Unsere Arbeit ist im Wandel. Megatrend Digitalisierung, ökologische Transformation, Entstehung neuer Wirtschaftsbereiche, Herausforderungen durch die Corona-Pandemie – kaum ein Berufsbild bleibt davon unberührt.
Unsere Antwort auf diese Entwicklungen: die "Weiterbildungsrepublik Deutschland". Denn Weiterbildung ist ein zentraler Pfeiler, um für die Arbeitswelt von morgen qualifiziert zu sein, Beschäftigung zu sichern und Fachkräfte für eine starke deutsche Wirtschaft zu gewinnen. Mit dem Wandel der Arbeitswelt muss sich auch unsere Weiterbildungskultur erneuern.
Auf dem Weg zu einer neuen Weiterbildungskultur
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales stärkt Weiterbildung bereits auf vielen Ebenen – von individuellen Förderungen für Beschäftigte über Unterstützungsangebote für Arbeitgeber*innen bis hin zu qualitativ hochwertigen Weiterbildungsangeboten für Arbeitssuchende. Mit diesen und anstehenden Maßnahmen hat sich das BMAS ein klares Ziel gesetzt: eine neue Weiterbildungskultur zu etablieren und zu gestalten.
Grundlegend ist eine vorausschauende und innovative Strategie, die Nationale Weiterbildungsstrategie (NWS), die alle Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Verbänden und Politik mit einbezieht. Gemeinsam sollen bestmögliche Rahmenbedingungen für Betriebe geschaffen werden, um ihren Beschäftigten Fortbildungen zu ermöglichen. Ergänzend gibt es gezielte Weiterbildungsmöglichkeiten für Arbeitssuchende.
So schaffen wir ein offenes Weiterbildungssystem, das Chancen auf Umstiege ermöglicht und Brücken in die digitale Arbeitswelt schlägt. Denn eine zukunftsorientierte Weiterbildungskultur versteht Weiterbildung als Chance, um die eigene Beschäftigungsfähigkeit und die unternehmerischen Innovationsfähigkeit zu sichern.
Weiterbildung für alle: wichtige Grundsteine sind gelegt
Um die "Weiterbildungsrepublik Deutschland" nachhaltig zu etablieren, hat das BMAS in dieser Legislaturperiode bereits wichtige Grundsteine gelegt: mit der Nationalen Weiterbildungsstrategie, dem Qualifizierungschancengesetz, dem Arbeit-von-morgen-Gesetz und dem Beschäftigungssicherungsgesetz.
Die Nationale Weiterbildungsstrategie bildet das strategische Fundament. Sie identifiziert die zentralen Herausforderungen und Problemstellungen, die mit dem Wandel der Arbeitswelt auf uns zukommen. Um diesen zu begegnen, hat das BMAS mit den folgenden Maßnahmen die ersten Schritte ergriffen:
Qualifizierungschancengesetz
Mit dem Qualifizierungschancengesetz wurde ein Rechtsanspruch auf Weiterbildungsberatung für alle eingeführt. Außerdem ermöglicht es mehr Förderung für Arbeitnehmer*innen und Betriebe.
Arbeit-von-morgen-Gesetz
Das Arbeit-von-morgen-Gesetz zielt insbesondere auf die Bedarfe der vom Strukturwandel betroffenen Beschäftigten. Die Betriebe können unter bestimmten Voraussetzungen höhere Zuschüsse erhalten und werden bürokratisch entlastet. Zudem erhalten Beschäftigte einen Rechtsanspruch auf geförderte Weiterbildung, wenn damit ein Berufsabschluss nachgeholt werden soll.
Beschäftigungssicherungsgesetz
Während der Corona-Pandemie ist das Kurzarbeitergeld eine stabile Brücke, um Arbeitsplätze zu sichern. Mit dem Beschäftigungssicherungsgesetz erhalten Arbeitnehmer*innen einen Anspruch auf Weiterbildungsförderung während sie in Kurzarbeit sind.
Gesetzliche Neuerungen im Überblick
Auf dem Weg zur Weiterbildungsrepublik Deutschland hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) drei neue Gesetze eingeführt. Erhalten Sie hier detaillierte Informationen zu den Gesetzen im Einzelnen.
Auf dem Weg zur Weiterbildungsrepublik: Welche Maßnahmen geplant sind und wie es weiter geht
In den kommenden Jahren wollen wir den Weg zur Weiterbildungsrepublik fortsetzen. Aktuell arbeitet das BMAS zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit zum Beispiel am Aufbau einer Nationalen Online-Weiterbildungsplattform, um relevante Informationen sowie Angebote zu bündeln und einfach nutzbar zu machen. Zudem schafft das Bundesprogramm zum Aufbau von Weiterbildungverbünden auf regionaler Ebene Strukturen zur Kooperation und Vernetzung: zwischen Unternehmen auf der einen Seite und Bildungs- und Beratungseinrichtungen auf der anderen Seite. So können Weiterbildungsangebote besser gefunden und regionale Wirtschafts- und Innovationsnetzwerke gestärkt werden.
In Zukunft ist es notwendig, noch stärker auf individuelle Berufsbiografien und Lernpfade einzugehen. Entsprechend der eigenen Zielsetzung in der Nationalen Weiterbildungsstrategie hat das BMAS bereits erste Überlegungen entwickelt, wie ein rechtlicher Rahmen für staatlich geförderte Bildungszeiten und Bildungsteilzeiten aussehen kann. Damit greift das BMAS einen Impuls des OECD-Länderberichts zur beruflichen Weiterbildung in Deutschland auf. Auf diese Weise können Beschäftigungsoptionen für Arbeitnehmer*innen verbessert und individuelle Wege in einen neuen Beruf ermöglicht werden.