw. Doppelförderungen reduziert.

YouConnect digitalisiert und erleichtert den Informationaustausch, um junge Menschen beim Übergang Schule – Beruf zu unterstützen.

IT-Tool "Selbstbewertung für Jungendberufsagenturen"

Oft wissen diejenigen, die sich innerhalb einer Organisation befinden, am besten, was dort gut läuft und wo noch Verbesserungspotenzial besteht. Indem sowohl Lob geäußert als auch Kritikpunkte angesprochen werden, können Abläufe und Ergebnisse effektiv an heutige wie zukünftige Anforderungen angepasst werden.

Zu diesem Zweck stellen das BMAS, die Bundesagentur für Arbeit, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städtetag das IT-Tool "Selbstbewertung für Jugendberufsagenturen" deutschlandweit zur Verfügung. Damit können die Kooperationspartner einer Jugendberufsagentur selbst herausfinden, wo sie bereits gut aufgestellt sind und wo sie noch Entwicklungsperspektiven sehen. Auch weitere Kooperationspartner, wie z.B. allgemein- und berufsbildende Schulen, können an der Selbstbewertung teilnehmen.